Warum hat der muslimische Eroberer Timur die Stadt Bagdad geplündert und massakriert?

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Weil es sich 1401 nicht um eine religiöse Auseinandersetzung handelte, sondern um einen Eroberungsskrieg. Timur war ein mongolischer Herrscher, dem es darum ging, von Samarkand aus sein Herrschaftsgebiet auszudehnen und seine Machtposition zu festigen - auch gegen das rivalisierende ebenfalls mongolische Khanat der "Goldenen Horde".

Neu war das nicht: Die Mongolen hatten Bagdad 1258 schon einmal erobert und unter Hülegü, einem Enkel Dschingis Khans, den Kalifen Al-Musta'sim bi-'llah abgesetzt und getötet.

Für Timur ging es nebenher auch innenpolitisch um Symbolik: Bagdad war der frühere Sitz des Abassiden-Kalifats. Deren Nachfolger (im Exil in Kairo) wurden von Toktamish, einem Rivalen Timurs und Führers der "Goldenen Horde", anerkannt. Der war zwar zu diesem Zeitpunkt bereits entmachtet, dennoch sendete der Angriff auf Bagdad auch hier ein Signal an seine Nachfolger.