Warum betteln junge Menschen in der Bahn nach Geld und gehen nicht arbeiten?
10 Antworten
Aus der Sitzung des Berliner Senats am 23. Juni 2015:
Der Senat verbietet das Betteln in Begleitung von Kindern und durch Kinder, um Kinder effektiver vor einem Missbrauch zum Betteln zu schützen.
Bislang konnte gegen das Betteln – auch mit Kindern – im Wesentlichen nur auf Grundlage des Allgemeinen Sicherheits- und Ordnungsgesetzes, des Ordnungswidrigkeitengesetzes oder des Strafgesetzbuchs eingeschritten werden, wenn das Betteln z.B. einen aggressiven, nötigenden Charakter hatte.
Das Betteln ist in Deutschland nicht verboten und das „stille Betteln" seit 1974 nicht mehr strafbar. „Aggressives” Betteln allerdings kann in Deutschland als Nötigung eingestuft und geahndet werden.
Der größere Teil: Protest gegen das System, Faulheit / Bequemlichkeit.
Die Gruppe der wirklich hilfsbedürftigen Menschen ist um ein Vielfaches kleiner.
die in den Mülleimern wühlenden Rentner
Wie viele davon kennst du denn? In Deutschland verhungert keiner und muss sich auch nicht aus dem Muelleimer ernaehren. Wenn das Geld knapp ist, hat das meist andere Gruende.
Ich sehe JEDEN Tag solche Menschen - ordentlich und sauber gekleidet, schamhaft in die Mülltonnen langend - hier in Berlin. In Deutschland mag wohl kaum jemand verhungern, aber eine Mietwohnung können sich immer weniger leisten. Der Weg auf die Straße ist mittlerweile kürzer und schneller geworden. Du weist doch nicht, was im Leben der Menschen geschehen ist. Das ist eine ganz überhebliche Haltung von dir. Ich finde das wirklich traurig.
Es gibt ausreichend staatliche Hilfen in Deutschland! Man muss weder betteln, noch in der Muelltonne wuehlen noch auf der Strasse wohnen. Wenn man mit Geld nicht umgehen kann, sieht das wohl anders aus! Das liegt aber dann nicht an zu wenig staatliche Hilfe.
Staatliche Hilfe zu beantragen ist für nicht wenige arme Rentner mit großer Scham behaftet. Sie haben oftmals über 40 Jahre gearabeitet und nun sollen sie Geld vom Staat ERBETTELN (genau SO fühlt es sich dann für die Menschen an).
oder das Schwabenländle, dass die Anzahl der hilfsbedürftigen eher kleiner ist
Sehe ich hier an Haltestellen allerdings auch hin und wieder - und ich bin eher selten mit dem ÖPNV unterwegs...
Ja, Armut wird immer deutlicher sichtbar - auch dort, wo man es bisher eher seltener wahrgenommen hat. Das ist entsetzlich traurig für so ein reiches Land.
Ich wäre naiv, wenn ich glaubte, dass für mich kein Risiko bestünde, in einer ähnlichen oder gleichen Lage zu landen.
Ich sage auch immer: Sag niemals nie! Ich habe schon einige Personen abstürzen sehen, von denen es niemand gedacht hätte.
Das Problem ist, dass für mich einige Risikofaktoren gegeben sind, die sich nicht so schnell ändern lassen - aber meine Chancen sind dennoch nicht die schlechtesten.
Manche kommen leider (lange) nicht aus der Armut heraus, egal wie sehr sie sich anstrengen. Das muss ein ekliges Gefühl sein, wenn sie voller Tatendrang sind, nicht aufgeben, kaum oder unverschuldet hineingeraten sind und man ihnen dann noch ihren Wert abspricht und Hauptschuld an ihrer Situation suggeriert.
Dabei hatten manche einfach Pech, was ihre Sozialisation angeht oder ihre Verantwortung für Familienangehörige (evtl. Pflegebedürftige) ernst genommen. Die Startbedingungen sind ja auch hier nicht unerheblich, was die späteren Möglichkeiten angeht. Sobald Genetik, Psyche, sozioökonomische Lage, (ich vergesse bestimmt was) den Zugang zu bestimmten Dingen sehr erschweren oder verhindern. Von den Rückschlägen, welche privat oder beruflich (für Selbstständige) möglich sind, will ich gar nicht erst anfangen. Auch vor Alleinerziehenden und Personen die pflichtbewusst schlecht entlohnten und behandelten Tätigkeiten nachgehen habe ich Respekt.
Manche haben auf Papier gute Startbedingungen (Eltern im gehobenen Mittelstand), aber gelangen dann später trotzdem ins Prekariat. So etwas wird bei mir recht wahrscheinlich.
Weißt Du, es stimmt wohl, dass gewisse Grundvoraussetzungen durch den familiären Backround eine Art von Zukunft vorzeichnen KÖNNEN - aber das muss nicht so sein. Ebenso ist es keine Garantie für Wohlstand und Erfolg, in ein Elternhaus hineingeboren zu werden, das über einen mittleren, höheren oder gehobenen Status verfügt.- Die Dinge entwickeln sich oft ganz anders. Ich denke, dass absolut NICHTS in Stein gemeißelt ist und auch die anscheinend aussichtloseste Situation veränderbar ist. Es gibt Hilfe - finanziell, sozial, psychologisch, bei Behördengängen, in der Betreuung... - Das es leicht ist, das würde ich niemals behaupten. Aber manchmal geht es doch leichter, als gedacht. Es ist manchmal auch eine Durststrecke, die in ein gutes Ziel mündet. Für die persönlcihe Entwicklung KANN allerdings auch die weniger erfolgreiche Zeit sehr wertvoll sein. =)
Die Dinge entwickeln sich oft ganz anders. Ich denke, dass absolut NICHTS in Stein gemeißelt ist und auch die anscheinend aussichtloseste Situation veränderbar ist.
