Warum hat Albert Einstein keinen Nobelpreis für seine Relativitätstheorie, dafür aber einen anderen bekommen?

4 Antworten

Genau genommen bekam er ihn "für seine Verdienste um die theoretische Physik, besonders für seine Entdeckung des Gesetzes des photoelektrischen Effekts". Die Relativitätstheorie war damals nur eine Theorie ohne praktische Beweise. Die wurde damals noch sehr kontrovers diskutiert. Dadurch waren möglicherweise nicht alle Mitglieder des Komitees von ihr überzeugt. Es bestand also die Gefahr, dass er eine Auszeichnung für eine Theorie erhält, die sich in Nachhinein als falsch herausstellt. Das wäre für den Ruf des Nobelpreis nicht so gut gewesen.

iqKleinerDrache 
Fragesteller
 29.05.2020, 13:15

das sagte ich ja ... warum dann nicht 20 Jahre später als es den Komiteemitgliedern klar war und schon an einer Atombombe gebastelt wurde aufbauend auf der Relativitätstheorie.

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iqKleinerDrache 
Fragesteller
 29.05.2020, 13:20
@iqKleinerDrache

ok, dauerte dann nochmal 3 Jahre bis die erste Atombombe erfolgreich explodierte .. aber auch dann bekam er nichts.

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holgerholg  29.05.2020, 13:34
@iqKleinerDrache

Eigentlich soll der Nobelpreis nach dem Testament von Nobel an denjenigen gehen, der im vorangegangenen Jahr an meisten zum Erkenntnisgewinn in den jeweiligen Bereichen beigetragen hat. Das macht das abwarten schonmal schwierig. Andererseits steigt die Spanne zwischen Entdeckung und Preis (auch bei unzweifelhaften Entdeckungen), aber damals war der Preis ja noch nicht so alt.

Die Atombombe hat nur Teile der Relativitätstheorie bestätigt. Zudem ist sie als Anlass für einen Preis von einem Institut, dass auch den Friedensnobelpreis verleiht, an eine Person, die sich gegen Massenvernichtungswaffen ausspricht, nicht optimal.

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https://de.wikipedia.org/wiki/Relativit%C3%A4tstheorie#Wahrnehmung_in_der_%C3%96ffentlichkeit

Kritik an der Relativitätstheorie speiste sich aus verschiedenen Quellen, wie Unverständnis, Ablehnung der fortschreitenden Mathematisierung der Physik und teilweise auch Ressentiments gegen Einsteins jüdische Abstammung. Ab den 1920er Jahren versuchten in Deutschland einige wenige offen antisemitische Physiker, namentlich die Nobelpreisträger Philipp Lenard und Johannes Stark, der Relativitätstheorie eine deutsche Physik entgegenzusetzen. Wenige Jahre nach der nationalsozialistischen Machtergreifung ging Stark mit einem Artikel in der SS-Zeitung Das Schwarze Korps vom 15. Juli 1937 gegen die im Land verbliebenen Anhänger der Relativitäts- und Quantentheorie in die Offensive. Unter anderem denunzierte er Werner Heisenberg und Max Planck als weiße Juden. Heisenberg wandte sich direkt an Himmler und erreichte seine volle Rehabilitierung; nicht zuletzt mit Blick auf die Bedürfnisse der Rüstungsentwicklung blieb die Relativitätstheorie erlaubt.

Auch viele führende Vertreter der hergebrachten klassischen Physik lehnten Einsteins Relativitätstheorie ab, darunter Lorentz und Poincaré selbst und auch Experimentalphysiker wie Michelson.

Wissenschaftliche Anerkennung

Die Bedeutung der Relativitätstheorien war anfänglich umstritten. Der Nobelpreis für Physik 1921 wurde Einstein im Jahr 1922 für seine Deutung des photoelektrischen Effekts zugesprochen. Allerdings sprach er in seiner Preisrede dann über die Relativitätstheorien.

iqKleinerDrache 
Fragesteller
 29.05.2020, 13:05

Nobelpreis gabs nicht von D. Und er bekam ihn ja trotzdem -- nur für anderes Thema.

