Warum bauten die Menschen überall auf der Welt, unabhänging von einander Pyramiden?

15 Antworten

Wenn man sich mal Nadelbäume anschaut, dann sind viele unten breiter als oben. Genau dasgleiche sieht man bei den meisten Hügeln oder Bergen.

Die Frage wurde bereits hinlänglich ausreichend beantwortet. Ich möchte einen weiteren Aspekt hinzufügen: Monumentalbauten gab es schon vor den Pyramiden, allerdings in kleinerer Form. Vor 12.500 Jahren baute man erstmals Steinkreise in Gödebli Tepe (Anatolien) und bedeckte jene sorgsam mit Sandbergen, als die erbauende Zivilisation die Gegend organisiert verlassen hat. Youtubt danach, es gibt erhellende Docus dazu. In Nord-Amerika pflegten die dortigen Indianer (vermutlich schon die europäischen Erstbesiedler vor mehreren tausend Jahren) das Errichten von in die Erde gezogenen Tierbilder-Systemen. Solche Monumentalbauten sind zwar nicht so prächtig wie die Pyramiden, aber (angesichts der vergleichsweise geringeren bautechnischen Kenntnisse) immer noch sehr beeindruckend. Vor allem, weil es häufig astronomische Systeme gewesen sind, die offenbar auch für die Planung des Sähens und Erntens bzw. der Zeitmessung eingesetzt wurden. Ich würde mich also bei der Analyse von Monumentalbauten nicht nur auf die besonders dicken Pyramiden stützen, sondern viel eher auf Steinkreise bzw. astronomisch ausgerichtete riesige Tiersymbole.

Was übrigens sehr witzig ist (ich weiß nicht, ob das wirklich glaubhaft ist, aber das Teil scheint sehr gute Flugeigenschaften zu haben), ist der Umstand, dass man ein kleines, goldenes, aus Kolumbien stammendes Amulett-"Flugzeut" nachgebaut hat. http://www.heise.de/tp/artikel/12/12442/1.html Das Ding ist uralt und der Nachbau fliegt erstklassig. Dazu gibt's sogar Youtube-Videos. Es kann also durchaus sein, dass irgendwo in der uralten Zeit ab und zu ein kleiner Leonardo da Vinci herumturnte, der sein Zeug nicht aufschrieb (oder dessen Pergamente längst zu Staub zerfallen sind), sondern der sich in kleinen Gold-Amuletten verewigte, die bekanntlich länger halten. Wenn also vor tausenden von Jahren schon ab und zu jemand ein kleines (Segel-)Flugzeugmodell gebaut haben könnte und dies viel, viel früher als etwa die alten Griechen oder gar Leonardo da Vinci (vom Schneider von Ulm mal nicht zu reden), dann sollten wir ruhig mehr Respekt vor den Altvorderen haben und zwar vor denen, die schon Jahrtausende vor den Pyramiden zu Staub zerfallen sein könnten. Blöde waren die nämlich offenbar nicht ... nur ausgestorben sind sie halt und ihre Bibliotheken sind nicht überliefert worden. Wenn ich bedenke, wo wir heute stünden, wenn die Griechen nicht von den Römern überfallen worden wären und wenn Archimedes seine Integralrechnung hätte verbreiten können (wie haben das Teil erst im Mittelalter wieder erfunden), dann würden wir vermutlich in Paris frühstücken, auf dem Mond Mittagessen und den Abendsnack auf dem Mars einnehmen. Und Götter wären schon lange bedeutungslos geworden..... aber so ist das halt mit uns Menschen. Lass mal eine Eiszeit oder Kriege über unsere Kulturen laufen, schon rasen wir ins Mittelalter zurück......

