Warum boykottieren die Grünen das Atomabkommen in der Ampel?

9 Antworten

Aus den gleichen Gründen warum sich auch die Anderen Parteien scheinbar gegen jede Vernunft nicht bei ihren Brot und Butter Themen bewegen wollen (oder zumindest nicht schnell).

Gerade im Umweltschutzbereich haben nur wir Bright-Greens ein entspanntes Verhältnis zu Energie (wenn auch z.T. nicht mehr ganz so gut wie früher, da Kernenergie immer teurer und die Alternativen immer günstiger werden); die Großen Gruppen im Umweltschutzbereich sind aber Light-Greens und Dark-Greens und bei denen wiederum ist Kernenergie nicht Mehrheitsfähig - d.h. viele Grünenwähler würden es u.U. als verrat auffassen, wenn die Grünen dort ihre Positionen schnell grundlegend ändern würde - zumal gerade Ältere ihnen noch die Causa Fischer/Schröder nachtragen...

Genauso wie also die Andren Parteien nur schwer aus ihrem Narrativ heraus können (CDU z.B. bei aktiver Sterbehilfe, Schwangerschaftsabbruch, Kirchensteuer etc.), können es die Grünen bei Themen eben auch nicht und das nervt überall dort wo man anderer Ansicht ist, umgekehrt hat man selbst aber auch sicher die ein oder andere kontroverse gesehene Position, wo man von der Partei die man wählt erwartet, dass sie gerade dort so gut wie keine Kompromisse macht...

Atomkraft ist ein toter Gaul, den niemand mehr über die Ziellinie peitschen wird.

  • so'n AKW bringt 0,5 Gwh/h, ein veritabler Furz gegenüber dem Energiebedarf
  • es produziert Atommüll, von dem derzeit niemand weiß wohin damit

Öko hin oder her, das Prinzip ist eher "Durchlauferhitzer", Wasser kochen um Dampf zu erzeugen, der eine Turbine antreibt und daraus Strom gewinnt.
Hier betreibt die FDP schlichte Dampfplauderei.

Gas ändert an diesem "Durchlauferhitzer" Konzept auch nur nichts.
Allerdings sind Windmühlen am Ende der Fahnenstange nicht in der Lage den Energieberdarf zu decken und noch weniger die benötigte Prozessenergie zu erzeugen.
Hier sitzen die Grünen auf dem falschen Zossen.

Aber bitte, zurück zu Atom & co., dieser Tage hatte Greifswald die Fusionsenergie getestet, wenn auch nur für 50 Minuten.
Bis die Fusion reif ist dauert es noch ein paar Jahre.

Die Grünen sind aus der Anti-AKW Bewegung entstanden und haben ihre Wähler stets mit Panikmache gegen AKWs angezogen. Das können sie nicht so einfach abgeben.

Man darf nicht vergessen, dass dies lange die Strategie der Bevölkerungsmehrheit war: Wir stellen die AKWs ab und setzen die Bevölkerung dadurch unter Druck, Energie zu sparen. Dass dadurch Energie-Engpässe entstehen, wurde nicht nur in Kauf genommen, sondern war das deklarierte Ziel dieser Strategie. Die Mehrheit der Bevölkerung wollte das.

Nun erinnert sich die Mehrheit der Bevölkerung nicht mehr daran. Unter den Wählern der Grünen gibt es aber immer noch viele, die so denken. Auf diese Wähler können die Grünen nicht so einfach verzichten.

Kleidchen2  17.10.2022, 14:19

Panikmache? Die Grünen hatten mit Allem Recht. Das wollen nur die Realitätsverweigerer us dem rechtspopulistischen Lager nicht wahrnehmen.

2
TW1920  17.10.2022, 14:24
@Nelson100

AfD-ler, Leerdenker, Putinisten, Ruzzen - alles Abschaum der Menschheit.