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Der wesentliche Punkt war, dass der Prüfer, der vom Nobelkomitee eingesetzt worden war, die Allgemeine Relativitätstherorie einfach nicht verstanden hat. Es gibt immer noch nicht viele Menschen, die von sich behaupten können diese Theorie wirklich verstanden zu haben. Zur Zeit Einsteins waren es größenordnungsmäßig etwa 10 Personen. Jetzt sind es wahrscheinlich mehr als 1000 Personen.

Das Problem ist vor allem, dass diese Theorie so stark von Mathematik beherrscht wird, dass es fast unmöglich erscheint einem Nichtmathematiker ihren Inhalt nahe zu bringen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lehrer u. Fachbetreuer für Mathematik und Physik i.R.
tilp11  05.05.2021, 16:46

Guten Tag!

Dann liegt ich wohl bestimmt richtig, das man die Relativitätstheorie damals experimentell noch nicht bestätigen könnte und das Sie damals nur wenige verstanden hatten.

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Littlethought  05.05.2021, 19:35
@tilp11

Die spezielle Realitivitätstherie (SRT) ist als Grenzfall in der Allgemeinen Relativitätstheorie (ART) enthalten. Die SRT wurde nicht angezweifelt. Die ART konnte die anomale Perihelbewegung des Merkurs erklären.

A. Eddington hat am 29.05.1919 versucht die Abweichung des Sternenlichts durch das Gravitationsfeld der Sonne zu messen und auf Grund seiner Auswertungen die ART bestätigt. Es hat sich aber hinterher herausgestellt, dass die Messung zwar Zweifel an der nicht-relativistischen Physik begründen konnte, aber nicht genau genug war, um als Bestätigung für die ART zu gelten. Dies war dann erst etwa 1959 möglich. A. Eddington war der prominenteste Befürworter der ART und hat auch eines der ersten Lehrbücher über sie geschrieben.

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tilp11  05.05.2021, 19:49
@Littlethought

Guten Tag!

Also lieg ich doch richtig, das man zumindestens die ART experimentell nicht so richtig damals bestätigen konnte, doch erst 1959. Oder lieg ich da falsch?

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tilp11  05.05.2021, 20:03
@tilp11

Und soll das heißen auf die SRT, weil die ja nicht angezweifelt wurde, hätte man Einstein einen Nobelpreis gegeben und nur weil der andere Teil der Relativitätstheorie die ART nicht so richtig verstanden wurde von den Vorsitzenden, des Nobelpreis Komitees hatte man Einstein auf seine Relativitätstheorie keinen Nobelpreis gegeben?

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Littlethought  05.05.2021, 20:46
@tilp11

Die SRT ist nur eine "Vereinfachung" von Gedanken, die schon vorher von anderen veröffentlicht wurden. Dazu genügt an der Hochschule eine Vorlesungsstunde. Der Hauptsatz der SRT ist die Aussage "Der Äther ist unnötig.". Die entsprechenden Gleichungen hatten Fitzegerald und Lorentz schon früher veröffentlicht und deshalb tragen diese Gleichungen auch deren Namen. Die Maxwellgleichungen der Elektrodynamik sind invariant unter den Lorentztransformationen nicht aber unter den Galileitransformationen. Die SRT macht die Lorentztransformationen und die Maxwellgleichungen zu einem in sich konsistem Gedankengebäude (einer in sich geschlossenen Theorie). Die experimentelle Überprüfung war schon durch das Experiment von Michelson und Morley 1881 bzw 1887 erfolgt.

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Littlethought  05.05.2021, 20:52
@Littlethought

Folgendes Spottgedicht aus der damaligen Zeit kann dies vielleicht verdeutlichen:

Es war ein Mann namens Heller,

der focht und focht immer schneller.

So schnell war er schon,

dass Fitzgeraldsche Transformation,

verkürzte den Degen zum Teller.