Als die Menschen dazu übergingen Ackerbau zu treiben, haben sie erst einmal alle störenden (größeren) Steine auf einen Haufen geschichtet. Wegen des Schüttwinkels

http://de.wikipedia.org/wiki/Reibungswinkel#Reibung_bei_k.C3.B6rnigemMaterial.2CSch.C3.BCttwinkel

kam da immer was kegelförmiges bei raus. Später haben sie dann gedacht: "Überall son kleines Häuflein sieht scheibe aus, alle auf einen großen Haufen. Wo es einmal da ist, was machen wir jetzt damit? Einen Tunnel rein? Die Seiten etwas abplatten? Erde und Pflanzen drauf, um es noch stabiler zu machen die Sterne zu beobachten (hilft für einen Kalender)?" So wurden mit der Zeit daraus Kultobjekte.

Upjohn  25.01.2012, 21:25

Sorry, so simpel ist das offensichtlich nicht gewesen. Youtube mal nach der Doku zu Gödebli Tepe und beschäftige Dich mit den Steinkreis-Bauten in Europa während der Steinzeit und der frühen Bronzezeit. Geschichten wie die Himmelsscheibe von Nebra würden bei Leuten, die Deiner Erklärungstheorie entsprechen würden, schlicht nicht entstanden sein. Die Altvorderen waren genauso schlau, wie wir. Sie hatten andere Werkzeuge, aber das gleiche Hirn. Sie haben nur einen Fehler gemacht - ihr Wissen nicht auf Pergament so zu archivieren, dass wir es heute ausbuddeln können. Aber andererseits - man stelle sich vor, man vergrabe den Google-Speicherrechner wohlverpackt in einer Pyramide und versuche, diesen in 10.000 Jahren vom Wüstensand zu befreien und wieder zum Laufen zu bringen. Der Rechner wäre längst zu Staub zerbröselt, Festplatte hin, Bill Gates her..... wir selbst sind also auch gar nicht in der Lage, große Informationsmengen über Jahrtausende zu transportieren. Wir sollten deshalb die Altvorderen nicht unterschätzen, sondern vielmehr darüber nachdenken, wie man etwas über lange Zeit archiviert, wenn eben mal nicht alles im Internet mehr abzurufen sein wird.

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Es gibt verschiedene Hinweise, dass es bereits zur Zeit des Pyramidenbaus Seeverbindungen über den Atlantik gab. So konnten auch kulturelle Einflüsse über die Meere erfolgen. Alte, verschollene Seekarten lassen dies vermuten, weil z.B. die Antarktis auf alten Seekarten abgebildet ist, obwohl sie offiziell und geschichtlich belegt noch nicht entdeckt war...! Dazu findest Du mehr bei Charles Hapgood "Maps of the Ancient Seekings" und auf http://www.welt.de/print-welt/article421702/Schwerer_Fall_von_Deformation.html

Was aber die Kontakte zwischen alter und neuer Welt fast unumstößlich belegt, ist die Tatsache, dass bei ägyptischen Mumien Kokainspuren ermittelt wurden (und das von mehreren Instituten) - Kokain ist bis heute nur in Amerika heimisch. D.h. bis heute fand man in der alten Welt keine derartige Pflanze.

Interessantes hierzu auch zu finden in "Das Werden der Völker Europas" von Elisabeth Hamel auf Seite 401 (genetischer Nachweis).

