Warum bezeichnet man die Corioliskraft (auch) als Scheinkraft?

3 Antworten

Wenn sich ein Körper in einem rotierenden Bezugssystem nach außen bewegt, dann muss er auf der äußeren Bahn einen längeren Weg zurücklegen. Wenn auf ihn aber keine Kräfte wirken, dann legt er in der gleichen Zeit einen kürzeren Weg zurück. Er bleibt also gegenüber einem anderen Körper zurück, der sich weiter innen befindet. Für einen mitrotierenden Beobachter schaut das so aus, als würde eine Kraft auf den sich nach außen bewegenden Körper (entgegen der Drehrichtung) wirken. Diese scheinbare Kraft ist dann die Corioliskraft. Das ist aber gar keine echte Kraft, es ist nur eine Ablenkung, die davon herrührt, dass der Körper auf der Aussenbahn einen längeren Weg zurücklegen muss. 

Wir unterscheiden zwischen Inertialsystemen (gleichförmig bewegt oder ruhend) und beschelunigt bewegten Bezugssystemen.

Beobachter, welche sich in einem Inertialsystem befinden kriegen von den Kräften im bewegten Bezugssystem nichts mit, können sie auch nicht detektieren.... >> deshalb Scheinkräfte.

Nehmen wir ein sich drehendes Bezugssystem (z.B. eine Scheibe). Auf der Scheibe ist ein radial beweglicher Körper. den schieben wir nun von innen nach außen.... Was passiert? der körper kommt von einem Gebiet niedriger Geschwindigkeit in ein Gebiet höherer Geschwindigkeit, muss also in Umfangsrichtung beschleunigt werden obwohl er sich radial bewegt.

diese Querkraft ist die Corioliskraft und verantwortlich für viele Wettereffekte auf der Erde.

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* Trägheitskraft und

* translatorische Beschleunigung

Das ist die Corioliskraft. Details stehen in den Physik-Lexika in den ersten 5 Links.