Warum geht man in die Hölle nach Selbstmord?(Islam/Christen)?

17 Antworten

Absatz 1: Meine Einstellung dazu

Ich begreife, warum Menschen sich das Leben nehmen. Ich sage nicht, dass ich das gut finde, aber ich begreife es. Die Gedanken dahinter. Ich war Depressiv und habe Menschen kennen gelernt, die diese suizidalen Gedanken mit sich trugen oder es sogar mehrmals versucht hatten.

Ich persönlich könnte es nie. Ich bin christlich erzogen worden aber das ist nicht der Grund, zumindest nicht der eigentliche Hauptgrund. Für mich gibt es den absoluten Tiefpunkt einfach noch nicht, ich bin eine Kämpferin, die immer wieder aufsteht, ich hatte einige Tiefpunkte, aber so schlimm war es noch nie.

Ich verurteile Menschen nicht, die diesen Schritt gehen. Ich finde es schade, dass sie es nicht schaffen konnten und keinen Ausweg mehr sahen, aber ich wünsche ihnen nicht die Hölle, denn anscheinend empfanden sie ihr Leben als Hölle und wollten nur da raus.

Absatz 2: Die Haltung von Christentum, Bibel und Gesellschaft früher

In der Kirche wurde das Thema zu frühen Zeiten kaum thematisiert. Es wird auch nicht darüber gesprochen, wenn jemand diesen Schritt geht. Ich weiß aus Nachforschungen dazu, dass es im Christentum bis auf einige wenige Ausnahmen mit einer ablehnenden Einstellung einherging.

In der Bibel findet man nicht wirklich viele Beispiele für Suizid.  Saul und sein Waffenträger etwa stürzen sich in ihre Schwerter, um ehrenvoll Angreifern zu entgehen (1. Samuel 31, 1-6).

Das erste Buch Samuel, Kapitel 31 – Universität Innsbruck (uibk.ac.at) Genaues nachzulesen in diesem Kapitel

Judas Iskariot hat sich dem Matthäusevangelium zufolge nach dem Verrat an Jesus erhängt (Matthäus 27, 5).

Matthäus 27 | Elberfelder Bibel :: ERF Bibleserver

Nachzulesen in diesem Kapitel. Aber der Ausschnitt daraus: "Und er warf die Silberlinge in den Tempel und machte sich davon und ging hin und erhängte sich."

Das Christentum lehnt das eigenmächtige Handeln des Menschen ab, weil nach dessen Auffassung nur Gott allein über das Leben und demnach auch über den Tod entscheidet. Leiden und Schmerzen werden als Prüfungen Gottes angesehen.

Die Menschen wurden nicht kirchlich bestattet, sondern auf Grund ungeweihter Erde, bzw. sogar öffentlich verbrannt. Die Menschen nannten eben jene, die diesen Ausweg gewählt hatten, als Selbstmörder, in eben jenem Sinne, war es eine Sünde. Mord an sich selbst.

Auch hatte Selbstmord gesellschaftliche Auswirkungen. Verwandte oder Verbliebene mussten mit der öffentlichen Schmach leben und wurden damit konfrontiert, dass sie um das Seelenheil ihrer Verstorbenen zu sorgen. Dadurch, dass der Selbstmörder Gottes Geschenk des Lebens versündigt hatte, war man der Meinung, dass diese Menschen nicht in den Himmel kommen, sondern stattdessen müssten sie ewige Strafen und Verdammnis ertragen.

Absatz 3: Der Fortschritt und die veränderte Haltung

Mit dem Fortschritt und dem Aufbau von Hospizen entstand eine Art Neubetrachtung zu dem Thema bzw. dem Umgang damit. Die Kirche begann zu versuchen, die Menschen aufzufangen und zurück zu führen, bevor sie diesen Schritt gehen würden.

Auch wenn es gesellschaftlich noch immer nicht so diskutiert wird wie es sollte, meiner Ansicht nach, konnte die Kirche wie ich denke, sich dem nicht verschließen. Es wurden Präventionsprojekte auf den Weg gebracht, um seinen Mitmenschen nicht nur in Zeit von Licht beizustehen sondern auch in Zeiten der Dunkelheit.

Absatz 4: Die Selbstbestimmtheit, juristischer und kirchlicher Einblick

Dazu kam durch die Rechte, die ein Mensch besitzt, dass Selbstmord ein Teil der Selbstbestimmtheit darstellt. Juristisch ist es folgendermaßen erklärt: "Sich selbst zu töten ist als äußerste und letzte Möglichkeit dieser Selbstbestimmung erlaubt" Die Kirche sieht in dieser Selbstbestimmung allerdings auch die Einbeziehung der Umgebung. Wenn eine Person integriert ist in ein Umfeld, dann hat die Entscheidung nicht nur Konsequenzen für diese Person, sondern eben auch für die Menschen um ihn herum.

Heute versucht man sein möglichstes, diese Selbstbestimmtheit nicht für die letzte Möglichkeit zu wählen, sondern für die Chance, sein Leben wieder aufzubauen und dafür zu kämpfen. Die Kirche hat dahingehend große Schritte unternommen um das zu unterstützen, einen daran leidenden Menschen wieder ins Leben zu integrieren.

