War ich ein ungeplantes Kind? Eure Meinung/Vermutung?
Ich kann meinen Eltern diese Frage nicht stellen, da sie mir niemals die Wahrheit sagen würden.
Aber es liegt praktisch auf der Hand, dass ich nicht gewollt war: ich bin gerade mal 10 Monate jünger als mein Bruder, d.h meine Mutter wurde nach nur einem Monat wieder schwanger. Ich kann mir bei bestem Willen nicht vorstellen, dass meine Eltern sich das so vorgestellt haben, zumal ich weiß, dass die Geburt meines Bruder ziemlich problematisch war und meine Mutter sicherlich erstmal nicht sofort an ein zweites Kind gedacht hat.
(Wird nicht sogar empfohlen mindestens ein halbes Jahr auf das nächste Kind zu warten?)
Ich weiß, die Frage lässt sich durch Außenstehende schwer beantworten, aber ich möchte nur eure objektive Meinung und eure Vermutung dazu hören.
21 Antworten
Frag Deine Eltern doch einfach. Ungeplant heißt schließlich nicht ungewollt oder ungeliebt.
Ein Grossteil der Kinder bestimmt selbst, wann sie zur Welt kommen, und das ist gut so, denn waere es anders, waere die Menschheit laengst ausgestorben :)
Wie die anderen schon erwaehnten: auch wenn du nicht geplant warst, haben dich deine Eltern offensichtlich gewollt.
- Ja, es ist selten, dass sich frische Eltern so früh absichtlich für die nächste Schwangerschaft entscheiden. Gleichwohl passieren unbeabsichtigte Schwangerschaften wenige Monate nach einer Geburt häufiger, als allgemein bekannt ist.
- Ich denke, dein psychologisches Hauptproblem liegt darin, dass du "ungeplant" innerlich irgendwie mit "ungewollt" gleichsetzt und das stimmt einfach so nicht.
- Bedenke, dass eine knappe Mehrheit aller Schwangerschaften ungeplant eintritt. Es ist keineswegs so, dass Verhütung immer perfekt klappt und es ist eben nicht so, dass die meisten Kinder ganz bewusst gezeugt werden, weil die beiden Eltern genau jetzt ein Kind kriegen wollten. Bei sehr vielen Paaren passiert es einfach und das Kind ist dann ungeplant, aber nicht ungewollt. Im Gegenteil empfinden die allermeisten Pärchen heutzutage leider kaum noch einen Zeitpunkt für ideal für ein Kind und wenn es nicht öfter einfach so passieren würde, gäbe es noch weniger Kinder.
- Es spricht absolut gar nichts für die These, dass ungeplante Kinder in irgendeiner Form weniger geliebt oder gewollt werden als absichtlich geplante. Vergiss diese These einfach und mache dir das Leben nicht unnötig schwierig,.
- Bedenke zweitens, dass du überhaupt nicht weißt, ob dein älteres Geschwister denn nun geplant war. Nur weil sich deine Eltern gefreut haben, bedeutet das nicht, dass sie absichtlich genau damals schwanger werden wollten.
Alles gut! Grübel nicht länger!
Es gibt im Allgemeinen auch ein Unterschied im Umgang mit erstgeborenen und den weiteren Kindern.
Ferner kann es auch einen Unterschied in Umgang mit Jungen und Mädchen geben.
Oder auch abhängig von den Interessen des Kindes oder dem Verhalten oder auch dem frühkindlichen Verhalten (vielleicht warst du ein Schreikind und dein Bruder nicht).
Ferner kommt es bei sowas wie 10-15% der Mütter zu Wochenbettdepressionen; sowas wirkt sich erheblich auf die Bindung zum Kind aus.
Selbstverständlich ist auch eine Kombination an Ursachen denkbar; oder es gibt keine klar benennbare Ursache und das hat sich einfach so entwickelt.