2
diderot2019  17.10.2022, 14:38
@Kleidchen2

Die Atomkraft-Gegner hatte recht damit, dass Gaus häufiger passieren, als von den Befürwortern behauptet. Sie hatten vollkommen unrecht in der Darstellung, wie die Verwüstung nach einem Unfall aussieht. In Fukushima ist kein einziger Mensch an direkter Verstrahlung gestorben und die an den längerfristigen Folgen gestorbenen, gehen im statistischen Rauschen unter. Das hätte niemand gedacht, der den Grünen geglaubt hat.

An der Verbrennung fossiler Brennstoffe sterben jedes Jahr mehr Menschen in Deutschland, als in Fukushima an der Radioaktivität starben.

Ausserdem sind die Grünen ja auch gegen Windkraft, gegen Wasserkraftwerke und gegen Erdöl, Kohle und Erdgas. Wenn man sich derart aus der Realität ausklinkt, kann man nicht sagen, sie hätten mit allem recht.

2
Kleidchen2  17.10.2022, 14:48
@diderot2019
Ausserdem sind die Grünen ja auch gegen Windkraft, gegen Wasserkraftwerke

Interessant.

Dass Atomkraft harmlos ist, kann man nicht behaupten. Was ist eigentlich mit deiner Argumentation , wenn eine Rakete Saporischshcja direkt trifft?

0
diderot2019  17.10.2022, 14:56
@Kleidchen2

Das wäre dumm, wenn das passieren würde. Aber in Deutschland könnten wir das wohl nicht nachweisen. Und den Ukrainern bereitet wohl mehr Sorgen, dass sie im kommenden Winter möglicherweise gar keinen Strom haben und dass die Rakete auch sie direkt treffen könnte.

Die radioaktive Verseuchung ist vor allem ein psychologisches Problem. Das Hauptproblem der Menschen in Fukushima ist nicht die radioaktive Verseuchung, sondern dass niemand ihre nachweislich nicht verseuchten Landwirtschaftsprodukte kaufen will, weil die Grünen überall herumerzählen, die Verseuchung sei so schlimm. In einem Schweizer Alpenort haben wir mehr Radioaktivität als an den meisten Orten in Fukushima.

0
Ratsucher92  17.10.2022, 14:59
@Kleidchen2

"Wer nicht für uns ist, ist gegen uns." Wer nicht grün ist, ist rechter Realitätsverweigerer. Herrlich

1
diderot2019  17.10.2022, 15:03
@Kleidchen2

Nein, da werde ich keine Probleme haben. Selbst wenn da eine Wolke schön gebündelt aus der Ukraine nach Zürich fliegen und dann ausgerechnet über meinem Haus ausregnen würde. Dann müsste ich eben die Läden schliessen und einige Tage warten, bis es noch einmal regnet. Dann ist der Hauptteil schon mal weg. Möglich, dass dann die Radioaktivität noch erhöht wäre. Möglich, dass dann sogar einige Leute an Nachwirkungen sterben. Aber es wäre in der Statistik nicht sichtbar, dass da etwas passiert ist. Im Gegensatz zur Belastung durch Passivrauchen und zur Belastung durch fossile Brennstoffe. Ich toleriere auch, dass mein Nachbar ein Auto hat. Das ist schlimmer.

0
Kleidchen2  17.10.2022, 15:07
@diderot2019

Wie gesagt, ich freue mich für dich, dass ud das so einfach sehen kannst.

0
diderot2019  17.10.2022, 15:12
@Kleidchen2

Ich sehe keineswegs alles einfach. Ich mache mir grosse Sorgen, wie wir die Erde zerstören. Aber die Kernkraft ist bei weitem nicht das grösste Problem, sondern sie könnte vorübergehend sogar Teil der Lösung sein.

