Warum bezeichnet man den aeroben Abbau der Glucose als vollständige Abbau, wenn der Wirkungsgrad nur 40 Prozent beträgt?

3 Antworten

Die Glucose wird vollständig abgebaut, aber hier wird nur der direkte Energiegewinn der Zellatmung betrachtete.

D.h. das Resultat wird als Ausbeute in ATP betrachtet. 1 mol Glucose liefert 36 mol ATP (je nach Rechnung und Literatur auch etwas abweichend). Diese Gesamtmenge ATP liefert +1100 kJ Energie. Wird Glucose direkt oxidiert erhält man aber ~2900 kJ. Der Wirkungsgrad bezogen auf ATP-Produktion beträgt also 1100/2900 *100 = 38%

Ein Automotor hat auch nur um die 30% Wirkungsgrad und verbrennt das Benzin so weit, dass die restliche chemische Energie der Abgase vernachlässigbar ist.

Es geht darum, dass das Endprodukt möglichst keine Energie (Brennwert) mehr hat, also es auf Wasser und CO2 hinaus läuft.

Wenn nicht genug Sauerstoff da ist, kann kein kompletter Abbau erfolgen. Als Endprodukt entstehen organische Säuren, die noch chemische Restenergie aufweisen, die der Körper ohne ausreichend Sauerstoff nicht erschließen kann.

Von Experte ThomasJNewton bestätigt

Für die Bezeichnung "vollständiger Abbau" ist nicht die Energieausbeute ausschlaggebend.

Sondern der Umstand, dass alle Bestandteile der Glukose so weit wie möglich umgesetzt sind, also am Ende nur Wasser und CO2 bleiben. Keine halb umgesetzten Produkte wie Laktat.

Einen Wirkungsgrad von 100% zu erwarten, wäre nebenbei erwähnt ziemlich utopisch.