Warum entsorgen wir den Atommüll nicht in der Arktis oder Antarktis?

7 Antworten

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Bist du auch einer von den Typen, die ihren Müll einfach in einem Graben am Waldrand "entsorgen"? Nach der Devise: Wenn ich ihn nicht mehr sehe, muss ich mir auch keine Sorgen mehr machen. Geht nicht, das Zeug strahlt über 1 000 000 (eine Million!!!)Jahre - vor 1 Mio. Jahren hat ein Ur-Mensch vielleicht gerade mal einen Stein in die Hand genommen, damit zugeschlagen und gesagt: "Hurra, ich habe den Faustkeil erfunden." Wir, die wir die Atomkraft erfunden haben, sind für eine ordnungsgemäße Endlagerung , die keinen Schaden anrichten kann, verantwortlich; da kann man nicht einfach einen Tunnel in das Eis graben und dann die bis zu 80°C warmen/heißen Behälter dort ablagern. Gorleben-Gegner befürchten, dass selbst das Salz mit den in ihm enthaltenen Gasen durch die Erwärmung seine Konsistenz verändert, das sich bei Wärme ausdehnende Gas Risse und Spalten verursacht, so dass dann Wasser (vgl. Asse) eindringen und die Behälter korrodieren lassen kann. Man kann das Zeug auch nicht wie den "Ring Sarumans" in einen Vulkan werfen - der würde das Zeug gleich wieder ausspucken; theoretisch wäre ein Absenken in einem Tiefseegraben an einer Plattengrenze denkbar, doch bevor der Müll dort in die Subduktionszone eintaucht, wären alle Behälter mit Sicherheit korrodiert.

kujappper

In der Arktis, d.h. dem Gebiet nördlich des nördlichen Polarkreises, leben viele Menschen, von dort kommen Meeresströmungen und winde in südlichere Gebiete; in einigen Jahrtausenden schiebt uns das neue Inlandeis die strahlende Fracht vor die Haustür - und andere Probleme!

So uninteressant ist die Lagerung in der Antarktis nicht: Tatsächlich gibt es einen Professoren-Club an der Universität Yale, der sich seit Jahren dafür stark macht! Bei der angedachten Methode würde man sich die eigentlich negativen Eigenschaften(Zerfallswärme von 200 Grad, radioaktive Strahlung) von nuklearem Abfall zu nutzemachen. Man würde ein Loch 1000m in das Eis bohren und den Müll dann dort in einem Hohlraum aufbewahren. Die Zerfallswärme, und da hat kujapper recht, ist sehr warm und würde das Eis um den Müll sehr schnell zum Schmelzen bringen. Durch die Gravitationskraft würde sich der Abfall in das Eis weiter hineinschmelzen Richtung Erdkern. Nach 4000m ist die Eisschicht zu Ende und der Müll würde auf Gestein treffen und dort liegenbleiben. Während sich der Müll dort hinunter geschmelzt hat und dort liegt wird er immer kälter und so hört das Eis um seinen selbst erschaffenen Kokon irgendwann auf aufzutauen und friert nachdem es flüssig oder gasförmig würde nach hunderttausenden von Jahren wieder zu. Auch die Strahlung wäre unwichtig, obwohl Eis Radioaktivität gut absorbiert. Da es dort kaum Lebensformen gibt kann die Strahlung dort niemandem schaden.

Doch es gibt auch drei große Punkte gegen die Antarktis: Der erste ist politisch: der Antarktis-Vertrag. Keine Nation darf die antarktische Fläche für ihre eigenen Interessen nutzen oder der antarktischen Naturräume verschmutzen. Außerdem schmelzt der (umstrittene) Treibhauseffekt das Eis ja von oben "auf" und so könnte in vielen vielen Jahren Meerwasser eindringen, was fatal wäre. Zu guter letzt will man immer Kontrolle über den Müll haben(z.B. mit Kameras) um dessen Entwicklung oder allgemein dessen Zustand zu überprüfen. Das wäre bei dieser Methode nicht möglich. So hoffe es hat geholfen! Josh

Hoffentlich kommt kein Mensch auf die Idee, den Atommüll jemals in der Arktis oder Antarktis zu entsorgen. Die Folgen wären fatal. Schliesslich sind die Polregionen unsere Wasserspreicher. Normalerweise dürften Atomkraftwerke erst betrieben werden, wenn die Müllentsorgung auch geregelt ist. Dies ist jedoch nicht der Fall und ein Verbrechen an künfigen Generationen. Es ist nicht damit getan, den Müll aus unserem Gesichtskreis verschwinden zu lassen und denken, damit sei das Problem gelöst. Irgendwann werden auch diese Behälter undicht und setzen Strahlung frei.Wie gefährlich diese Strahlungen sind, zeigen in aller Deutlichkeit die Missbildungen von Kindern und schlimmen Strahlungskrankheiten bei Erwachsenen. Hiroschima und Tschernobyl lassen grüssen. Je mehr Atomkraftwerke in Betrieb genommen werden, umso mehr Atommüll fällt an der über hundettausende von Jahren tödliche Strahlen abgibt. Vielleicht haben wir damit den Grundstein für die Ausrottung jeglichen Lebens auf unserem Planeten gelegt.

Wenn Wasser in die Müllfässer eindringt, ergibt das so etwas wie einen Leichtwasserreaktor (mal vereinfacht ausgedrückt). Das ist nicht ganz ohne Risiko.....Strahlung für alle weltweit, frisch aus der (Ant-)Arktis.