Warum benötige ich eine Zylinderfußdichtung bei einer Simson?
Hallo,
bei der Regeneration meiner Simson hat sich mir folgende Frage gestellt:
Warum benötige ich eine Zylinderfußdichtung aus Papier, wenn am Zylinderkopf aber Metall auf Metall abdichtet? Am Zylinderkopf herscht doch ein viel höherer Druck als an der Kurbelwelle.
Solllte es nicht auch ohne die Dichtung Funktionieren?
5 Antworten
Die Papierdichtung gleicht die Unebenheiten des Metalls aus und dichtet damit besser ab als Metall auf Metall. Druck herrscht auch im Kurbelgehäuse, dort verdichtet der 2T das Gemisch.
Ich verstehe die Frage nicht. Willst du unten auch eine aus Metal haben? Dir is klar, daß die erheblich teurer ist?
Du brauchst unten einfach keine so aufwändige Dichtung wie am Zylinderkopf. Papier reicht aus. Aber ganz ohne Dichtung wird es nicht dicht.
Metall an sich ist bei der "geringen" Zugkraft der 4 Stehbolzen praktisch nicht über die Flächenpressung ( Druck pro Quadratzentimeter ) am Zylinderfuss abdichtend verformbar. Dann müsste jeder Zylinder an sich schon individuell auf den jeweiligen Motorblock eingeschliffen werden. Und auch dann wird es nicht absolut dicht...schon garnicht dauerhaft. Deswegen nimmt man vergleichsweise leicht verformbar prägbare Dichtwerkstoffe mit gewisser Elastizität. Denn auch am Zylinderfuss treten wechselnde Druckverhältnisse auf. Einerseits Unterdruck beim Ansaugen, andererseits Überdruck beim "Vorverdichten" zur Zylinderspülung. Und weil dieser Vorgang der Gemischbildung nun mal recht empfindlich in der Mischtoleranz ist, braucht es auch hier eine anpassbar-flexible Dichtung. Neben Falschluft darf natürlich auch kein Wasser eindringen. Beim "Simme"-Zylinderkopf kommt zwar eine Dichtung aus Alu oder weichgeglühtem Kupfer zum Einsatz, aber dann schaue Dir auch hier mal die Flächensitze an. Erst einmal viel weniger Fläche als am Fuss, zudem noch ringförmig in Rillen strukturiert..Dort wirken die Kräfte des Zuges über die Stehbolzen-Vorspannung dichtungsprägend nur auf extrem kleiner Fläche. Am Kopf würde Papier allerdings wegbrennen. Deswegen dort weiches Metall, am Fuss grossflächig Papier.
Metall auf Metall oben geht weil beide Teile etwa gleichmässig heiss werden... Das Kurbelgehäuse bleibt jedoch wesentlich kälter ( oder wesentlich weniger warm) als der Zylinder , deshalb muss eine flexible Dichtung hin...
Der Zylinder muss aber auch auf die richtige Höhe kommen......mal davon abgesehen, gleicht die Dichtung Unebenheiten aus, zudem dehnt der Kopf sich etwas aus, wenn er warm wird.
Ich hab mir die Dichtungen immer selber gemacht, Papier/ Pappe und ein Hammer, mehr braucht man nicht....
Mit der Höhe hat die Dichtung bei einer Dicke von nichtmal einem halben Millimeter recht wenig zu tun - vom Selbermachen würde ich ehrlich gesagt auch eher abraten, da die originalen Dichtungen aus speziell getränktem Papier sind.