Also selbst wenn deine Eltern dich anders behandeln und selbst wenn die Schwangerschaft nicht so richtig beabsichtigt war, kann man nicht folgern, dass ersteres durch letzteres verursacht ist.
Ferner ist auch denkbar, dass deine Eltern aufgrund ihrer vielleicht konservativen Einstellung künstliche Verhütungsmittel ablehnen und ansonsten vielleicht fruchtbare Tage ermitteln oder es einfach nehmen wie es kommt; dann kann man eigentlich nicht von "ungeplant" sprechen.
Wie wäre es, wenn du einfach mal deiner Mutter oder deinem Vater sagst, dass sie dich deinem Eindruck nach anders behandeln und du gerne darüber reden möchstest, um zu verstehen, ob dir das vielleicht nur so vorkommt?
hast du denn das Gefühl, sie würden dich anders behandeln, als deinen Bruder? Weniger lieben?
ich kann nur sagen, das unser drittes Kind auch eher ungeplant war aber nicht weniger gewollt, ja, es kam überraschend, und wir dachten nicht mehr an ein Kind, aber wenn man nicht verhütet....
ja, wir behandeln ihn ganz anders, als die anderen älteren Kinder, aber nicht mit weniger Liebe
jedes Kind sind anders und braucht etwas anderes, daher muss man sie unterschiedlich behandeln und die Lebenssituation verändert sich mit jeden Kind, daher behandelt man Kinder zwangsläufig anders
das heisst aber nicht, das man weniger geliebt wird, vielleicht anders geliebt, aber bestimmt nicht weniger
Danke für diese Antwort.
Alleine schon weil sie geeignet ist, sie diejenigen um die Ohren zu hauen, die einen deterministischen Zusammenhang zwischen "ungeplant" und sozusagen, Kind kriegt später deshalb garantiert ganz furchtbare psychische Probleme und folglich ist eine Abtreibung ethisch zwingend weil man ein solch furchtbares Leid dem Kind doch nicht antun darf, sehen wollen.
Wir haben ganz bewusst einen kurzen abstand gewählt. Als das erste Kind 4 Monate alt war, war ich mit dem 2. schwanger. Wir haben uns riesig gefreut.
Für uns war es toll, anstrengend aber sehr schön. Das 3. Kind kam dann als das 2. 3jahre und der 1. 4 Jahre war. Leider gab es zu Anfang ein paar Gesundheitliche Probleme, sonst hätten wir das 4. nachgelegt ;)
Mach dir nicht soviele Gedanken. Du bist da und egal welcher Abstand, deine Eltern lieben dich
Das hat nichts mit ungewollt zu tun...nicht geplant kann sein...aber ich denke in dem Moment als deine Mama erfahren hat das du unterwegs bist hat sie sich sehr gefreut !
Vielen lieben Dank für deine professionelle und ausführliche Antwort :)
Ich versuche mal meine Sorgen zu erklären. Das mit 'ungeplant' ist nicht gleich 'ungewollt' ist richtig und ich stimme dir da auf jeden Fall zu. Trotzdem denke ich, dass ein gewisser Schock vorhanden war, und meine Mama nicht in Glückseligkeit geschwelgt hat. Ich stimme dir auch in dem Punkt zu, dass ich nicht wissen kann, ob mein Bruder damals geplant war, aber ich bin da ziemlich sicher, zumal sie sich damals in den Flitterwochen befanden, und es in meiner Heimat so üblich ist, während dieser Zeit das erste Kind zu bekommen. Aber die absolute Gewissheit habe ich natürlich nicht. Was ich nur herausbekommen möchte ist, ob es nicht doch, wenn auch nur unterschwellig und latent, eine gewisse Auswirkung und Differenz im Umgang mit den Kindern bemerkbar machen könnte. Ich weiß die Frage ist schwer zu beantworten, da auch viele relevante Informationen fehlen, aber das würde den ganzen Rahmen sprengen.