Warum gibt es noch Kassierer:innen?
Technisch ist es inzwischen möglich diesen Job komplett abzuschaffen. So eine entwürdigende und eintönige Arbeit die an die Sklavenarbeit erinnert.
Warum tun die Politik und die Konzerne nichts dagegen?
In den USA gibt es Amazon Go komplett ohne Kasse und Kassierer:innen.
Stattdessen könnten diese Kassierer:innen ein bedingungsloses Grundeinkommen bekommen. Wobei die Digitalisierung und Robotisierung auf sehr viele Berufe anwendbar ist und somit wären viele Menschen "ohne Arbeit" und könnten nun Zeitwohlstand geniessen und ihren echten Leidenschaften nachgehen.
Welchen Job findest du denn zum Beispiel nicht entwürdigend? Das würde mich mal interessieren. Also was ist deiner Meinung ein für einen Menschen angemessener bzw perfekter Job?
Ein Job der sowohl psychischer als auch körperlicher Gesundheit nicht schadet. Am besten eine Tätigkeit die man bewusst und selbst wählt und die auch Spaß macht.
29 Antworten
Nicht alles, was aus der USA kommt, ist zum segen der Menschheit - siehe Coca-Cola ;-)
Ich begrüße es durchaus, wenn es noch wirklich Menschen (aller drei Geschlechter) an den Kassen gibt. Das macht die Sache unkomplizierter und nicht lesbare Strichcodes können schnell abgelesen und eingetippt werden.
Es gibt genügend Super- und Baumärkte, wo es inzwischen beide System gibt (mit und ohne Personal). Jedoch gibt es dann immer noch eine Kassenaufsicht für die bedienungslosen Kassen - alleine schon zur Kontrolle.
Aber ich sehe das ganze immer so: Wir müssen die Menschen beschäftigen - irgendwie. Und da gibt es sicherlich schlechtere Jobs, als eine Supermarkt-Kasse.
Wach auf, das ist nicht wünsch dir was. Wenn du deine Familie versorgen und deine Miete zahlen willst dann musst du Geld verdienen, egal in welchem Job. Die wenigsten haben ihren Traumjob, und machen diesen nur, weil die Arbeit so einen Spaß macht. Der Rest geht Tag für Tag malochen, damit Essen auf dem Tisch steht.
Nein, das Grundeinkommen wird wie Mindestrente, Sozialhilfe, oder Hartz 4 nur ein Almosen sein, das gerades zum Überleben reicht.
Denke ich nicht. Zumindest das BGE welches ALLE erhalten werden. Das muss an das sozio-kulturielle Minimum geknüpft sein. Der Talkshow Gast Richard David Precht meinte, es muss nach aktueller Inflation so um die 1500€ betragen.
Das zu verallgemeinern ist schon Schwachsinn, da das auf dem Dorf vielleicht ausreicht, aber in München u.a. bekommst du dafür nicht mal eine Wohnung.
Das müsste dann aber 2500 oder mehr sein, wer soll das bezahlen wenn keiner mehr arbeitet und Steuern zahlt?
Also seit ich die Serie Super Store geschaut habe, interessiere ich mich auch fuer den Beruf ;-) - aber der hat tatsaechlich wenig Zukunft.
Ich schaetze es wird noch fuer lange Zeit eine normale Kasse geben, aber der Grossteil wird Selbstbedienungskassen werden (die aber auch eine Aufsicht brauchen.)
Ja, why not. Ein paar SB-Kassen und der Rest ist ohne Kassen wie bei Amazon Go. Das fände ich akzeptabel.
Die Jobs an den Kassen zu automatisieren ist oberflächliche Kosmetik. Auch die Tätigkeit der Buchhalter, Bankiers und Finanzbeamten und Steuerberater kann man entwürdigend und eintönig finden, aber auch sie zu automatisieren ist oberflächliche Kosmetik.
An den Kern der Sache gehen, hieße: das Geld abschaffen. Nein, nicht das Bargeld durch digitales Geld ersetzen. Sondern Geld in allen seinen Formen abschaffen, und mit ihm den Teil der Arbeitszeit, die auf diesem Planeten mit Tätigkeiten zugebracht wird, die durch die Existenz des Geldes und durch die ihm gewidmeten Kulthandlungen bedingt sind: Bezahlen, Kassieren, Zählen, Überweisen, Verzinsen, Bilanzieren, Versteuern, Dividende ausschütten und einnehmen, Konten eröffnen, Konten sperren, Kontoauszüge nachschauen, Kreditgeben, Kreditnehmen, finanziell "unabhängig" werden, Wertpapiere kaufen und verkaufen, Oligarch sein, Philanthrop sein, Kunde beim Jobcenter sein, Lotto tippen, Gangster sein, Soldat sein, Kaufhausdetektiv sein, Bestechen, korrupt sein, unterschlagen, insolvent sein, bankrott gehen, wegen Vermögensdelikten ermitteln, festnehmen, anklagen, verteidigen, verurteilen, Umsatz steigern, Werbespots produzieren, Werbespots anschauen, Buchhaltungssoftware schreiben, administrieren, debuggen, Bankrechenzentren betreiben, bewachen, mit Strom versorgen, usw. ad nauseam.