0
diderot2019  17.10.2022, 17:00
@Kleidchen2

Für die Probleme in Frankreich gibt es eine ganze Reihe von Problemen, die nichts mit der Kernkraft zu tun haben. Siehe z. B. https://www.stern.de/politik/ausland/energiekrise--atomkraft-flaute-in-frankreich-bereitet-berlin-sorge-32752780.html Zitat:

  • Gründe seien etwa die Regularien und das Arbeitsrecht, weshalb die Wartung der Meiler in Frankreich viel länger als im Ausland dauere. Wie ein Experte der Zeitung "Le Figaro" sagte, stehe ein Kraftwerk in den USA 30 Tage zur Wartung still, in Frankreich dauere dies 70 bis 119 Tage. (Meine Anmerkung: Originellerweise sind die Leute, welche die AKWs warten sollten, gerade jetzt im Streik. Man könnte denken, die werden von Putin gesponsert.)
  • Denn schon vor Jahren und zunächst auch in der ersten Amtszeit von Präsident Emmanuel Macron wackelten der Rückhalt und Investitionswille für die Atomkraft. Das wird auch als ein Grund für den Fachkräftemangel im Atomkraftsektor gesehen, den auch die Untersuchung als Problem benennt. 
0
Kleidchen2  17.10.2022, 17:15
@diderot2019

Die Ursachen sind die gefundenen Risse und Fehler, die repariert werden müssen. Die Kraftwerke sind narode.Und das Arbeitsrecht ist ja nicht grundlos entstanden.

Außerdem fehlte Wasser zur Kühlung. Es zeigt sich, dass AKW nicht zuverlässig Strom liefern.

Abgesehen davon ist die Ursache egal, als Lösung ist die Atomkraft untauglich.

0
diderot2019  17.10.2022, 17:43
@Kleidchen2

Natürlich kommt es auf die Ursache des Ausfalls an. Und da spielt die Arbeitsmoral in Frankreich natürlich eine Rolle. Hier ein Beispiel dafür:

https://www.jobabc.at/berufswelten/?p=652

Einen interessanten Vergleichswert bietet auch die Jahres(soll)arbeitszeit. Diese ergibt sich aus der Bruttojahresarbeitszeit (Wochenarbeitszeit mal 52) minus dem Jahresurlaub und den Feiertagen. Im Durchschnitt kommen die EU-Länder hier auf 1.712 Stunden pro Jahr. Österreich findet sich mit 1.738 Stunden einmal mehr im Mittelfeld. Am wenigsten gearbeitet wird im Schnitt in Frankreich (1.566 Stunden), Dänemark (1.635 Stunden) und Deutschland (1.659 Stunden). 

Wenn dann zusätzlich auch noch gestreikt und schlecht geplant wird, kann man dies nicht der Kernkrafttechnologie anlasten. Allenfalls könnte man sagen: "Wenn die Arbeitsmoral nicht stimmt, ist Kernkraft ungeeignet."

0
diderot2019  18.10.2022, 00:10
@Kleidchen2

Man kann vieles sagen. Ob das eine sinnvolle oder gar richtige Aussage ist, ist damit nicht gesagt.

0
TW1920  17.10.2022, 14:24
Man darf nicht vergessen, dass dies lange die Strategie der Bevölkerungsmehrheit war: Wir stellen die AKWs ab und setzen die Bevölkerung dadurch unter Druck, Energie zu sparen. Dass dadurch Energie-Engpässe entstehen, wurde nicht nur in Kauf genommen, sondern war das deklarierte Ziel dieser Strategie. Die Mehrheit der Bevölkerung wollte das.

Was für ein Bullshit. Nimmst du psychoaktive Drogen?

1
Ratsucher92  17.10.2022, 14:58
Die Grünen sind aus der Anti-AKW Bewegung entstanden und haben ihre Wähler stets mit Panikmache gegen AKWs angezogen. Das können sie nicht so einfach abgeben.

Also diesen Vorsatz können die ruhig über Bord werfen. Haben die mit ihrem Pazifismus ja auch schon gemacht.

0
Kleidchen2  18.10.2022, 00:14
@Ratsucher92

Die Grünen haben das Thema Pazifismus sufgearbeitet. Es gibt übrigens keinen Pazifismus für Andere. Es geht nicht, das Opfer zu entwaffnen

0
perforator  26.10.2022, 12:12

Welche Mehrheit denn? Die Grünen mit ihren 14 Prozent wurden von keiner Mehrheit gewählt. Denen hatte man mal über 20 Prozent prognostiziert. Hätten die eine Mehrheit hinter sich, müssten die wohl kaum eine Koalition eingehen.

