warum haben schiiten eine negative meinung über abu hanifa imam malik imam buchari oder ibn taymiyyah?

2 Antworten

Sie haben keine grundsätzlich negative Meinung über diese - vielleicht mit Ausnahme von Ibn Taimiyya. Diesen in die illustre Reihe der Namensgeber der heutigen sunnitischen Rechtsschulen zu stellen oder mit al-Buchari, halte ich für falsch. Denn Ibn Taimiyya war ein hanbalitischer Gelehrter des 13. Jh. und ist bekannt dafür, die Schiiten als Ungläubige einzustufen (Rafidha), was die anderen nicht getan haben. Und er war zu seiner Zeit keineswegs als großer Gelehrter anerkannt. Er war sehr umstritten. Erst mit dem Aufkommen salafistischer Strömungen in der Neuzeit kam er zu Ehren als ihr geistiger Vater.
Kritik richtet sich gegen bestimmte Überlieferungen, nicht gegen die Personen.

Khaled706  07.02.2022, 00:02
die Schiiten als Ungläubige einzustufen (Rafidha)

Die Schiiten nennen sich oft Rafida.

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mulan  07.02.2022, 00:07
@Khaled706

Das ist allenfalls eine bewusste Selbstbezeichnung, da ihre Feinde sie regelmäßig so nennen. Es ist keine Eigenbezeichnung an dich.

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mulan  07.02.2022, 00:12
@mulan

ich meinte „an sich“ - sorry. Blöde Autokorrektur, hab’s zu spät bemerkt.

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Zunächst sollte erwähnt werden, dass Beleidigung und Respektlosigkeit gegenüber diesen Imamen in der Schule der Schiiten verboten sind und niemand das Recht hat, sie zu beleidigen.

Nach Ansicht schiitischer Gelehrter waren diese Imame nur sunnitische Gelehrte, nicht mehr, und sie hatten keine besonderen Eigenschaften wie Unfehlbarkeit.

Sogar diese Imame haben untereinander Streit und manchmal sind ihre Ansichten gegeneinander, da sie unterschiedliche Meinungen über die Erschaffung des Korans haben. Deshalb.

Blacknaldo 
Fragesteller
 06.02.2022, 23:45
Nach Ansicht schiitischer Gelehrter waren diese Imame nur sunnitische Gelehrte, nicht mehr, und sie hatten keine besonderen Eigenschaften wie Unfehlbarkeit.

diese sunntischen gelehrten waren mit den 12 imamen befreundet. aber die zwölf imame haben niemals unfehlbarkeit beansprucht

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mulan  06.02.2022, 23:53
@Blacknaldo

Ibn Taimiyya war ein hanbalitischer Gelehrter, der in der Zeit der Mongolenstürme gelebt hatte und die Schia gehasst hatte, sie als Rafidha tituliert hatte. Er kann sicher kein Freund der Nachkommen des Propheten gewesen sein.

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mulan  07.02.2022, 06:23
@Blacknaldo

Nicht persönlich … ;-) … Nein, im Ernst. Natürlich weiß ich, wer Ahmad bin Hanbal war. Und auch Imam asch-Schafii.

Kennst du Imam Jaafar as-Sadiq(a)? Er war der Lehrer von Malik bin Anas und Abu Hanifa. Imam Jaafar as-Sadiq(a) ist derjenige, auf den die Jaafariyya-Rechtsschule zurückgeht, auch Imamiya oder Ithna Ashariyya (12er Schia) genannt. Diese Schule ist älter als die vier heute noch verbliebenen sunnitischen Rechtsschulen, d.h. die älteste Rechtsschule. Er war einer der erwähnten 12 Imame und Nachkommen des Propheten (s).

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Blacknaldo 
Fragesteller
 07.02.2022, 10:05
@mulan
Kennst du Imam Jaafar as-Sadiq

War ein guter Mann er hat die Muslime angeführt als sie nach abbesinien gingen :)

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mulan  07.02.2022, 14:45
@Blacknaldo

Meinst du das jetzt ernsthaft oder scherzhaft?

Du verwechselst ihn ansonsten mit Jaafar ibn Abi Talib. Jaafar as-Sadiq ist erst 83 a.H. geboren und lebte in der Endphase der Umayyadenzeit.

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Abdulkadir1461  10.05.2022, 14:25

Das stimmt nicht, kein Gelehrter der Ahlu Sunnah, glaubte an seinem Tode, dass der Koran erschaffen ist

Imam Malik (ra):

Yahya ibn Yahya at-Tarsusi sagte: „Ich war bei Imam Malik, als man zu ihm kam und fragte: „Ya Abu Abdullah! Was sagst du über einen Menschen, der aussagt, dass der Qur’an erschaffen sei? “ Imam Malik sagte: „Zindiq (Ketzer), tötet ihn“. In einer anderen Überlieferung von Ibn Nafi der von Malik erzählte, „Schlagt ihn und steckt ihn ins Gefängnis.“ Und in einer anderen Erzählung von Bishr ibn Bakr, sagte Malik: „Tötet ihn, und akzeptiert nicht seine Reue“. (Ibid. S. 392).

Imam Schafi’i (ra):

Imam Shafei sagte: „Der Qur’an ist die Rede Allahs, und derjenige der sagt, dass er erschaffen sei, ist ungläubig.“ (Ibid S. 397).

Imam Ahmad Ibn Hanbal (ra):

Imam Ahmad sagte: „Der Qur’an ist die Rede Gottes, durch die er spricht. Er ist nicht geschaffen. Derjenige, der meint, das der Qur’an geschaffen sei, ist ein Jahmit und ein Ungläubiger. Derjenige der meint, dass der Qur’an die Rede Gottes sei, und der das Urteil offenlässt (waqafa) und nicht „ungeschaffen“ sagt, ist schlimmer als der erste. Derjenige der meint, unsere Äußerung (lafẓ) und unser Rezitieren (des Qur’an) sei geschaffen (!), während der Qur’an die Rede Gottes sei, ist ein Jahmit.“ [Imam al-Askabir]

Imam Bukhāri (ra):

Imam Bukhāri sagte: „Der Qur’an ist die Rede Allahs, nicht erschaffen, und wer aussagt, dass es geschaffen sei, der wird zum Ungläubigen.“ (Ibid. S. 403)

Shaykh al-Islam Ibn Tāymiyāh (ra):

Ahmad Ibn Taymiyyah sagte: „Ebenfalls ist Muhammad – Allahs Segen und Friede auf ihm – ein Mensch, wer auch immer aussagt, dass der Quran die Rede Muhammad‘s ist, ist ein Ungläubiger.

Abu Hanifa(ra):

Wer aussagt, dass die Rede Allahs erschaffen ist, ist Kafir (Imam Abu Hanifa, Al-Wasiyya 2004, 636.)

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