War immer Wald um Ritterburgen auf hügeln?

7 Antworten

Bitte nicht vergessen: Das, was Du heute als "Bundesrepublik Deutschland" kennst, war einst ein riesiger Urwald und bestand aus Milliarden von Bäumen und Pflanzen.

Die Menschen haben angefangen, Gebiete zu roden, um dort leben zu können und Ihre Häuser nicht in Bäumen errichten zu müssen.

Deswegen hat man Bauwerke wie Burgen, welche der Verteidigung dienten, auch nicht auf flachen Ebenen sondern immer auf Hügeln erbaut, welche über die jeweilige Landschaft hinausragten - gerade eben um (wie Du so schön sagst) die "Feinde kommen zu sehen".

Natürlich hat man die Hänge des Burgenstandortes gerodet, gerade damit sich die Feinde eben nicht unentdeckt anschleichen konnten.

Aber da die meisten Burgen schon sehr alte Bauwerke sind, sind die Hänge eben schon lange wieder zugewachsen, da man auf deren Verteidigungsfähigkeit nicht mehr angewiesen ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Das Leben war eine harte Schule!

In den meisten Fällen wird es so gewesen sein. Du siehst ja von oben schon gefühlte 3 Tage vorher, wer da kommt. auch wenn die Straßen noch nicht geteert waren, sah man die Kutschen auf den Wegen zwischen den bäumen durch die Gegend fahren. Von daher kann es auch umgekehrt gewesen sein. Ein Raubritter sah schon vorher wenn da eine auffallende Kutsche unterwegs war, wieviele Begleiter dabei waren und konnte sie überfallen.


Thaumaturg  05.10.2023, 14:53

Was sind Raubritter?

0
Klaraaha  05.10.2023, 15:04
@Thaumaturg

Das kannst du dir ergoogeln. Um 1200 gab es viele davon. Der Raubritter meiner Heimatgemeinde hatte eine Adelige entführt die unterwegs zu ihrer Burg war. Deren Kutsche nebst Gefolge hat er schon von weitem erspäht, auf seiner Burg gefangengehalten bis der Gatte das Lösegeld bezahlt hatte. Natürlich waren nicht alle Ritter sog. Raubritter gewesen.

0
Thaumaturg  06.10.2023, 15:48
@Klaraaha

Du hast exakt ein Beispiel. Klingt eher nach Ausnahme als nach Regel.

0
Klaraaha  06.10.2023, 15:57
@Thaumaturg

Den Götz von Berlichingen kennt jeder. Der gehört auch in diese Kategorie.

0
Thaumaturg  08.10.2023, 09:18
@Klaraaha

Zwei. Raubtitter kommen erst nach 1495 in größerer Zahl auf, und selbst da kann man sich streiten. Tatsächlich war der Begriff vor allem Propaganda.

0

Nein, ganz sicher nicht.

Denn erstens wurde für eine Burg sehr viel Holz verbraucht und zweitens hast Du völlig Recht, die Hänge waren gerodet und frei um ein besseres Sichtfeld auf Angreifer zu haben.

Nebenbei :

90% aller Ritterburgen waren aus Holz und standen in der Ebene. Darum ist nuchts mehr von ihnen zu finden, Holz ist brennbar und vergeht.

Eine steinerne Burg auf einem Berg konnten sich nur die Allerwenigsten und sehr reichen Ritter leisten. Und diese ließen die Burg nicht für sich selbst bauen sondern für ihre Enkel, denn der Bau vom Roden und einebenen des Bauplatzes bis zur fertigen Burg dauerte 25 bis 30 Jahre.

Schau Dir den Bau der Burg Guédelon an =

https://www.youtube.com/watch?v=1PfYsIoPLAw

https://www.youtube.com/results?search_query=burgbau+in+Frankreich


Schon für den Bau der Burg und das Heizen, wird man Bäume in Massen benötigt haben.

Europa hat angeblich den Großteil seiner Wälder an den Schiffbau verloren. Eisenverhüttung über Holzkohle dürfte auch einiges an Bäumen gekostet haben.

Schau dir die Bäume an....die sind um die 80-100 Jahre alt.

Üblicherweise war rund um die Burgen ein breiter Streifen Grasland, sprich gerodet.