Warum gibt es keine Säbelzahntiger mehr?

6 Antworten

Die Säbelzahnkatzen wie z. B. der Säbelzahntiger (Smilodon) waren auf sehr große Beutetiere spezialisiert. Das wird dadurch deutlich, dass ihr Körper im Vergleich mit rezenten Großkatzen wie z. B. Tigern oder Löwen viel kräftiger und kompakter gebaut war. Ihre Vorderbeine waren länger als ihre Hinterbeine und ihre gesamte Nackenmuskulatur viel stärker ausgebildet, was darauf hindeutet, dass sie sich v. a. von sehr großen Beutetieren ernährten.

Als gegen Ende der Eiszeit der größte Teil der Megafauna ausstarb (teils durch die klimatischen Veränderungen, teils durch die Bejagung durch den Menschen), war damit die Nahrungsgrundlage der großen Säbelzahnkatzen verschwunden. Als Nahrungsspezialisten waren sie auch nicht in der Lage, sich schnell genug anzupassen. Mit dem Wegfall ihrer Beutetiere starben deshalb auch die Säbelzahnkatzen aus.

Die modernen Großkatzen hingegen sind viel weniger spezialisiert, sondern bei der Größe ihrer Beutetiere flexibler. Sie jagen sehr große Tiere ebenso erfolgreich wie kleinere Tiere. Damit können sie mit plötzlichen Änderungen viel leichter umgehen - wenn eine Beuteart weg fällt, können sie auf andere Beutearten umstellen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig
Der Anfang des Endes
Der Smilodon ist gegen Ende der letzten Eiszeit im so genannten Quaternary Extinction Event ausgestorben. Fünfzehn Arten großer Säugetiere sind in diesem 1.500 Jahre alten Fenster in Nordamerika ausgestorben. Um das zu verdeutlichen: In den letzten 50.000 Jahren sind nur 33 Menschen  ausgestorben. Der Säbelzahn hatte frühere Eiszeiten überlebt, aber dieses Aussterben beinhaltete Veränderungen der Temperatur und wiederum der Vegetation, die sich unmittelbar auf die Beute des Smilodon auswirkte. Die Veranstaltung verursachte große Folgen in der gesamten lokalen Nahrungskette, die letztendlich die Raubkatzen getötet haben könnte.
Eine Veränderung des Wetters
Um die Zeit des Aussterbens im Quartär lösten sich die Gletscher über Kontinente hinweg. Jahreszeiten wechselten sich, und Niederschlagsänderungen konnten den Zustand der lokalen Ökosysteme verändert haben. Über einen Zeitraum von 5.000 Jahren stieg die Temperatur um mehr als sechs Grad, was, wie einige Wissenschaftler vermuten, große Auswirkungen auf größere Tiere hatte. Wenn der Klimawandel zum Aussterben von Smilodon geführt hat, dann muss etwas Spezifisches passiert sein, das in früheren Eiszeiten nicht vorhanden war. Eine esoterische Hypothese besagt, dass Krankheiten zu Massensterben geführt haben, aber es gibt wenig Beweise dafür.
Essensvorräte ausgetrocknet
Die Diät des Smilodon enthielt Bison, Rotwild und Bodenfaultiere, von denen viele entweder ausstarben oder anfingen, Bevölkerungsabfälle um die gleiche Zeit wie der Säbelzahn zu erfahren, einige führend, um zu glauben, dass dies zu letzterem Species Tod führte. Die Anzahl der Bisons ging dramatisch zurück, als sich das Grasland in Wälder verwandelte, was darauf hindeutet, dass die Bisonpopulationen durch Umweltfaktoren eingeschränkt sind. Als die Menschen schließlich Nordamerika erreichten, stellten sie eine weitere Konkurrenz dar und wetteiferten mit dem Smilodon um schwindende Nahrungsquellen.
Jäger werden Gejagte
Das Aussterben des Säbelzahn-Tigers stimmt auch mit der Periode überein, in der die Menschen große Fortschritte in der Jagdtechnologie machten. Dies war um die Zeit der Clovis-Stämme, einer Gruppe früher Menschen, die für ihre einfachen Projektilwaffen bekannt waren. Die Menschen hätten den Säbelzahntiger nicht zum Essen gejagt, sondern sie vielleicht zum Schutz oder Sport getötet. Einige Forscher widerlegen diese Hypothese und behaupten, dass Menschen nicht die Mittel oder den Wunsch hatten, andere Tiere zu der Zeit zum Aussterben zu bringen.

Warum ist der Säbelzahntiger ausgestorben? 💫 Wissenschaftliches Und Beliebtes Multimedia-Portal. 2022 (science19.com)

Die Beobachtungen der Australier unterstützen demnach die Vermutung, dass Säbelzahntiger in Amerika ausgestorben sind, weil nicht mehr genug Beutetiere zur Verfügung standen. Viele der großen prähistorischen Tierarten sind dort vor etwa 11.000 Jahren verschwunden. Vermutlich wurden die Urzeittiere Opfer eines sehr erfolgreich jagenden Neuankömmlings - des Menschen.

https://www.sueddeutsche.de/wissen/praehistorische-saeugetiere-saebelzahntiger-bissen-zu-wie-pussykaetzchen-1.827122

Weil es keinen Sinn macht, seine riesigen Zähne in ein kleines Wildschwein oder einen Hasen zu schlagen. Er braucht größere Beute und die gab es nach dem Ende der Eiszeit nicht mehr.

Es gibt viele arten nicht mehr. Aber es kommen ja immer neue dazu.


shagdalbran  23.03.2022, 09:55

So? Wo denn? Bisher wird vorwiegend ausgestorben.

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1Jacob  23.03.2022, 09:59
@shagdalbran

Hab mal ne Doku gesehen. Da wurde das gesagt das jeden Tag so und so viele neue Arten entstehen.

Demnach müssen ja auch welche aussterben, sonst würden ja irgendwann mega viele Viecher hier leben.

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shagdalbran  23.03.2022, 10:05
@1Jacob

Verwechsle nicht Arten und Individuen. Artbildung ist ein langer evolutionärer Prozess, Extinktion geht ruckzuck (Säbelzahnkatze, Mammut, etc.) und ist vorzugsweise menschengemacht.

Es leben "mega viele" Viecher hier - aber es werden immer weniger Arten.

Die Betroffenenheitsprofis vergießen Krokodilstränen, wenn ein putziger Panda stirbt oder ein kuscheliger Koala vom Eukalyptus kippt.

Das wirklich heftige Problem ist aber, dass wir fast zwei Drittel aller bekannten Insektenarten verloren haben. Und über das Mikrobiom will ich erst gar nicht reden.

Aber Insekten sind bis auf wenige Ausnahmen nicht so niedlich wie kleine kuschelige Säugetiere oder Vögelchen.

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1Jacob  23.03.2022, 10:15
@shagdalbran

Ich finde auch das die Menschheit zu unbesorgt mit der Erde umgeht. Aber als Christ glaube ich das alles in der Hand des Schöpfers liegt. Das gibt mir die Ruhe und Geborgenheit das der Mensch diese Erde nicht zu Grunde richten wird.

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