Warum haben viele Japaner einen vollkommen andere Perspektive auf den 2 Weltkrieg als wir Deutschen.?
Japan und Deutschland waren doch ganz klar die Auslöser und Aggressoren im 2 Weltkrieg.
Warum sehen sich aber viele Japaner aber in der Opferrolle und leugnen Kriegsverbrechen
20 Antworten
In Japan hat es eine "Aufarbeitung" der japanischen Verantwortung für die Gräueltaten der japanischen Armee und des japanischen Nationalismus und Faschismus nie in dem Maß gegeben, wie es bei uns in Deutschland der Fall ist.
Auch in Japan gab es später "linke" Vordenkenker und sogar eine linksterroristische "Japanische Rote Armee". Aber diese kritischen Stimmen und radikalen linken Ideen fassten nie wirklich Fuß im japanischen Bewusstsein.
Vorstellung vom "Opfertod im Dienste der Autorität" - heldenhaft stilisierte Samurai, Selbstmord-Piloten und Selbstmord-Torpedolenker, der Tod durch Überarbeitung (Karoshi) im Dienst des Unternehmens - all dies passt so viel besser in die japanische Psyche.
Bis heute fahren Japans Rechtsextremisten (Uyoku) mit Lautsprecherwagen durch die Stadt, plärren nationalistische Parolen und beschallen die Umgebung mit Marschmusik. Auch Morddrohungen und Ermordungen von "unpatriotischen" Personen kommen vor.
Auch Anschläge auf Gedenkstätten des Krieges, die den Eindruck erwecken, Japan trage eine Mitverantwortung an den Todesopfern, gab es dort bereits - unter anderem auch in Hiroshima.
Wenn also heutige Japaner ihre Nation nicht als kriegsschuldig sehen, dann liegt das an der mangelnden Aufarbeitung in der Gesellschaft als Ganzes und natürlich auch historischem und politischem Desinteresse heuterer Generationen.
Wenn nicht über Ereignisse wie das Massaker von Nanking, den Todesmarsch von Bataan und die grausamen Experimente der Einheit 731 in den japanischen Schulen aufgeklärt wird - nun, dann führt dass zu einem erheblichen Mangel an Wissen.
So kann auch kein Schuldbewusstsein oder Verantwortungsgefühl entstehen.
Und was die Japaner zu wenig machen, machen dei Deutschen eindeutig zu viel. ^^
Darüber kann man geteilter Ansicht sein.
Wenn man sich das Erstarken von Nationalisten und Neofaschisten ansieht, könnte man meinen, die Menschen hätten auch hier noch nicht genug gelernt.
Trump, Orban, die AfD...für mich alles Zeichen, dass die Menschen ihre Fehler wiederholen und auf isolationistische Nationalisten hereinfallen.
Ah ok! Es ist also falsch das man sich nach so vielen Jahren auch mal als Land von einer Schuld lossagt und aufhört sich zu entschuldigen, weil bereits eine Generation entstanden ist, die nichts mehr mit dem Krieg zu tun hat?
So wie das immer noch praktiziert wird könnte man meinen, der Krieg wurde letztes Jahr beendet worden. UFF
Aus dem gleichen Grund kann der Rechtsextremismus in den Neuen Bundesländern auch leichter Fuß fassen. In der DDR wurde die Schuld auch nicht aufgearbeitet. Die Altnazis waren ja angeblich alle im Westen!
Ob es wirklich daran liegt, oder vielleicht weil der Staat/Regierung den Osten immer eher stiefmütterlich behandelt hat? Wer weiß das schon so genau.
Stiefmütterlich behandelt? Schau Dir die Straßen dort an und ach Sir unsere an. Heute sind unsere Straßen im Westen so wie sie beim Mauerfall in der DDR waren. Der Soli wurde komplett in den Osten geschaufelt!
Mir kommen die Tränen. Ich kannte die DDR recht gut und auch die Neuen Bundesländer heute.
