Warum durfte Japan seinen Kaiser (Hirohito) nach dem Zweiten Weltkrieg behalten?

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Die Motive ihn nicht zur Verantwortung zu ziehen sind unklar. Es wurde erwogen, aber man sah davon ab. Aber bereits In der Potsdamer Erklärung vom 26. Juli 1945 hatten die USA einen Fortbestand der japanischen Dynastie garantiert.

Im September gab es dann ein Treffen von General MacArthur mit dem Kaiser und offensichtlich konnten die sich einigen. Kann auch damit zusammenhängen, dass man bereits Russland als zukünftigen Feind erahnte und Japan als Verbündeten für sinnvoll hielt.

Aber Japan bekam nun eine parlamentarische Verfassung und die Macht des Kaisers wurde auf repräsentative Funktionen beschränkt.

Man erkannte, welch immensen Einfluss der Tenno auf die japanische Bevölkerung hatte. Hätte man ihn abgesetzt, wären die Folgen völlig unvorhersehbar gewesen. Schlimmstenfalls hätte die UdSSR das entstehende Machtvakuum ausgenutzt und versucht, ein "Rotjapan" zu etablieren.

Der Tenno wurde daher als notwendiger Stabilitätsgarant empfunden. Er konnte die Japaner dazu bewegen, die Niederlage zu akzeptieren und den Weg zur Versöhnung zu ebnen. Das wäre ohne ihn in dieser Form niemals möglich gewesen.

Dieselbe Frage könnte man auch zu Spanien stellen hinsichtlich Franco. Und eigentlich auch zu Bulgarien, wo König Boris zunächst noch verblieb.

Bedingung war, soweit ich mich erinnere, dass er seinen gottgleichen Status aufgibt.

Ein japanischer Kaiser hat keinerlei Rechte und Befugnisse.