War Hirohito ein Versager?

Das Ergebnis basiert auf 12 Abstimmungen

Nein 75%
Ja 25%

5 Antworten

Nein

Die japanische Verhandlungsgruppe, um eine anstehende bedingungslose Kapitulation, stellte eben diese Bedingung, das der Kaiser nicht hängen sollte, ansonsten wollte die Hauptinsel nicht kapitulieren. Die USA handelten pragmatisch und erfüllten diesen Wusch, warum auch immer, aber sie wollten einen Schlussstrich ziehen. Das Dumme daran, die japanische Armee welche in China, Korea bis runter Singapur voll intakt stand, verweigerten dem Tenno die Gefolgschaft und musste erst nieder gekämpft werden durch den "Auguststurm" der Roten Armee.

Daraufhin sahen die Truppen in Singapur ein, das alles verloren gewesen ist und kapitulierten am 12 September 1945 gegenüber den Engländern und der Zweite Weltkrieg ist endgültig zu Ende gewesen.

Hirohito blieb zwar Kaiser, hatte aber keine Macht mehr - der japanische Kaiser, übrigens der letzte Kaiser der Welt, ist das Staatsoberhaupt mit hohem Symvolcharakter, das war es dann aber auch; das war vor dem Weltkrieg noch anders.

KleineWilly 
Fragesteller
 18.11.2022, 09:01

Warum wurde er nicht hingerichtet oder Abgeschoben?

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HugoHustensaft  18.11.2022, 09:08
@KleineWilly

Abschieben - hätte bedeutet, dass ein Land ihn aufnimmt; nebenbei wäre ein Kaiser im Exil möglicherweise ein größeres Problem gewesen als einer, den man "unter Kontrolle" hatte.

Hinrichten - schwierig, da hätte man ihm persönliche Verantwortung für Kriegsverbrechen nachweisen müssen; und eine religiöse Figur, die der Kaiser ja zudem ist, hinzurichten, das schafft vermeidebare Probleme, letztlich hat man einen sehr effektiven Weg des geringtsten Widerstandes beschritten, zumal der entmachtete Kaiser gewissermaßen eine lebende Mahnung darstellte.

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KleineWilly 
Fragesteller
 18.11.2022, 09:10
@HugoHustensaft

Also war er einfach ein Zeichen für Stabilität und Sicherheit für die Bevölkerung

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HugoHustensaft  18.11.2022, 09:16
@KleineWilly

Eine Kombination aus lebender Mahnung an den verlorenen Krieg, aber eben auch für Kontinuität und noch mehr für Verbundenheit mit den Siegern, die den eben nicht einfach liquidiert sondern die "Traditionen" anerkannt haben.

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zetra  19.11.2022, 08:08
@KleineWilly

Weil das durch Verhandlungen ausgeschlossen wurde, ansonsten wollten die Japaner auch auf der Hauptinsel weiter kämpfen.

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Nein

Der japanische Kaiser hatte auch vor und während des 2.WK keine politische Macht. Der lebte zudem in einem Kokon fern der Wirklichkeit. Eine Anklage wegen Kriegsverbrechen gegen den Tenno wäre recht sinnfrei gewesen.

Gleichzeitig hatte und hat der Tenno für Japaner einen hohen Symbolcharakter, ich glaube weit mehr als z.B. das engische Königshaus. Es war von den USA recht schlau da nicht auf Rache zu setzen und Japan über die bedingungslose Kapitulation hinaus noch weiter zu demütigen. Wozu auch, macht sinn nach dem Krieg auch den Frieden zu gewinnen (also nicht a la bush).

Die Täter des Tojo Regimes wurden ja angeklagt und verurteilt.

Nein

Weil die Amerikaner in diesem Fall sehr gut reagiert haben.

Kaiser Hirohito war trotz Niederlage für viele Japaner immer noch eine Art Gott.

Die USA hätten sehr viel mehr Mühe gehabt, von den Japanern akzeptiert zu werden, wenn sie ihn inhaftiert oder gar nach Gerichtsurteil getötet hätten. Es hätte sogar die Gefahr eines grösseren Aufstandes gedroht.

Nein

Weil sie einen Krieg beenden wollten.

Es gab bereits vor den Atombombenabwürfen Friedensverhandlungen mit den Japanern; dort war jedoch immer Bedingung dass das Amt des Tenno abgeschafft wird. Und das war der Hauptgrund für das Scheitern der Verhandlungen.

Nach den Abwürfen akzeptierte Japan alle Punkte der Potsdamer Erklärung.

Die Alliierten erkannten aber, dass ein Bestehen auf der Forderung zur Abschaffung des Tenno würde zu viel Widerstand im Land erzeugen, daher wurde das Amt beibehalten, aber die Machtbefugnisse auf eine gewählte Regierung delegiert.