Warum brennt Benzin, aber Paraffinöl nicht?

3 Antworten

Moin,

eine Flamme entsteht, wenn Gase brennen. Es ist leicht, die Bestandteile von Benzin in die Gasphase zu bekommen, weil Benzin ein Gemisch aus kürzerkettigen Kohlenwasserstoffen ist.

Im Paraffinöl liegen längere Kohlenwasserstoffketten vor. Sie in die Gasphase zu bekommen, ist viel schwieriger. Das gelingt zum Beispiel, wenn du höhere Temperaturen oder eine längere Zeit zum Erhitzen zur Verfügung hast. Dann brennt auch das Paraffinöl (und wenn es brennt, dann nicht versuchen, das Feuer mit Wasser zu löschen, sonst gibt's 'ne heftige Stichflamme!).

Ein ähnliches Phänomen hast du auch beim Erdöl. Rohöl ist ein Gemisch aus sehr verschiedenen Kohlenwasserstoffen, unter anderem auch solchen mit kurzen Ketten. Deshalb ist es nicht sehr schwierig, das Rohöl mit Hilfe eines Streichholzes zu entzünden. Wenn du eine kleine Menge Erdöl anzündest und brennen lässt, verbrennt es praktisch völlig.
Löschst du die Flamme aber, bevor das Erdöl gänzlich verbrannt ist und lässt du den Rest dann auf Zimmertemperatur abkühlen, dann kannst du in der Regel den Rest nicht mehr mit einem Streichholz erneut entzünden. Das liegt daran, dass in der heißen Flamme von brennendem Erdöl auch die langkettigen Kohlenwasserstoffe in die Gasphase gebracht werden können, so dass sie auch verbrennen. Wenn du aber im abgekühlten Rest nur noch langkettige Bestandteile übrig hast, reicht die (kleine) Strichholzflamme nicht mehr aus, um diese Kohlenwasserstoffe in die Gasphase zu bekommen, so dass der Rest nicht wieder entzündbar ist.

LG von der Waterkant

Tiluwe 
Fragesteller
 12.11.2019, 18:38

Vielen Dank für deine schnelle und ausführliche Antwort :D

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Ja, öl hat eine höhere Viskosität und damit sind die Ketten länger und brauchen mehr Energie bis sie brennen. Benzin hat sehr kurze Ketten

Die Aktivierungsenergie steigt mit der Kettenlänge.