Upjohn  25.01.2012, 21:38

ja, ich würde der Theorie, dass es bereits in der Vorzeit Schiffsverkehr zwischen Europa und Amerika gab, durchaus zustimmen. Allein schon die Clovis-Kultur in Nordamerika, deren Steinwerkzeuge erhebliche Ähnlichkeiten mit der europäischen Solutreen-Kultur vor 22.000-16.500 vor Chr. hat, legt nahe, dass es möglicherweise eine Wanderbewegung von Europa entlang der Packeisgrenze (die in der Eiszeit deutlich mehr im Süden gelegen haben muss) nach Nordamerika gegeben hat. Da nachweislich eine Besiedelung der Mittelmeerinseln ab dem 7. vorchr. Jahrtausend stattgefunden hat, müssen die Leute logischerweise mit Booten über das Mittelmeer geschippert sein. Da ist schon denkbar, dass sie auch über Meeresströmungen von Afrika nach Südamerika und zurück gelangt sind. Immerhin wurden diese Wege von allen möglichen Segelschiffen zur Zeit um bzw. nach Kolumbus analog benutzt. Inwieweit das ein regelmäßiger Verkehr war und um da viel Handel getrieben wurde, weiß ich nicht und ich glaube auch nicht, dass es sehr umfangreich gewesen sein kann. Zumindest scheint's mir so zu sein, dass auf unserer Seite des Teiches keine typisch südamerikanischen Gold-/Silberartefakte (Maya und Kollegen) aufgetaucht sind, während doch derzeit eher der Eindruck vorherrscht, dass eher unsere Kulturgüter dorthin gelangt sein könnten. Eines ist auf jeden Fall offensichtlich - die Wikinger waren viel früher in den USA als Kolumbus und die Wikinger waren auch recht weit im Süden der USA. Aber das sind keine Reisen vor der Zeitenwende gewesen.

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vascones  26.01.2012, 08:38
@Upjohn

Mit dem Vergleich Clovis-Solutreen Kultur habe ich mich ausführlich beschäftigt und wollte gerne das bestätigt wissen. Namhafte Archäologen konnten mir glaubhaft nachweisen, dass nur auf den ersten Blick die Pfeilspitzen Ähnlichkeit aufweisen. Ihre Herstellungstechnik ist aber sehr unterschiedlich. Zu dem Thema vorgeschichtliche Kontakte nach Amerika gibt es leider sehr viel wissenschaftlich unseriöse Spekulationen. Angesehene Wissenschaftler wollen davon nichts wissen in dem Sinne: Was nicht sein kann, darf nicht sein. So wird das Kokain in den Mumien damit abgetan, dass man schon noch die kokainhaltige Pflanze in der alten Welt finden würde... All diese spektakulären Daten zusammenzutragen und streng wissenschaftlich zu vergleichen, wäre einmal eine Doktorarbeit wert. Es ist durchaus möglich, dass eine kleine Elite die Seewege nach Amerika kannte. Das Wissen ging dann wieder unter. Man bedenke den Brand der großen Bibliothek in Alexandria.

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Eine der schlüssigsten Theorien über die Pyramiden-Form ist das Bild was sich ergibt, wenn die Sonne durch ein Wolkenloch auf den Boden scheint. Es sieht dann genau wie eine Pyramide aus. Auch die Darstellung einer gesellschaftlichen Hierarchie, macht vor allem bei den Stufenpyramiden viel Sinn...

Die Pyramiden unterschieden sich im übrigen in verschiedenen Kulturen doch signifikant, Tempel weisen z.B. kaum Parallelen auf, es sei denn man will mir erzählen, dass die ägyptischen Tempel den indischen oder südostasiatischen auch nur annähernd gleichen. Im Mittelmeerraum kann man die Parallelen z.B. anhand der Säulen sehen, die Bauweise war trotzdem sehr unterschiedlich...

Weiter unten behauptest Du, die Bauweise der Pyramiden ist weiterhin unbekannt, das stimmt natürlich nicht, erst vor ein paar Wochen habe ich den Link einer sehr umfassenden Doku zu dem Thema gepostet, wenn Du auf youtube gehst, findest Du sie leicht.