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tilp11  05.05.2021, 21:09
@Littlethought

Nein das sehe ich nicht so, mit den Michelson und Morley Experiment, würde immer die gleiche Geschwindigkeit gemessen ob mit oder ohne der Erdbewegung. Man versuchte dies mit einen Äther zu erklären. Einstein kam auf den genialen Gedanken das die Zeit relativ ist, Weg durch Zeit gleich Geschwindigkeit, wenn der Weg gleich bleibt und die Zeit auch dann auch die Geschwindigkeit. Wenn aber der Weg sich ändert und die Zeit gleich bleibt muss sich auch die Geschwindigkeit geändert haben. Da aber in den Michelson und Morley Experiment die Geschwindigkeit immer gleich blieb und der Weg sich änderte muss sich auch die Zeit geändert haben und das war ein genialer Gedanke Einsteins und von keinen Anderen. Und das wurde vor Einstein von keinen veröffentlicht.

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Littlethought  05.05.2021, 21:42
@tilp11

Das Experiment von Michelson und Morley zeigt, dass die Lichtgeschwindigkeit in allen Systemen den gleichen Wert hat. Die Gleichung für die Längenkontraktion war schon vorher von Fitzgerald und Lorentz veröffentlicht worden. Aus der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit folgt damit automatisch die Zeitdilatation. Das widersprach der menschlichen Erfahrung. Wenn man die Maxwellgleichungen als bestätigt ansah und gleichzeitig den Zusammenhang mit den Lorentztransformationen erkannte, war das Ergebnis mathematisch zwingend. Einstein hat an dieser Stelle der Mathematik mehr vertraut als der menschlichen Anschauung. Vor Einstein wurde die Lorentzkontraktion tatsächlich als ein Stauchen der Längen interpretiert. Deshalb gab es das Spottgedicht.Nach der SRT von Einstein stellt dies nur eine Transformation von Messgrößen zwischen zwei Bezugsystemen dar. Das Zwillingsparadoxon ergibt sich erst bei beschleunigten Bezugssystemen und dies wird erst durch die ART beschrieben.

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tilp11  05.05.2021, 21:58
@Littlethought

Jetzt mache ich erst mal Feierabend, denn es ist schon spät. Vielleicht schreibe ich Ihnen Morgen oder noch später noch mal.

In diesen Sinne Guten Nacht.

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tilp11  06.05.2021, 08:31
@tilp11

Ich bin der Meinung Sie hauen vieles durcheinander. Zum Beispiel die Langenkonstration würde erst nach den Michelson und Morley Experiment eingeführt und nicht vorher. Wenn man mal nachliest, wird jeder mir recht geben und wenn nicht dann ist das halb so. Und beantwortet haben Sie meine Fragen überhaupt nicht. Was Sie da geschrieben hatten sind keine Antworten auf meine Fragen.

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Littlethought  06.05.2021, 08:49
@tilp11

Not read error! Ich hatte geschrieben: Das Experiment von Michelson und Morley zeigt, dass die Lichtgeschwindigkeit in allen Systemen den gleichen Wert hat. Die Gleichung für die Längenkontraktion war schon vorher von Fitzgerald und Lorentz veröffentlicht worden.

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tilp11  06.05.2021, 08:53
@Littlethought

Und das ist falsch nicht vor den Michelson Morley Experiment, sondern danach.

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Littlethought  06.05.2021, 09:00
@tilp11

Ja stimmt. Da habe ich mich vertan. Fitzgerald veröffentlichte die Formel 1989. Aber auf jeden Fall existierte die Formel vor der SRT von Einstein. Der Rest stimmt aber.

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tilp11  06.05.2021, 09:16
@Littlethought

Das stimmt wohl. Bloß bei allen resspeckt man liest so viel Unsinn. Zum Beispiel Einstein hätte keinen Nobelpreis bekommen, weil er die Ideen geklaut hatte.

Mit anderen Worten ist sind Verdienste Einsteins und nicht von anderen und auch nicht von Lorentz.