0
diderot2019  26.10.2022, 15:14
@perforator

Nach Fukushima waren nicht nur die Grünen für den Ausstieg aus der Kernkraft, sondern eine klare Mehrheit der Deutschen. Das lag sicher zu einem grossen Teil daran, dass die Medien lange Zeit grob irreführend berichteten.

0
perforator  26.10.2022, 16:06
@diderot2019

Dann hab ich das wohl missverstanden. Dennoch bezweifle ich, dass die Mehrheit der Bevölkerung sich der Konsequenzen eines Ausstiegs überhaupt bewusst war und dass sie die Konzepte oder deren Umsetzung durch die Grünen widerspruchslos mitgetragen hätte.

1
diderot2019  26.10.2022, 22:02
@perforator

Seit wann wird denn von Stimmbürgern erwartet, dass sie sich der Konsequenzen bewusst sind?

0

Was die Grünen sehen, das ist, dass sie ihrem Ziel noch nie so nahe waren wie jetzt: Deutschland endgültig den Stecker zu ziehen und dieses Land in die Zeiten vor der industriellen Revolution zurückzuschicken. Energie so zu verknappen und verteuern, dass es sich kein normaler Mensch mehr leisten und die Industrie nicht mehr produzieren kann. Vor allem der böse Atomstrom war ihnen seit ihrer Gründung ein enormer Dorn im Auge.

Es geht ihnen nicht um das Wohl der Menschen hier, die für ihren Lebensunterhalt hart arbeiten und sich dennoch in einem reichen Land wie Deutschland keine warme Wohnung oder ein warmes Bad mehr leisten können. Es geht ihnen nur darum, ihre eigene Agenda durchzuziehen. Auch wenn alle darunter leiden müssen. Und auch wenn 85,2% der Bevölkerung die Grünen überhaupt nicht gewählt haben. Denn wie meinte einst ein grüner Philosoph und Kinderbuchautor: "Ich wusste mit Deutschland noch nie etwas anzufangen und weiß es bis heute nicht." Dieser Herr agiert heute als unser Wirtschaftsminister.

Die Grünen sind verbissene Ideologen. Ihre Fantastereien sind ihnen viel wichtiger als die Realität.

Zu den absoluten Dogmen der Grünen gehört "Atomkraft nein danke" aus den 70er Jahren. Das ist der Gründungsmythos dieser Partei.

Sie sind geistig in dieser Zeit steckengeblieben, als sie noch jung, frech und modern waren. Jetzt sind sie alt, konservativ und verbiestert. Sie können nicht zugeben, dass die KKWs gebraucht werden, um die Funktionsfähigkeit des Landes zu erhalten. Dann müssten sie sich ja eingestehen, dass ihre Energiewende Unsinn war und ist.

Lieber soll das Land dran glauben. "Mit Deutschland konnte ich noch nie etwas anfangen", sagt Habeck.

Kleidchen2  17.10.2022, 14:20

Und deswegen bauen die Grünen LNG-Terminals, neue Pipelines, nehmen sogar Braunkohleabbau in Kauf. Ich denke, es ist klar, wer hier irgendwo steckengeblieben ist.

5
TW1920  17.10.2022, 14:29

Dass die Frage überhaupt aufkommt, ob man die AKWs noch braucht, das hat die Union zu verantworten. die den Ausbau erneuerbaren Energien bisher stets ausgebremst hat...

2
wickedsick05  17.10.2022, 17:40

Sehr gut erklärt. Nennt sich

Eskapismus, auch Realitätsflucht, Wirklichkeitsflucht oder Weltflucht, bezeichnet die Flucht aus oder vor der realen Welt und das Meiden derselben mit ihren Anforderungen zugunsten einer Scheinwirklichkeit, d. h. imaginären oder möglichen besseren Wirklichkeit.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Eskapismus#:~:text=Eskapismus%2C%20auch%20Realit%C3%A4tsflucht%2C%20Wirklichkeitsflucht%20oder,imagin%C3%A4ren%20oder%20m%C3%B6glichen%20besseren%20Wirklichkeit.

0