Warum habt ihr euch für OC oder AC entschieden?

4 Antworten

Vermutlich kam organisches 'Kochen' meiner Vorstellung von 'echter' Chemie am nächsten. Reaktionen und Reagenzien ausprobieren, schnelles Feedback, Analysen, Syntheseplanung, ZielStruktur, Varianten für die PharmaForschung...

Irgendeinen Kristall 6 Monate zu polieren, um eine Katalyse zu untersuchen, 6 Wochen einen Festkörper im Vakuum zu erhitzen, oder mich um verstopfte Schläuche zu kümmern, war nicht mein Fall.

Von Experte LeBonyt bestätigt

Kann man so nicht sagen. Beides sind weite Felder.

Komplexchemie ist bei uns ein Modul. Quasi ein Zwischending. Man erzeugt Liganden und verbindet diese mit den Metallen oder macht sogar eine Art mehrstufige Reaktionen. Fast jedem Metall kann (organische) Komplexe bilden. Es ist oft viel bunter und ergiebiger, als die normale OC. Metallocene, BuLi, Carbonyle, sowas haben wir im Praktikum mal gekocht.

Viele Metalle des d-Blocks sind wichtig in Katalysatoren für die organische Synthese. Besonders Palladium.

Gibt noch die Analytik, Techn. Chemie, PC, Biochemie, pharm, Chemie, Toxikologie und Forensik, Lebensmittelchemie...

ZitrusLiebe  14.12.2022, 22:42

Was ich damit sagen will: organische Synthese ist mir lieber, aber man braucht auch AC dazu. Ein neuer Trend sind auch wieder Metallkonplexe in Medikamenten, wie das Ferroquin.

0

Da wir OC und PC schon haben, mach ich jetzt das Triple voll: Ich spezialisiere mich Richtung AC (plus PC und Funktionsmaterialien).

Die OC Vorlesungen haben mir noch nie zugesagt, da da immer nur irgendwelche Namenseaktionen rauf und runter gebetet wurden. Und die OC Praktika waren absichtlich darauf getrimmt, die Studenten so weit unter Druck zu setzen wies nur ging. Lag für mich also auf der Hand das abzuwählen.

Aber die drei Schwerpunkte, die ich jetzt habe gefallen mir wahnsinnig gut. Die AC ist voll mit Verbindungsklassen, die unerwartete und auf den ersten Blick richtig seltsame Eigenschaften haben, aber genau das macht für mich den Reiz aus. Mit der PC hat man bei mir an der Uni leider nur wenig Kontakt im Bachelor, dabei machen die super interessante Sachen. Und so einen Lasertisch muss man mal gesehen haben :D die Funktionsmaterialien sind cool, um zu sehen, wie Prozesse vom Labor in die "reale Welt" kommen und zu sehen, was so alles möglich ist und noch kommen wird.

Also du siehst, das ist ein breites Spektrum, das viel weiter geht als nur Organik und Anorganik.

Du hast noch das wichtige Standbein Physikalische Chemie vergessen. Darauf habe ich mich nämlich während des Chemiehauptstudiums spezialisiert. "Kochen" in der OC fand ich zwar ganz interessant, aber physisch und psychisch herausfordernd. Und AC fand ich mit dem Analytikkram ziemlich öde.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – gelernter Diplom Chemiker