Warum haben Katzen oft einen so schlechten Ruf?
Ich höre immer wieder, Katzen seien hinterlistig und ihr Besitzer ist ihnen egal. Vor einiger Zeit behauptete ein asiatischer Forscher (ich finde die Seiten nicht mehr), dass es Katzen sogar egal wäre wenn wir, als Halter, neben ihnen sterben würden.
Ich weiß, dass das nicht so ist. Aber woher kommt dieser schlechte Ruf? Weil sie so unabhängig sind und ihren eigenen Kopf haben?
Ich muss die Frage hier mal stellen, weil ich grad eine Diskussion mit einer Freundin hatte. Sie liebt zwar Hunde, mag aber keine Katzen. Einen Grund hat sie nicht.
Ich war einfach genervt, weil sie ihren Katzenhass mir gegenüber so ausgelassen hat, obwohl sie weiß, dass ich nicht nur Hunde, sondern auch Katzen sehr mag.
13 Antworten
Hallo,
Unwissenheit und Unkenntnis über das Sozialverhalten von Katzen führen leider nicht selten zu Missverständnisse und falsche Vorstellungen über Katzen.
Dazu beigetragen haben in früherer Zeit der in manchen Regionen verbreitete Aberglaube (Katze bringt angeblich Unglück) und die damit einhergehende Furcht davor. Auch vereinzelte fehlinterpretierte Beobachtungen (Jagdverhalten/ Blick/ Eigenwilligkeit) oder schlechte Erfahrungen (Kratzen, Anspringen, Beissen uä.) könnten eine Erklärung für daraus resultierende Vorurteile und unrichtige Ansichten über die Katzennatur sein.
Dabei sind Katzen selten Einzelgänger. Um sich wohl zu fühlen brauchen sie soziale Kontakte. Dies trifft auf reine Stubentiger ebenso zu wie auf Freigänger, wobei Erstere als Ausgleich, von ihrem Menschen, ein besonderes Maß an Zuwendung und Beschäftigung brauchen. Schön ist es deshalb für die Tiere wenn sie gleich mehrere Gefährten haben - entweder Artgenossen oder aber "ihr/e Mensch/en" die sich gerne um sie kümmern und mit ihnen spielen.
Wie ausgeprägt bei einer Katze das Bedürfnis nach Nähe ist kann allerdings sehr unterschiedlich sein. Die Anhänglichkeit einer Katze wird von folgenden Faktoren bestimmt...
- der Sozialisierungs- und Prägephase innerhalb der ersten drei Lebensmonate
- den Genen/Rasse
- individueller Charakter
- Erfahrungswerten
Als gesichert gilt das fürsorglich aufgezogene Hauskatzen (wie Hunde, nur anders) durchaus eine Bindung zu ihren Menschen entwickeln, in etlichen Fällen sogar merklich ausgeprägt, was sich an Schmusebedürfnis, Kuscheln, Treteln, Anstupsen und weiteren Zuneigungsbekundungen deutlich ablesen lässt.
Dazu habe ich noch einen interessanten Artikel gefunden >>>
Neue Studie zum Bindungsverhalten von Katzen
veröffentlicht in der Fachzeitschrift Current Biology
https://www.swr.de/wissen/sozialleben-der-katzen-100.html
Als Katzenliebhaber/in bist Du übrigens in bester Gesellschaft, denn die wenigsten Menschen können sich dem eleganten Liebreiz und drolligen Verhalten ihrer Fellnasen entziehen. Deswegen - nicht ärgern, nur wundern! ;o)
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Es ist halt immer ein grober Fehler Katzen mit Hunden zu vergleichen.
Hunde als Rudeltiere sind immer darauf bedacht den Anschluss und ihren Platz im Rudel zu haben - egal was passiert. Ihr Überleben hängt quasi davon ab Teil einer Gemeinschaft zu sein. Sie reagieren daher völlig anders als Katzen auf bestimmte Situationen.
Katzen sind unabhängiger. Was nicht heisst dass sie keine enge Beziehung zu ihrem Besitzer eingehen können. Aber diese Beziehung ist völlig anders als die mit einem Hund.
Wenn man erwartet dass ein Tier tut was man will und "gehorsam und loyal" ist - dann darf man das von einer Katze nicht erwarten. Dann hat man schon verloren. Ich liebe Hunde weil sie uns so ähnlich sind und weil sie uns spiegeln. Man kann halt viel mehr mit ihnen "anfangen" und machen als mit Katzen. Alleine schon die Tatsache dass man mit Hunden rausgehen kann und gemeinsam etwas erleben kann usw.
Aber ich liebe auch Katzen. Weil sie ihren eigenen Kopf haben und uns Menschen oft in die Schranken weisen. Weil sie eben nicht so funktionieren wie wir uns das vorstellen und uns oft zwingen über unser eigenes Verhalten nachzudenken. Sie sind nicht bestechlich aber wenn sie einen Menschen lieben dann ist das wunderbar.
Ich liebe alle Lebewesen auf ihre eigene Weise. Einfach weil ich kein Lebewesen zwingen möchte sich MIR anzupassen sondern weil ich jedes Tier so liebe und respektiere wie es ist.
Es liegt an uns Menschen zu erkennen welches Potential in jedem Tier steckt. Achtung und Respekt ist dabei immer unerlässlich.
Die Leute die versuchen aus Tieren kleine Menschen zu formen - die haben nichts verstanden.
Das Problem ist fast jeder möchte ein süßes Kuscheltier besitzen, leider ist aber nicht jeden bewusst das Katzen nunmal Lebewesen sind mit eigenen Willen, natürlichen Trieben die für ein kleinen Beutegreifer essentiell sind und eigenen Ansprüchen ans Leben. Der Fehler ist das der moderne Mensch im Grunde schon mit der eigenen Spezies nicht mehr umgehen kann und oftmals jegliche Empathie fehlt zum Tier. Deswegen werden die häufig vernachlässigt, falsch gehalten, unnötig mit falschen Erziehungsmethoden drangsaliert und am Ende heisst es dann das Katzen die Wurzel des Übels sind weil leider viele Menschen auch über ihr eigenes Handeln nicht mehr nachdenken.
ich weiss nicht genau, aber ich finde es auch doof
ich bin meiner Katze nicht egal, das weiss ich ganz genau !
sie folgt mir nämlich immer, bringt extra für mich lebendige unverletzte Mäuse und Vögel, und ich mag meine Katze...
Weil die entweder nie selbst eine Katze hatten oder nur schlechte Erfahrungen mit ihnen gemacht haben.
Katzen haben sehr verschiedene Charaktere, manchen ist tatsächlich egal wie es ihrem Dosenöffner geht und andere sind sehr feinfühlig und lieben ihren Halter, die leiden sogar mit wenn es dem schlecht geht oder werden depressiv wenn er weg ist usw.
Es kommt auch immer drauf an wie man mit dem Tier umgeht.
Sehr ausführliche Antwort, Danke! Simons Cat ist ein Muss für alle Katzenfreunde:)