Natürlich baute Einstein seine Idee auf das Relativitatsprinzyp auf und wenn ich da richtig liege, gab es das schon bei Galilei.

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Littlethought  06.05.2021, 09:55
@tilp11

Das Realativitätsprinzip gibt es tatsächlich schon seit Galilei. Aber die Bedeutung dieses Prinzips hat wohl Einstein als erster erkannt. Den Äther hatte J.C. Maxwell vermutet. Einstein hat die Lichtgeschwindigkeit als vom Beobachter unabhängige Größe erkannt, damit den Äther überflüssig gemacht, durch konsequente Anwendung der Gleichungen das relativistische Additionstherem für Geschwindigkeiten und damit auch die berühmte Formel E = m * c^2 hergeleitet. Das Ganze war aber sozusagen eigentlich voraussehbar. Die SRT ist eigentlich nur eine spezielle Anwendung und nicht, wie ihr Name sagt, eine eigene physikalische Theorie. Auch ohne Einstein hätte man in kurzer Zeit die Zusammenhänge erkannt. Dafür reichen die mathematischen Kenntnisse eines Schülers der Oberstufe des Gymnasiums. Dafür gibt es keinen Nobelpreis. J.C. Maxwell ist 1879 gestorben. Der erste Nobelpreis wurde aber erst 1901 verliehen. Die vier Maxwellschen Differentialgleichungen beschreiben die gesamte Elektrodynamik. Die ART beschreibt die Gravitation mit Hilfe von 16 Differentialgleichungen, von den 10 unabhängig sind.

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tilp11  06.05.2021, 11:13
@Littlethought

So wie ich das sehe ich glaub in modernen Ausdruck kann man so sage Relativitätstheorie ist Relativitatsprinzyp meets Maxwell.

Wie lange das gedauert hätte ohne Einstein das Zeit nicht absolut ist, kann ich nicht sagen. Aber den Gedanken das die Zeit relativ ist hatte als erster Einstein.

Und Einstein hatte vielleicht sogar den Gedanken vor 1889 vor den Lorentstranformaktionen. Nur bis Einstein das veröffentlichte vergingen noch paar Jahre. Aber bestimmt hatte Einstein nicht den Gedanken schon vor den Michelson Morley Experiment.

Vielleicht hatte schon Newton sich schon mal gefragt ob Zeit wirklich nur absolut ist. Aber letztendlich war für ihm Zeit absolut.

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Littlethought  06.05.2021, 12:13
@tilp11

Auch Newton hatte in der Annahme der unendlichen Übertragungsgeschwindigkeit der Gravitation schon Probleme erkannt. In der Quantentheorie ist Zeit ein universeller Parameter und in der Relativitätstheorie eine systemabhängige Variable. Auch in der Quantenschlaufengravitation wird das quantenmechanische Zeitkonzept beibehalten und in der Urtheorie von C.F. Weizäcker ebenfalls. Wie und ob sich Quantentheorie und Relativitätstheorie einmal zu einer einzigen Theorie zusammenfassen lassen, ist derzeit Spekulation.

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tilp11  06.05.2021, 23:17
@Littlethought

Guten Abend!

Das ist wohl alles richtig was Sie da schreiben. Aber eins zweifle ich an. Das man die Zusammenhänge auch ohne Einstein kurze Zeit später erkannt hätte. Bestimmt haben Sie recht um die Zusammenhänge zu verstehen reichen die Kenntnisse der Oberstufe des Gymnasiums. Aber erst mal auf die Idee zu kommen das bei den Michelson Morley Experiment , das die Lichtgeschwindigkeit immer gleich blieb nicht an Äther lag, sondern an der Zeit, ist genial. Sie haben recht da zu brauch es gar keine so überwältigende Kenntnisse, man muss sich nur lange damit genug beschäftigen um da rauf zu kommen und das ist eine wunderbare Gabe die Einstein mit am größten hatte der Menschen, nur wenige können das wirklich sehr gut. Und ich glaube Einstein hat auch mal so was geschrieben, ,, es ist nicht so das ich sehr große Intelligenz habe , ich beschäftige mich nur lange genug mit den Problemen. Es ist auch falsch zu sagen Einstein ist ja so bescheiden, nein er ist menschlich.