Keine*r bräuchte sowas wie ein "Grundeinkommen" oder überhaupt ein Einkommen. Anstatt Gutscheine für Werte zu sammeln und hin und her zu schieben, könnten wir uns darauf konzentrieren, Werte zu schaffen und sie zu genießen.
Das finde ich sehr gut, was du geschrieben hast. Sehe das auch so. Ohne Geld wie in Star Trek wäre es noch menschlicher, denn die Penan auf Borneo hatten auch kein Geld Jahrtausende und waren sehr zufrieden und glücklich.
Back to the roots but with more technology. That's my approach.
Ja, die Penan auf Borneo, das sind doch die sympathischen Leute, die ihren Urwald gegen ein Staudammprojekt verteidigen wollten. Habe einen Film über sie gesehen.
Ja, Star Trek hat da eine Vision gewagt, die über das heute herrschende Denken mutig hinausging. Allerdings beruht dieses Modell auf der Annahme, daß es keinerlei Knappheit an irgendwelchen Gütern gibt (post-scarcity). Vielleicht ist diese Vision, was das angeht, ein Kind des frühen Atomzeitalters. In einer Welt mit begrenzten Ressourcen ist zusätzliche Intelligenz + Weisheit nötig, um dafür zu sorgen, daß vielleicht Knappheit, aber kein Mangel entsteht.
Zum Thema Geld empfehle ich David Graebers Buch 'Debt, the first 5000 years'. Sein letztes Buch, 'The Dawn of Everything' liegt hier auf meinem Lesestapel, hatte noch keine Zeit dafür. Auch 'Bullshit Jobs' wird im Zusammenhang mit Deiner Frage interessant sein.
Also wer Glück hat, dass er viel hat und es verteidigen kann, der hat Glück, die anderen haben Pech und müssen hungern?
Das ist eine schöne Utopie. Tatsächlich gab es am Anfang der Menschheitsgeschichte, als die Menschen noch in kleinen Horden zu je 30 Personen zusammenlebten, kein Geld aus Metall, Stein oder Muscheln, oder sonstige Verrechnungssysteme. Die Menschen konnten vielleicht bis 3 oder 5 zählen. Sie taten die notwendigen Dinge, um überleben zu können, und wenn jemand einmal keine Lust hatte, bekam er sozialen Druck, um seinen Hintern zu erheben.
Aber wie soll das Zusammenleben in einer modernen, arbeitsteiligen Welt funktionieren, wenn es kein Wertverrechnungssystem gibt? Wie soll man sich motivieren oder motiviert werden, eine Arbeit zu erledigen, wenn jeder sich im Laden einfach das nehmen kann was er möchte, ohne zu bezahlen? Wie soll ermessen werden, ob jemand durch Fleiß und Geschick berechtigterweise einen höheren Komfort bekommt als jemand, der einfach stinkefaul ist und andere nur ausnutzt?
Stinkfaul sind nicht viele Menschen. Ist eher eine vernachlässigbare Gruppe in unserer auf Effizienz getrimmten Wirtschaft. :)
Dass Menschen ihre Trägheit nicht ausleben, könnte auch mit daran liegen, dass die Notwendigkeit besteht, Geld zu verdienen. Der Antwortgeber Franz1957 wollte aber gerade eine "Welt ohne Geld" zur Diskussion stellen.
Die Amazon Go-Technologie erfordert komplizierte und teure technische Systeme in jedem einzelnen Regal und Kunden, die ein funktionierendes Smartphone bei sich tragen.
Das wird sich nicht so schnell flächendeckend umsetzen lassen. Wenn überhaupt je. Wie geht ein KI-System damit um, wenn ich mir Suppengrün in einer Papiertüte selbst zusammenstelle? Ist jede einzelne Holzkiste in der Gemüseabteilung mit einer Feinwaage ausgestattet, die jederzeit die genauer Gewichtsdifferenz registriert, die ein Kunde entnimmt? Und wird dann auch noch der Kunde bei jedem Griff in eine Kiste oder ein Regal identifiziert? Was passiert, wenn die Kinder der Kunden beim Einladen der Waren in den Einkaufskorb helfen?