Dafür haben viele Betriebe im Osten für eine Mark den Besitzer gewechselt und wurde abgewickelt (Konkurrenz ausschalten). Die ganzen Kohl-Jünger waren auf einmal arbeitslos. Diese Leute und ihre Kinder sind die AfD-Wählerschaft von heute.
Zusätzlich wurde bei der Bildung eingespart. Das Problem mit dem Rechtsextremismus ist hausgemacht.
Das kann ich als Halbjapaner leider bestätigen. Japan hätte eine Aufarbeitung der eigenen Kriegsverbrechen bitter nötig. Mit der aktuellen japanischen Regierung unter Shinzo Abe wird dies aber wohl kaum geschehen.. :/
Japan führt eine Verschwiegenheitspolitik über den 2. Weltkrieg bzw. die japanischen Kriegsverbrechen in dieser Zeit. Es wird nicht in der Schule behandelt, nicht in den Nachrichten erwähnt und auch die japanische Regierung hat sich noch nicht offiziell bei den (bzw. nicht bei allen) leidtragenden Ländern entschuldigt.
Entsprechend sind sich die meisten Leute auch keinerlei Schuld bewusst, da der asiatische Holocaust nicht so tief im Gedächtnis des japanischen Kollektivbewusstseins und der Kultur verankert ist wie im deutschen.
Sogar die beliebtesten Anime über die Zeit handeln nur über die Kriegsfolgen in Japan (welche allerdings unbestreitbar ebenfalls schrecklich waren). Als solcher z.B. 'die letzten Glühwürmchen'
Sowohl in der Geschichte als auch in der Welt ist die Aufarbeitung der deutschen Verbrechen in dem Maße, wie bei uns nach dem 2. WK, nahezu einmalig.
Das Leugnen von Kriegsverbrechen ist dagegen eher die Regel. Aktuelle Beispiele sind die Kriegsverbrechen der Amerikaner in diversen Kriegen auch nach dem 2. WK oder das Leugnen des Völkermordes an den Armeniern durch die Türken. Ansonsten ließen sich auch noch weitere Beispiele ohne Ende finden.
Wenn das stimmen sollte, das die Japaner so denken, dann haben sie aus der Geschichte keine Schlussfolgerungen gezogen.
Sie waren Barbaren und haben in denen von ihnen ueberfallenden Laendern Graeultaten angerichtet, die ein normaler Mensch nicht glauben kann.
Von den Trostfrauen nur am Rande. -Beispiele hier-
Die USA hat mit den A Bomben, die nicht mehr noetig waren, um Japan zur Kapitulation zu zwingen, auch ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit veruebt. Sie kaschiert das als Sieger nur geschickt, mit der unbegruendeten Behauptung 100 Tsd. GL und mehr, dadurch das Leben gerettet zu haben?
In DE gibt es natuerlich noch heute Ostlandreiter, die am liebsten um 5/45 zurueck schiessen wuerden wollte man sie lassen.
Spaet wurde in der alten BRD ueber die Nazizeit in den Schulen aufgeklaert, wie hier ein Insider schrieb, erst in den Siebzigern des vorherigen Jahrhunderts.
In der DDR ging man dieses Thema konsequenter an, es kann jetzt noch der Unterschied hier herausgelesen werden.
Leider muss das gesagt werden, ohne jemanden zu nahe zu treten.
Denke ich auch, kann auch kaum anders sein, aber da fehlt mir definitiv der Ein- und Überblick.
Die Japaner haben die biologische Kriegführung gegen chinesische Kriegsgefangene getestet und diese skrupellos eingesetzt. In der japanischen Gesellschaft war das kein Thema.
Wenn die Japaner die Atombombe gehabt hätten, die wäre auch eingesetzt worden.
In Tokio gibt es heute noch ein Denkmal für diesen General, der verantwortlich für die biologische Kriegführung war.
LA
Und was die Japaner zu wenig machen, machen dei Deutschen eindeutig zu viel. ^^