Da zu kommt noch das das Michelson Experiment das erste mal 1881 in Potsdam durchgeführt wurde und in vereinfachter Form mit Morley 1887 in Bundesstaat Ohio durchgeführt wurde. Und erst 1905 veröffentlichte Einstein die SRT. Wenn die Menschen doch so viele so genial sind wie Einstein , warum hat das nicht schon einmal früher einer veröffentlicht. Nein ohne Einstein hätte es noch einige Jahrzehnte gedauert, bis einer die SRT veröffentlich hätte.

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Littlethought  07.05.2021, 08:23
@tilp11

Nachdem du interessiert zu sein scheinst, möchte ich noch auf etwas hinweisen: Einsteins Erklärung des Photoeffekts mit Hilfe der Lichtquanten wurde hier bei der ganzen Diskussion immer als eine Notlösung angesehen, um ihm trotz der Unsicherheiten in Bezug auf ART trotzdem noch den Nobelpreis geben zu können. Die folgenden historischen Zusammenhänge sind auch den meisten Physikern nicht bekannt.

Frei zitiert aus einem Aufsatz von A. Zeilinger: M.Planck hatte eigentlich die Idee der Quanten eingeführt um die Strahlungsverteilung in einem Hohlraum beschreiben zu können. Einstein erkannte, dass sich die Entropie der Strahlung nach den gleichen Gesetzen verändert, wie die Entropie eines Gases aus Atomen oder Molekülen. In Einsteins Augen konnte das kein Zufall sein. In einem Brief an seinen Freund C. Habicht bezeichnete Einstein seinen Artikel über die Photonen als revolutionär. Dass die Lage einige Jahre zuvor nicht so klar war, ergibt sich aus einem Brief von Planck, Nernst Rubens und Warburg an die Akademie der Wissenschaften, in dem sie schrieben: "Dass er mit seinen Spekulationen über Lichtquanten vielleicht ein wenig über das Ziel hinausgeschossen ist, sollte nicht gegen ihn ausgelegt werden, denn wenn man nicht gelegentlich ein Risiko eingeht, kann man keine echten Neuerungen einführen."

Einsteins Erklärung mit der er die Entropie von Strahlung mit der Vorstellung von Lichtquanten verband, spricht nachdrücklich dafür, dass Spekulationen gelegentlich nützlich sind. Die Erklärung des photoelektrischen Effekts steht ziemlich am Ende von Einsteins Veröffentlichung. Seine Gedanken waren viel tiefer, eleganter und vielleicht sogar schöner. Für die ART hätte man ihm den Nobelpreis dann noch ein zweites Mal geben können.

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tilp11  07.05.2021, 08:56
@Littlethought

Das mein ich doch auch.

Für mich war Einstein genial. Nicht mal wegen seiner Intelligenz, eher wegen seines Mutes und seiner besonderen Begabung , wie ich schon schrieb er konnte sich so richtig gut mit den Problemen beschäftigen. Und wegen seines Fleisses, denn Einstein mußte bestimmt auch so manche Bücher studieren. Und wegen seiner Menschlichkeit.

Und des wegen glaub ich es hätte wohl um mal eine genauer Zeit anzugeben noch 3 bis 5 Jahrzehnte gedauert, bis einer so was, wie die SRT veröffentlicht hätte.

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Littlethought  07.05.2021, 09:12
@tilp11

Mache mal keinen Heiligen aus ihm! Sein Verhalten in Bezug auf seine Kinder muß als sehr problematisch bezeichnet werden. Dass er auch eine Tochter hatte wurde jahrzehntelang verschwiegen. Dies wurde erst 1987 bekannt. Man weiß noch nicht einmal ob sie als Kind gestorben ist oder ob sie zur Adoption freigegeben wurde. Seine Söhne lebten bei ihrer Mutter in der Schweiz und litten jahrelang unter dem zerrütteten Verhältnis ihrer Eltern.

