Warum gibt es überhaupt astfreies Holz und warum sind Äste dunkler als der Stamm?

Baum? - (Holz, Schreiner, Tischler)

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo Nasenbohrer85,

bei verschiedenen Bäumen ist das sehr unterschiedlich. Man kann zwei unterschiedliche Äste unterscheiden. Ähnlich wie der Unterschied zwischen Stacheln und Dornen gibt es Äste, die aus der Rinde entstehen und nur an ihrem Ursprung mit dem Stammholz verwachsen. Dabei zeigen die Äste an ihrer Außenseite eine Rindenstruktur, die dazu führt, dass die Äste bei aufgeschnittenem Holz leicht herausfallen. Das ist z.B. bei der Tanne der Fall. Anders die Fichte: Hier wachsen die Äste aus den äußeren Holzschichten, sind über ihre ganze Länge innerhalb des Stamms mit dem Stammholz verwachsen und lösen sich nicht.

Bei der ersten Variante sind die Äste deswegen dunkler, weil sie eben Rindenstruktur haben. Bei der zweiten Variante gibt es manche Holzarten, wo die Äste dunkler sind einfach nur wegen der größeren Dichte (Äste sind eigentlich immer wesentlich härter und dichter, als das Stammholz). Aber bei vielen Holzarten findet man keinen oder nur geringfügigen Farbunterschied.

Natürlich gibt es kein völlig astfreies Holz. Bei der Anzucht werden die kleinen Äste in frühem Stadium abgenommen, so dass sie nur in Kernnähe auftauchen. Der Kern wird ja ohnehin herausgeschnitten. Und dann werden die Bäume durch die Art der Anpflanzung zu einem sehr schnellen Wachstum veranlasst. Jede Pflanze strebt zum Licht, d.h. in der Regel nach oben. Eine richtige Krone bildet ein Baum erst aus, wenn der freie Bahn hat. Durch den relativ engen Pflanzabstand haben die Pflanzen alle die gleiche Höhe und streben danach, über die anderen hinauszuwachsen. Da dies alle gleichmäßig tun, wachsen sie relativ schnell und gleichmäßig in die Höhe, ohne viele Äste auszubilden.

Aber auch hier sind die Baumarten ziemlich verschieden. Wenn Du Dir das Bild einer Kiefer/Rotbuche und einer Fichte vergegenwärtigst, dann siehst Du schon: Kiefer und Rotbuche neigen zu hohem nahezu astfreiem Stamm und einer Krone in der Höhe, die Fichte hat von unten an Äste.

Gruß Friedemann

Planungsloser  23.09.2015, 11:06

Ich habe zwar nicht die frage gestellt aber trotzdem Vielen Dank dadurch weiß ich jetzt wie ich meine nächsten Edelkastanien groß ziehen muss:)

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Nasenbohrer85 
Fragesteller
 25.09.2015, 21:34

Gute Antwort! Aber eine Frage stellt sich mir dann gerade: Ist das Holz aus den Ästen, wenn es dichter ist, dann auch mit mehr Brennwert (für den Holzofen)?

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schmidtmechau  26.09.2015, 11:02
@Nasenbohrer85

Danke für den Stern! Und ja natürlich ist der Brennwert von Ästen höher, weil das Holz dichter ist. Das merkst Du an jedem Lagerfeuer: die Äste brennen, und glühen am längsten. Gruß Friedemann

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... warum haben die Äste eine dunklere Farbe?

Äste enthalten anteilig mehr Lignin als der Stamm (wegen der Belastung).

... daß es Holz ohne Äste gibt?

Jedes Stück Holz kann astlos sein - wenn es nur klein genug ist :-D

Ein Baum hat in jungen Alter alle paar Zentimeter einen Seitenast ...

Das ist ein bißchen übertrieben! Außerdem überleben nicht alle jemals gebildeten Äste - und danach ist astfreier weiterwuchs möglich.

Anmerkung zu der Antwort von schmidtmechau:


... zeigen die Äste an ihrer Außenseite eine Rindenstruktur, die dazu führt, dass die Äste bei aufgeschnittenem Holz leicht herausfallen ...

Das ist kein Entstehen aus der Rinde - das sind abgestorbene (und nicht entfernte) Äste (sog. "Totäste"), die im weiteren Verlauf überwallt wurden.

Hier noch ein interessanter Link:

http://volland.userweb.mwn.de/vhb/einblicke/holz.pdf

Das es holz giebt das keine asteinschlüsse hatt liegt daran das erstens nicht jeder baum viele äste hatt und zweitens diese asteinschlüsse nicht alzu weit in den Stammbaum gehen. Aber wie das mit der Färbung des astes ist weiß ich nicht ich könnte es mir nur so denken das die äste die Früchte tragen und diese Früchte haben ja eine andere farbe. Kann sein das die farbe im ast gebildet wird und sie deshalb dunkler/heller sind. Oder es liegt daran das du eine andere Perspektive aufs holz hast. Wenn du nämlich auf das ast loch schaust musst du es auch mit dem querholz vergleichen. Also musst du beide Stücke aus der gleichen Perspektive betrachten. So denke ich mir das jetzt obs richtig ist weiß ich nicht.

Nasenbohrer85 
Fragesteller
 22.09.2015, 21:09

Ja, aber gerade junge Bäume haben ja noch viele Äste. Die Äste mögen mit der Zeit dann abfallen oder weggeschnitten werden, aber gerade im Kern müßten ja die ganzen Löcher dann noch zu sehen sein. Sprich, wenn man eine alte Eiche fällt und genau in der Mitte durchschneidet wären dann noch die Äste zu sehen als sie noch ganz jung war und unten noch viele Äste hatte?

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Planungsloser  22.09.2015, 22:18

Nein sollten sie eigentlich nicht weil es sich vermutlich mit der zeit verwächst. 

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