Warum darf man kein Unternehmen kritisieren?
Arbeitgeber Ranking: Das sind die unbeliebtesten Arbeitgeber in Deutschland | STERN.de
Zum Beispiel bei Stern. Sie sagen welche Firmen beliebt sind aber auch die welche die unbeliebteste sind.
Aber wenn ein Bürger schlecht über ein Unternehmen redet, wird er angezeigt.
Wenn mehrere Bürger eine regionale Redaktion über eine Firma lästern, wird die Redaktion die Nachricht in der Zeitung publizieren und die Rerdaktion wird öfters nicht verklagt.
8 Antworten
Ein Unternehmen kann auch dich als Einzelperson nur dann wegen negativer Äußerungen verklagen, wenn diese unwahr sind und das somit in den Bereich von übler Nachrede oder Verleumdung fällt. Vorsicht ist hier vor allem geboten mit persönlichen Meinungen und Ansichten, die nicht als eindeutig wahre, nachweisbare Tatsache belegbar sind.
Also, "Arbeitgeber XY hat mehrfach das Gehalt nicht pünktlich bezahlt." wäre eine anhand deiner Kontoauszüge belegbare, wahre Tatsache und somit absolut unproblematisch, wenn du das so schreibst oer sagst. "Arbeitgeber XY hat die hässlichsten Büros der Welt!" ist hingegen deine Meinung, deine subjektive Sicht, somit nicht eindeutig beweis- und belegbar und dadurch potentiell problematisch.
Und das gilt übrigens für ALLE - einzelne Personen und Zeitungen gleichermaßen!
Genau - du kannst nicht beweisen, dass tatsächlich "schlechtes Management" und kein Interesse beim Geschäftsführer an den Mitarbeitenden vorhanden ist.
ABER: Es gibt da einen simplen Trick, um das zu schreiben, ohne dafür verklagt werden zu können - die berühmten Ich-Botschaften! "Ich habe mich von der Geschäftsführung wenig wertgeschätzt gefühlt und hatte den Eindruck, dass meine Wünsche und Ideen nicht gehört und berücksichtigt wurden.".
In diesem Fall schilderst du DEINE Gefühle und DEIN Empfinden. Deine Gefühle und dein Empfinden kann keiner als "unwahr" abtun. Und dadurch sind es eben wahre Tatsachenbehauptungen!
Wenn ich Jetzt aber nicht schreibe die Büros sind hässlich sondern ich finde deren Büros hässlich dann ist das doch meine persönliche Meinung die ich ja frei kundtun darf.
Müsste das ganze dann nicht wieder unproblematisch werden?
Es ist dein Empfinden und somit eine wahre Tatsachenbehauptung, wenn du das so schreibst, ja ;). Das ist der Trick mit den Ich-Botschaften!
Es gibt einen Unterschied zwischen Kritik und übler Nachrede oder anderes.
Kritik ist oft angebracht und der Stern zeigt ja hier Mitarbeiterbewertungen von einem Onlineportal. Da kann ja jeder nachsehen und sicher ist die Kritik dort anonymisiert. Das einzige, das der Stern gemacht hat, ist dieses Ranking zusammen zu stellen und wieder zu geben. Mehr nicht. Das kannst Du, ich und jeder, der Zugang zum Internet hat.
"Üble Nachrede", also das Behaupten von erwiesenermaßen nicht wahren Behauptungen, die jemanden Schaden ist ein Straftatbestand. Das ist einfach verboten und die Unternehmen gehen dem auch nach. Sie leben ja von ihrem guten Ruf.
Üble Nachrede muss nicht einmal erwiesenermaße unware Behauptungen enthalten. Es reicht aus, wenn der Behauptende sie nicht beweisen kann (selbst wenn sie stimmen). Und für ein "nicht beweisen können" reicht es schon aus, wenn er die Beweise auf illegalen Wegen erlangt hat.
Schlecht reden und verunglimpfen sind zwei sehr unterschiedliche Dinge.
Es besteht ein großer Unterschied zwischen kritisieren und schlecht reden. Du kannst jederzeit Unternehmen kritisieren, so lange du sachlich und bei der Wahrheit bleibst. Dazu gibt es die Google Ratings und alle möglichen Beurteilungsforen.
Ja zum Beispiel Firma Müller Mallermeister Betrieb. Schlechtes Managament und der Geschäftsführer interessiert sich nicht für seine Belegschaft und sage das öffentliche mehreren Leuten. Dann kann ich angezeigt werden
Und die Anzeige hätte wahrscheinlich keine Folgen, zumindest so lange nicht, wie du deine Behauptungen belegen kannst.
- Wenn du deine Aussagen durch Fakten belegen kannst und sachlich bleibst, hätte eine Anzeige keine Chance.
- Problemthema "Belegschaft" - das interessiert natürlich weniger die Kunden als Mitarbeiter oder Bewerber. Dafür gibt es kununu oder Glassdoor - da bleibst du anonym.
Und falls du das alles schreibst, weil es dich persönlich betrifft: Drohungen mit Anzeigen sind noch keine Anzeigen. Nur, wie gesagt: Sachliche Kritik ist ok, aber üble Nachrede solltest du vermeiden.
Kannst du mir bitte ein Beispiel einer sachlichen Kritik?
Würde gerne wissen wie man das macht.
Weil zum Biespiel ich mag Firma X nicht weil das Management nur bestimmte Mitarbeiter befürwortet, mir wurden nie Fortbildungen angeboten obwohl in der Stellenanzeige das angeboten worden ist oder ähnliches
"Im Widerspruch zu den Angaben in der Stellenanzeige wurden mir ohne nähere Begründung keine Fortbildungen gewährt. Gleichzeitig konnte ich beobachten, dass andere Mitarbeiter diese Fortbildung erhielten."
... so etwa. Aber wie gesagt, wenn du das auf kununu schreibst, ist es anonym.
Auch hier macht der Ton die Musik. Selbstverständlich darfst du ein Unternehmen kritisieren.
Wenn du beispielsweise einen Mobilfunkvertrag bei der Firma XY abgeschlossen hast und der seiner Dienstleistung in den meisten Fällen nicht nachkommt, dann kannst du ohne Weiteres entsprechende Rezessionen abgeben, ohne dafür in irgendeiner Form belagt zu werden. Würdest du in dieser Rezession dann aber noch schreiben, dass der Servicemitarbeiter ein kleiner, faschistischer Nazi ist, dann ist das nunmal nicht mehr sachlich und zweckgemäss.
Ja zum Beispiel Firma Müller Mallermeister Betrieb. Schlechtes Managament und der Geschäftsführer interessiert sich nicht für seine Belegschaft und sage das öffentliche mehreren Leuten. Dann kann ich angezeigt werden
Es ist die Wahrheit, weil ich da gearbeitet habe, aber ich kann nicht beweisen