Absatz 5: Quellenangaben

Freitod – Selbstmord – Suizid: Was sagt der christliche Glaube dazu? | Sonntagsblatt - 360 Grad evangelisch

Kommt man wegen Selbstmord in die Hölle? - Lernen & Werte (chabad.org)

Darin wird auch diskutiert, ob Gott deine Seele prüft um zu erfahren, ob jemand, der sich das Leben genommen hat weil er annahm, er hätte keine andere Wahl mehr auch wirklich keine Wahl mehr hatte. Diese Seele wird der Prüfung unterzogen, um den Reinigungsprozess durchlaufen zu können, der die Seele von der begangenen Sünde befreit.


Das haben die Kirchen erfunden, um die Leute vom Selbstmord abzuhalten. Denn alle Sünden kann man anschliessend bestrafen - nur Selbstmord eben nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Menschlichkeit ist mein persönlicher Grundsatz!

Selena145 
Fragesteller
 23.09.2021, 21:17

Du meinst man darf sich das Leben nehmen?

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Hallo Selena,

es stimmt, die Höllenlehre ist weit verbreitet. Doch tatsächlich gibt es gar keine Hölle! Da aber der Begriff Hölle in vielen Bibelübersetzungen zu finden ist, entsteht natürlich der Eindruck, diese Lehre werde durch die Bibel gestützt. Dem ist jedoch nicht so! Tatsache ist, dass die Wörter, die in den Sprachen der Bibel mit dem Wort „Hölle“ wiedergegeben werden, nicht den Gedanken an einen Ort feuriger Qualen vermitteln. Hauptsächlich geht es um die folgenden drei Wörter: Gehenna, Hades und Scheol.

Das Wort „Gehenna“ wurde von Jesus mehrfach gebraucht und ist in den Evangelien zu finden (siehe z.B. Matthäus 5:27-30, wo er zweimal vorkommt). Zu der damaligen Zeit wurde der Müllabladeplatz vor den Mauern Jerusalems „Gehenna“ oder „Tal Hinnoms“ genannt. Mit diesem Begriff konnte also jeder seiner Zuhörer etwas anfangen. Doch Jesus sprach nicht einfach von dem allseits bekannten Müllplatz, sondern sprach von ihm als einen sinnbildlichen Ort, an den Menschen gelangen, die für eine spätere Auferstehung nicht infrage kommen. Mit anderen Worten: Wer in die Gehenna kommt, erleidet den ewigen Tod.

Interessant in diesem Zusammenhang ist das, was der jüdische Kommentator David Kimchi hierzu sagte: „In der Umgebung von Jerusalem existiert ein widerlicher Ort, in den man unreine Dinge und Leichname hinabwarf. Ebenso war dort ein ständiges Feuer, um die unreinen Dinge und die Knochen [der Leichname] zu verbrennen. Daher wird das Gericht der Bösen sinnbildlich Gehinnom [od. Gehenna] genannt.“

Daraus ist also zu schließen, dass Jesus mit „Gehenna“ nicht die Hölle, sondern, wie gerade gesagt, einen sinnbildlichen Ort meinte, an dem sich diejenigen befinden, die ein ewiges Gericht von Gott erhalten.

Nun zu den anderen Begriffen: Scheol und Hades. Diese Wörter unterscheiden sich nur durch die unterschiedliche Sprache voneinander. Scheol kommt aus dem Hebräischen und ist im Alten Testament zu finden, während Hades aus dem Altgriechischen entstammt und im Neuen Testament vorkommt. Der Zusammenhang, in dem diese Wörter verwendet werden, zeigt auch ihre wirkliche Bedeutung an: Sie stehen einfach für das das Grab.

Zusammenfassend kann man also sagen, dass man in die drei Wörter, Gehenna, Hades und Scheol, Bedeutungen hineingelesen hat, die die Verwendung dieser Wörter in der Heiligen Schrift in keiner Weise hergeben. Die Frage, die Du Dir jetzt möglicherweise stellst, mag lauten: „Woher kommt denn dann die Lehre von einer Hölle?“

Nun, die Wurzeln dieser Lehre reichen sehr weit zurück, bis in die Zeit des alten Babylon! Die Babylonier glaubten an eine Art Unterwelt — „ein Ort voller Schrecken,... über den äußerst starke und grausame Götter und Dämonen herrschten“ (The Religion of Babylonia and Assyria). Klingt ziemlich verblüffend, oder?

All das zeigt eindrücklich, dass die Höllenlehre keine biblische Grundlage hat und daher von Christen auf jeden Fall abzulehnen ist!

LG Philipp

Wo steht in der Bibel, dass ein Selbstmörder auf jeden Fall in die Hölle kommt?

Ein bekehrter Christ, der sein Leben mit eigener Hand beendet, der kann auch einen Platz im Paradies vertrauen.

Bekehrung

1. Erkennen, dass man in Gottes Augen nicht so gelebt hat, wie Gott es möchte.

2. Bereit sein, sein Leben Jesus Christus zu übergeben.

3. Anerkennen, dass Jesus für alle unsere Sünden am Kreuz gestorben ist.

4. Den Willen sein Leben zu ändern und so zu leben, wie es uns Jesus vorgelebt hat. Möglichst Sünden zu vermeiden.

https://www.youtube.com/watch?v=oo7dnT2iDig

https://www.youtube.com/watch?v=EcFKiR_DqNI

Man sendet sich ja durch seine eingenen Schuldgefühle in die Höllte, was ein Grund für Selbstmord sein kann.