Du sagst es, man muss halt (was meine Situation und ähnliche betrifft) nur die ersten Schritte wagen (die Komfortzone verlassen oder aus selbst mit-gebauten Gedankengefängnissen ausbrechen) und am Ball bleiben :P
Für die persönlcihe Entwicklung KANN allerdings auch die weniger erfolgreiche Zeit sehr wertvoll sein. =)
Vielen Dank, das muss ich mir mehr zu Herzen nehmen :)
Ich habe diese Erfahrungen gemacht. Manches lehrt Demut und lässt viele Dinge wertzuschätzen, die für manch anderen wenig wertvoll sein mögen. =) Alles Liebe für dich. =)
Das stimmt, ich muss in einigen Belangen meine Vorstellungen (Ansprüche) runterschrauben, mehr wertschätzen was ich bisher verdrängt habe oder an den Rand gestellt. Auf Dauer wäre das sonst nicht nachhaltig für mein Wohlbefinden.
Danke, dir natürlich auch :D
Du weißt doch gar nicht, ob sie nicht arbeiten gehen?
Du weißt auch nicht, was für eine Geschichte sie haben, also finde ich es schon respektlos, davon auszugehen, dass Menschen nicht arbeiten wollen oder so und lieber betteln (hab ich jetzt aus deiner Frage so interpretiert, kann aber auch falsch liegen)
Es gibt genug Leute, die arbeiten jeden Tag hart und mehr als 8 Stunden und müssen trotzdem mit Harzt IV aufstocken, weil das Geld nicht reicht. Und das Harzt IV Geld ist auch nicht sonderlich hoch, gerade so, dass der Mensch überleben kann.
Viele Harzt IV - Bezieher wollen arbeiten und arbeiten sicher auch, aber im Niedriglohnsektor, welcher in Deutschland von allen EU Staaten mit der größte ist. Dazu kommt, dass es irre schwer ist, aus dem Harzt IV Loch heraus zu kommen, weil man etlichen Auflagen und Anforderungen unterlegen ist und alles Einkommen usw akribisch festgehalten und nachgeprüft wird. Das schlägt sich nicht nur darauf aus, dass es schwer ist, einen gut bezahlten Job zu finden (unter anderem auch wegen der Vorurteile oder mangelnder Qualifikationen etc), sondern auch die Psyche des Menschen leidet enorm darunter - und das macht es nicht leichter, einen gerecht bezahlten Job zu finden.
Unsere Gesellschaft krankt an der mangelnden Empathie, der Vorverurteilung, dem Egoismus und dem kleingeistigen Denken. - Viele Menschen müssten sich erst in einer ähnlichen Situation befinden, um nachfühlen zu können, was es bedeutet, wenn ein Schicksalsschlag das komplette Leben aus den Fugen hebt. Es gibt soviel Not und Elend in unserem reichen Land.
Habe meine Wohnung verlohren, unverschuldet. Das ging alles ohne Betteln
Jap, ganz genau. Auch dieses "Ja wär ich in so einer Situation, ich würde das ja alles ganz anders machen": Nein. Würde man höchstwahrscheinlich nicht. Wir sind alles Menschen und dementsprechend auch irgendwie ähnlich und Notsituation rufen unvorhergesehene Reaktionen hervor.
Nur weil es bei dir so funktioniert hat, muss es ja nicht bei allen so funktionieren. Wohnungsverluste können auch die unterschiedlichsten Ursachen haben.
Ich schrieb ja auch "viele Menschen" - sei glücklich und froh, dass du noch die Kurve nehmen konntest. Das muss aber nicht für alle gelten.
Psychische Erkrankungen mit schweren Blockaden und ähnlichem wünsche ich niemandem (in Kombination mit Graden an Behinderung fast schon ein Urteil). Ohne soziale Unterstützung wird man da nicht aufgefangen.
Mal sehen ob von der Änderung in Neuseeland auch die Einkommensschwächeren profitieren.
Mögliche Gründe:
Zusätzliches Geld.
Kein Bock zu arbeiten.
Wenn sie zusätzlich Arbeitslos sind - schwierig als Obdachloser einen Job zu bekommen (aufgrund von hygiene, Papieren/nicht vorhandene Bewerbungsunterlagen etc.)
Taschengeld verbessern, ohne das die Eltern es mitbekommen.
Keine Pflichten - kein Arbeitgeber/keine festen Zeiten
Minderjährig- Eltern verbieten vielleicht das arbeiten
Kein passender job.
Etc.
Warum gehen junge Menschen zur Tafel könnten auch arbeiten ist eigentlich das gleiche.Weil manche keinen Bock haben und sie leben so wohl besser.Manche die Kinder haben noch nie gearbeitet sind ja der Meinung haben mehr Anrecht auf Rente als die arbeiten und zahlen für die Rente.Leben bereits gratis und jetzt noch Rente?Noch nie was getan unsere Regierung ist schon ungerecht das noch zu fördern.Grundeinkommen statt Hartz alles mögliche an Zuschüsse obwohl die arbeiten können.Und bei Arbeitern immer weniger Rente immer länger arbeiten.Es ist wirklich eckelhaft.Hartz lebt besser im Alter als Rentner.Und haben nichts dafür getan.Kinder lösen die Arbeiter irgendwan ab wers glaubt wie viele den?
Da sprechen aber die in den Mülleimern wühlenden Rentner und die immer weiter zunehmende Zahl von Obdachlosen eine ganz andere Sprache. Vielleicht gilt es für Baden Baden oder das Schwabenländle, dass die Anzahl der hilfsbedürftigen eher kleiner ist - in der Hauptstadt ist das aber ganz anders!