Was macht das System, wenn Kunden sich umentscheiden, Waren an falsche Orte zurücklegen, und diese Waren dann von anderen Kunden genommen werden? Kann die ganze Identifiziererei von Waren und Kunden zuverlässig und robust genug funktionieren?
Was ist mit Personen, die sich einfach nur als Mensch, ohne elektronisches Endgerät, etwas kaufen möchten? Sind diese dann vom Leben ausgeschlossen?
Es muss nicht unbedingt ein Smartphone sein. Es kann auch eine Karte sein oder ähnliches.
Aha. Das würde dann so ähnlich funktionieren wie beim kontaktlosen Bezahlen. Auf jeden Fall würde der Käufer identifiziert werden, so dass keine anonymen Käufe mehr möglich wären, sondern ein riesengroßer Datenwust entstünde, und man völlig zum gläsernen Kunden würde, dessen Kaufverhalten, wenigstens rein technisch gesehen, an einer zentralen Stelle gesammelt und zu einem Profil gemacht werden könnte.
Nicht unbedingt. So ein System kann man auch anonym entwickeln. zB eine Karte oder ein Chip der kein Name oder ID zugewiesen ist, allerdings ein Guthaben hat.
Und wenn man sich dann mehr Waren genommen hat als dem Guthaben entspricht, das auf der Karte ist, und sich damit gen Ausgang bewegt, gehen dann die Schotten runter, so dass man den Raum nicht verlassen kann, bis man das Zeug zurückgelegt hat?
Weiß ich nicht. Das müssen die Ingenieure austüfteln. :)
Dann gäbe es ja noch weniger Jobs, das wäre gar nicht gut. Und was verstehst du unter bedingungslosem Grundeinkommen? Woher soll das Geld denn kommen?? Alles von den ganz Reichen abzwacken oder wie ? xD
Ich finde auch nicht, dass dieser Job entwürdigend ist genauso wie in einer Fabrik Fließbandarbeit oder Putzen gehen oder als Müllmann zu arbeiten ist ehrenhaft. Im Prinzip sind nur Jobs entwürdigend, in denen man andere Menschen ausbeutet und über den Tisch zieht oder wenn man dazu gezwungen wird wie eine Prostituierte.
Warum die Märkte lieber nen Kassierer hat, hat auch diverse Gründe aber ich sehe schon, da kommen noch einige Antworten.^^
Alles von den ganz Reichen abzwacken oder wie ? xD
Ja, eine Umverteilung.
Ich finde auch nicht, dass dieser Job entwürdigend ist
Doch ist es. Die Menschen arbeiten sehr eintönig(piep, piep, piep) und machen ihr Gehirn platt. Das erinnert mich an das 19. und 20. Jahrhundert.
Außerdem ist sitzen unnatürlich und sehr ungesund. Informier dich wie sitzen dem Rücken und Gesundheit schadet.
Dann gäbe es ja noch weniger Jobs, das wäre gar nicht gut.
Naja das ist immer ein blödes Argument in diesem Zusammenhang, denn der Wohlstand wird ja trotzdem generiert. Da wird dann eben bloß offensichtlich wie unser derzeitiges System eben funktioniert: Gewinne gehen an den Boss, der Arbeiter bekommt das Minimum. Was der Konsument aber nicht in der Tasche hat, kann er auch nicht ausgeben, also ist es am Ende wieder schön doof.
Nicht, solange es Menschen gibt, die auch gerne arbeiten, selbst wenn sie dabei nicht viel verdienen. Ich finde es persönlich besser als nur zuhause zu sitzen... Ich bin seit 2 Jahren arbeitslos und es macht mich langsam wahnsinnig. Aber ich will eig was in meiner Branche finden (Mediengestalter). Ist nur iwie unmöglich... also werde ich wohl bald genau so nen "Dummen-Job" annehmen.
Arbeit ist nicht das was du denkst. Arbeit kann auch Gartenarbeit sein oder verreisen kann man auch als Arbeit bezeichnen, weil das dein Abenteuersinn beflügelt oder stärkt. Du arbeitest an dir selbst.
Du bist nicht arbeitslos, sondern erwerbslos. Arbeit gibt es immer und genug. Du kannst zB immer etwas unternehmen und es wäre dann eine Tätigkeit die dir Spaß macht, auch wenn du dafür keinen Gehalt bekommst.
Die Menschen müssen lernen sich selbst zu beschäftigen und zwar mit das was Ihnen Spaß macht und nicht von oben vorgegeben wird. zB drängen in präkere Niedriglohnjobs.