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tilp11  07.05.2021, 11:23
@Littlethought

Na einen Heiligen noch lange nicht, aber einen Menschen. Und mit anderen Familienverhaltnissen, sollte man sich erst mal um seine eigene Familie kümmern.

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Hallo iqKleinerDrache,

die Relativitätstheorie galt als zu umstritten, es gab damals noch eine Menge Physiker (darunter auch Nobelpreisträger), die sie ablehnten, obwohl sie längst erste Bestätigungen erfahren hatte (auch die ART, nämlich 1919). Mit denen wollte man sich anscheinend nicht anlegen.

Die schärfste, aber auch am wenigsten physikalisch begründete Ablehnung kam von den Vertretern der von newcomer erwähnten "Deutschen Physik". Sie lehnten die Relativitätstheorie vor allem aus Antisemitismus ab.

Zum Photoelektrischen Effekt
Dafür aber für ein 08/15 Thema...

Oh nein, das ist es nicht. Im Jahre 1900 hatte PLANCK die damals so genannte Lichtquantenhypothese aufgestellt, glaubte aber selbst nicht so recht daran, dass die Quantisiertheit der Lichtenergie eine Eigenschaft des Lichts selbst ist.

Da war EINSTEIN "mutiger" und erklärte so den Befund zum photoelektrischen Effekt. Es war sozusagen die "Geburt" des von PLANCK "gezeugten" Konzepts des Photons und legte den Grundstein für ein Konzept, das später von DE BROGLIE in umgekehrter Richtung angewandt und zum Durchbruch der Quantenmechanik wurde, wie wir sie noch heute kennen.

Zurück zur Relativitätstheorie

Auch im Zusammenhang mit der Relativitätstheorie scheint EINSTEIN vor allem ebenfalls "mutiger" als seine Kollegen, in dem Sinne, dass er keinerlei Scheu hatte, Ideen ernst zu nehmen, die zu seiner Zeit als radikal galten. Durch die Wellentheorie war das Konzept des Äther so etabliert worden, dass es als wissenschaftlich "bewiesen" galt.

Selbst LORENTZ hielt an diesem Konzept fest, obgleich er schon in den 1880er und 1890er Jahren alle (rein kinematischen) Gleichungen zur Speziellen Relativitätstheorie entwickelt hatte. Letztlich ist aber gerade ein Äther, der durch seine Eigenschaften selbst seinen Nachweis verhindert, etwas eher Metaphysisches.

Gerade EINSTEIN, dem Manche vorgehalten haben, Metaphysiker zu sein, war das Gegenteil davon: Er brauchte nur GALILEIs Relativitätsprinzip auf MAXWELLs Elektrodynamik anzuwenden. Seine "Definition" der Zeit ("Zeit ist das, was man auf einer Uhr abliest") war eigentlich eine Weigerung, sie zu definieren und darüber zu spekulieren, was denn "die wahre" Zeit sei.

Im Grunde war EINSTEIN vielleicht nicht so viel klüger als seine Kollegen, die ja alle nicht auf den Kopf gefallen waren, sondern vor allem kühner und ohne Respekt vor "alten Zöpfen".

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Littlethought  03.05.2021, 23:22

Die Vertreter der "Deutschen Physik" haben die ART abgelehnt. (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Physik)

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SlowPhil  03.05.2021, 23:39
@Littlethought

Habe ich ja geschrieben:

Die am wenigsten physikalische Ablehnung kam von der von newcomer erwähnten "Deutschen Physik".
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Littlethought  04.05.2021, 09:46
@SlowPhil

Deiner Darstellung nach, könnte man entnehmen, dass die "Deutsche Physik" die ART nicht abgelehnt hätte.