Der Mythos von den Pyramiden, Ihre Verknüpfung mit Ausserirdischen zusammen mit der Behauptung, die Menschen von damals hätten sie nicht bauen können, sind an den Haaren herbeigezogen. Leute wie Däniken machen damit ein Vermögen, weil es leider immer wieder Menschen gibt, die sich solche Geschichten wünschen, dabei ist mir nicht klar ob sie Ihre eigenen Vorfahren nicht sehr hoch einschätzen, oder die Hoffnung haben, sie wären doch keine Trockennasenaffen, sondern die Abkömmlinge von Raumfahrern...:-)

Upjohn  25.01.2012, 21:19

ich weiß nicht, ob die Idee, eine Pyramidenform aufgrund der Sonnenlichtverteilung durch ein Wolkenloch inspiriert wurde. Ich bin eher der Meinung, dass die Altvorderen durch tausende von Jahren Bauerfahrung einfach wussten, wie sie solche Gebäube zu errichten hatten. Man bedenke, dass die Extrem-Wolkenkratzer, die wir u.a. auf der arab. Halbinsel oder Fernost stehen haben, jeweils auch einzelne Extrem-Architektur-Leistungen sind, die es vorher so nicht gab. Ich schätze, bei den Pyramiden ist es ähnlich, zumal man in Ägypten gut sehen kann, dass man zuerst kleine Versionen baute, dann einen Fehlversuch mit der berühmten Knich-Pyramide hinlegte und erst gegen Ende u.a. die Cheops-Pyramide aufstellte. Die unterschiedlichen Bauformen in unterschiedlichen Ländern sehe ich weniger als grundsätzlichen Unterschied als dem Umstand geschuldet, dass der Boden, auf dem die Bauten errichtet wurden, unterschiedlich tragfähig sind. Man kann nicht überall gleich schwere Pyramiden bauen, da die Gründe unterschiedlich dicht sind. Man bedenke z.B. die Khmer-Bauweise, die extrem großflächig aber aufgrund der sandigen Böden nicht unbedingt hochragend ist, obwohl schwere Steinquader verwendet wurden. Andererseits bauten die Inkas auf extrem hohen Bergen riesige Mauern mit Quadergrößen, die größer als bei den Pyramiden waren. Den Mythos, dass Außerirdische beim Bau der Pyramiden mitgeholfen hätten, ist in der Tat eine Beleidigung für den menschlichen Intellekt. Unsere Altvorderen konnten schon in Gödebli Tepe vor 12.500 Jahren tonnenschwere Steine herumwuchten, die schwerer waren als so manche Steine der Cheops-Pyramide 7000 Jahre später. Die Leute waren damals nicht doof, sie hatten halt nur natürliches Baumaterial und wenn wir heute unsere Kräne aus Holzstämmen mit Leinschnüren basteln würden, wären diese im nächsten Winter ganz prima in den Öfen zu verfeuern, nach dem wir die Pyramide hingeklotzt hätten. Ich denke, wir haben einfach durch den Verlust so extrem wichtiger Bibliotheken wie jener in Alexandria im 3.-4. Jahrhundert (und später unter der muslim. Invasion, wo der Rest fast vollständig drauf ging) einfach die Dokumentation mit der Vergangenheit verloren. Wir haben nur noch winzige Fragmente aus der alten Zeit, z.B. das Palimpsest des Archimedes http://www.archimedespalimpsest.org/ was uns erahnen lässt, wie weit bereits die alten Griechen waren (Integralrechnung usw.). Schade, dass wir bis heute fast 2000 Jahre verloren haben. Aber so sind wir Menschen halt.... ;-)

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riara  25.01.2012, 22:15
@Upjohn

Nur sollte man dabei nicht vergessen, dass jede Kultur, die Pyramiden oder pyramidenähnliche Strukturen errichtete, dass ja nicht aus Jux und Dollerei tat, sondern es bezog sich auf die mystische Beziehung zu Ihren Gottheiten, bzw. der Bezug Ihrer Herrscher zur Gotteswelt...

Die unterschiedlichen Praktiken und Formen erklären sich dann auch anhand der Methodik, nur hatten die Ägypter bereits beim Bau der ersten Pyramiden einen ganz dedizierten Plan, die Präzision ergab sich durch simple Mathematik, nicht weil sie endlos rumprobierten...

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