War die Messerschmidt ME 262 erfolgreich im Luftkampf?

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Salue

Ja, sie war von den Bombern und den alliierten Jägern kaum zu bekämpfen. Sie war schlicht zu schnell. Nur einzelne Jäger hatten eine Chance, wenn sie aus einer Überhöhung heraus auf die ME 262 hinunterstossen konnten. Bewährt hatte sich da die schnelle Mosquito mit ihren zwei Rolls Roys Merlin Motoren.

Allerdings hatten die Allierten bald den Trick heraus, wie man die ME 262 abschiessen kann. Man wartete beim Flugfeld, bis der Strahljäger seine Geschwindigkeit reduzieren musste und zum lahmen Vogel wurde. Die Deutschen mussten ganze Schwärme von Kolbenjägern deshalb die Umgebung des Flugplatzes zum Schutz der Landung einsetzen. Die Alliierten hatten längst die absolute Lufthoheit errungen. Die ME 262 änderte nichts mehr daran.

Tellensohn

Die Strahltriebwerke der Me 262 lieferten bei niedriger Geschwindigkeit im Vergleich zu Propeller-Antrieben relativ wenig, bei hoher Geschwindigkeit dagegen vergleichsweise viel Schub (bei der Me 262 rund 5150 kW / 7000 PS); außerdem wies die Maschine wegen ihrer hohen Masse eine geringere Wendigkeit als die alliierten Jäger auf. Weiterhin neigten die Triebwerke bei schnellem Schubgeben teilweise zu Flammabrissen; zusätzlich gab es noch den Nachteil, dass Strahltriebwerke ein schlechteres Teillastverhalten zeigen als herkömmliche Kolbenmotoren und somit schon bei nur geringer Leistungsreduktion wesentlich weniger Schub lieferten. Somit war sie als Luftüberlegenheitsjäger taktisch ungeeignet und gänzlich auf ihre Rolle als Abfangjäger ausgerichtet. Aufgrund ihrer hohen Geschwindigkeit hatte sie dagegen den Vorteil der taktischen Initiative, der gegen die Überzahl alliierter Jäger besonders nützlich war. Der General der Jagdflieger, Adolf Galland, äußerte, dass ein Me-262-Düsenjäger von größerem Wert sei als fünf Propellerjäger vom Typ Messerschmitt Bf 109. Als er die Me 262 zum ersten Mal flog, war er von den Flugeigenschaften und der Geschwindigkeit der Maschine so begeistert, dass er nach dem Flug äußerte: „Es ist, als wenn ein Engel schiebt“.

Die großen Bomberverbände der Alliierten, die einerseits durch starke Abwehrbewaffnung, andererseits durch Langstreckenbegleitjäger geschützt waren, wurden für die konventionelle Tagjagd mit frontal anfliegenden Propellerjägern zu einer nicht mehr zu bewältigenden Herausforderung. Durch den großen Fahrtüberschuss der Me 262 (Geschwindigkeitsdifferenz zu den Bombern etwa 400 km/h, zu den Begleitjägern mehr als 100 km/h) und die sehr starke Bewaffnung (nur einige gut platzierte Treffer durch die vier MK-108-30-mm-Bordkanonen von Rheinmetall genügten zur Zerstörung eines schweren Bombers) sahen viele Piloten wieder eine Möglichkeit, ihre Aufgabe zu erfüllen.

Messerschmitt Me 262 – Wikipedia

Somit guter Abfangjäger, aber als Luftüberlegensheitsjäger ungeeignet. Verwundbar bei Starts und Landungen, so dass konventionelle Staffeln zum Schutz der Flugplätze eingesetzt wurden.

Somit: sehr effektiv gegen Bomber, doch gegen gegnerische Jäger nur bedingt geeignet, dafür aber auch nicht konstruiert.

Der Vorteil der Me 262 war zum einen die hohe Geschwindigkeit, die es den Bordschützen der Bomber sehr schwierig machte sie zu bekämpfen und andererseits die Bewaffnung mit Kanonen statt normaler MG, deren Minengeschosse deutlich bessere Wirkung gegen feindliche Flugzeuge hatten. Sprich es reichten oft nur ein- oder zwei gut gezielte Salven, um ein gegnerisches Flugzeug abzuschießen.

Und die höhere Geschwindigkeit machte es möglich, feindlichen Jägern einfach davon zu fliegen.

Wäre sie als Strahlflugzeug mit ihrer überlegenen Geschwindigkeit vielleicht gewesen aber Hitler ließ sie entgegen dem Rat der Militärs als Schnellbomber zu, nicht als Abfangjäger. Somit konnte sie ihre taktischen Stärken gegen alliierte Bomberverbände nicht ausspielen.

Ja.

Und das Luftfahrzeug heißt Messerschmitt Me 262