Warum entweicht Kohlensäure aus einer Flasche mit offenem Deckel?

4 Antworten

Bei der Herstellung wird das Kohlendioxid mit ziemlich starkem Druck in das Wasser gegeben. Dieser bleibt in der geschlossenen Flasche auch weitestgehend erhalten. Sobald die Flasche geöffnet wird, ist dieser Druck verschwunden, und das Kohlendioxid entweicht nach und nach (Kohlensäure ist eine Lösung aus Kohlendioxid in Wasser, die nur sehr unbeständig ist).

PWolff  26.04.2017, 15:48

Das passiert nur allmählich, ähnlich wie Wasser an der Luft verdunstet, aber nicht alles auf einmal, sondern über einen längeren Zeitraum. (In diesem Fall, weil die Luft mehr Wasser lösen kann, als in ihr gelöst ist.)

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Peter hat das schon ganz gut erklärt. Und die Kohlensäure steigt nach oben, weil sie leichter ist, als das Wasser. 

Kennst du das, wenn man eine Papiertüte zum Platzen bringt, indem du Luft reinpustest? Sie platz ja, da ein sehr großer Überdruck herrscht.

In den Flaschen ist auch ein Überdruck, welcher nicht entweichen kann. Die Kohlenstoffteilchen, welche ja eigentlich nur im Wasser drin sind (würde man denken) duffundieren gleichmäßig durch die ganze Flasche. Im Wasser und in der Luft. Diffundieren bedeutet, dass sie sich gleichmäßig im Raum bzw. In der Flaschr bewegen. Öffnest du die Flasche hast du zwei Situationen: In der Flasche sind viel zu viele Kohlenstoffteilchen und in der Luft gar keine. Da die Kohlenstoffteilchen nun einen Ausgleich anstreben, damit überall gleichviele Teilchen vorhanden sind, diffundieren sie durch die Flasche ins Äußere. Da aber nie ein Konzentrationsausgleich (auf beiden Seuten gleichviele Kohlenstoffteilchen) geschaffen werden kann, da die Luft außerhalb der Flasche nahezu unendlich ist, wird mit der Zeit die ganze Kohlensäure aus der Flasche verschwinden ;)

https://de.wikipedia.org/wiki/Henry-Gesetz

Gase lösen sich in Flüssigkeiten. Wieviel Gas sich löst, hängt von Temperatur Druck (und Einwirkzeit) ab.
Kalte Flüssigkeiten können mehr Gas lösen, warme weniger.

CO2 löst sich also unter Druck besser im Wasser. Lässt man den Druck ab, gast das CO2 aus, das als Kohlensäure im Wasser gelöst ist, aus und entweicht aus der Flasche.
Trinkst du kohlesäurehaltiges Wasser, erwärmt es sich im Mund, was das CO2 entweichen lässt. Das verursacht das Prickeln im Mund.

CO2 bildet gelöst im Wasser Säure: CO2 + H20 = H2CO3. Deshalb schmeckt Sprudelwasser leicht säuerlich, was wir als "frisch" erleben, während das gleiche Wasser ohne CO2 fad schmeckt.

Den gleichen Effekt gibt es bei Bier und Sekt. Warmes Bier schmeckt schal und bitter, weil wegen der hohen Temperatur das CO2 ausgast und dann der Hopfengeschmack (bitter) überwiegt und die "Frische" der Säure fehlt.
In Limonade gleicht man das mit Fruchtsäure (Phosphorsäure) aus.
Sekt "prickelt" im Mund, weil durch die Körperwärme das CO2 ausgast.