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SlowPhil  04.05.2021, 11:20
@Littlethought

Sorry für das Missverständnis. Ich schreibe nicht "die wenigste Ablehnung", sondern "die am wenigsten physikalische Ablehnung".

Die Vertreter der "Deutschen Physik" nannten die RT "jüdische Physik", da sie von EINSTEIN kam, lehnten sie also aus Antisemitismus ab.

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Littlethought  04.05.2021, 15:51
@SlowPhil

Diese Zusammenhänge kannte ich. Aber mir war nicht ganz klar wie du es wirklich gemeint hattest. Und wer die Zusammenhänge nicht kannte konnte aus deiner Darstellung möglicherweise den falschen Schluß ziehen.

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Littlethought  04.05.2021, 18:25
@SlowPhil

Ja, das hatte ich schon vorher gesehen. Jetzt ist es eindeutig. Gruß von Littlethought

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tilp11  07.05.2021, 00:01

Guten Abend!

Bestimmt war da Antisenitismus im Spiel. Aber war denn dann der Antisenitismus, plötzlich weg und man gab Einstein später auf was Anderen den Nobelpreis? Und warum später nicht auf seine Relativitätstheorie? Könnte man Ihn nicht Heute noch da rauf ob wohl er schon nicht mehr lebt, auf seine Relativitätstheorie den Nobelpreis geben?

Du schriebst Einstein war nicht genialer als Andere. Also ich sehe das etwas anders. Einstein soll mal gesagt haben ungefähr so.. Ich bin gar nicht so Intelligent ich beschäftige mich nur länger mit den Problemen´´ Und da bin ich der Meinung das können richtig gut nur wenige Menschen. Und das nenn ich mal eine Genialität die Einstein hatte.

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SlowPhil  07.05.2021, 00:46
@tilp11

Die Ablehnung der SRT und ART durch die Vertreter der "Deutschen Physik" war antisemitisch motiviert. Die hätten aber sicher auch lieber gesehen, wenn EINSTEIN gar keinen Nobelpreis bekommen hätte.

Sie konnten nicht verhindern, dass er ihn bekam.

Allerdings gab es damals erst eine mehr oder minder klare Bestätigung der ART durch EDDINGTONs Beobachtung des von der Sonne erzeugten Gravitationslinseneffekts. Da war der Photoelektrische Effekt besser untersucht, und so konnte man hier sicherer den Nobelpreis vergeben.

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SlowPhil  07.05.2021, 01:00
@tilp11
Könnte man Ihn nicht Heute noch da rauf ob wohl er schon nicht mehr lebt, auf seine Relativitätstheorie den Nobelpreis geben?

Nein, der Nobelpreis wird nicht postum verliehen.

Du schriebst Einstein war nicht genialer als Andere.

Ich habe es präzisiert. Ich meine, dass ihm andere Physiker und Mathematiker, was die Intelligenz betrifft, durchaus ebenbürtig waren.

PLANCK zum Beispiel. Allerdings war der von seiner eigenen Lichtquantenhypothese nicht so richtig überzeugt und hielt sie für vorläufig. Der Gedanke, das es überhaupt eine Eigenschaft des Lichtes selbst sei und es daher doch irgendwie aus "Teilchen" bestehen (was an die überwunden geglaubte Korpuskulartheorie des Lichts erinnerte), war ihm nicht geheuer.

EINSTEIN hatte keine Probleme damit, griff die Theorie auf und erklärte so, was man über den Photoelektrischen Effekt herausgefunden hatte.

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tilp11  07.05.2021, 01:17
@SlowPhil

Mit der Intelligenz schon. Aber auch mit den Mut den Einstein hatte. Wenn ich da an die SRT und ART denke , gehört da nicht auch viel Mut da zu das zu veröffentlichen? Und auf den Photoelektrischen Effekt.

Und Einstein war für mich schon was besonderes, nicht wegen seiner Intelligenz, sondern wegen seines Mutes und hatte die besondere Begabung sich richtig mit den Problemen zu beschäftigen.

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