War der Privatmensch Adolf Hitler eine umgängliche gemochte Person? bitte so objektiv wie möglih bleiben?

8 Antworten

Von Experte OlliBjoern bestätigt

Durchaus, mit Wiener Charme. Einige die direkt mit ihm zu tun hatten, z.B. seine Sekretärin Traudl Junge, beschreiben ihn als liebenswürdig und mit österreichischem Charme, beispielsweise beruhigte er sie bei ihrer Einstellung: "Sie brauchen gar nicht aufgeregt zu sein, ich mache bei meinem Diktat selbst so viele Fehler, wie Sie unmöglich machen können!" (Traudl Junge: Bis zur letzten Stunde, S.43, ISBN 3-548-60470-6)

Es ist außerordentlich schwierig, Hitlers Taten mit diesem Charme zusammen zu bringen. Ein Massenmörder war er dennoch. Junges späterer Ehemann, Hans Junge, berichtete ihr von folgender Szene (S.101): Die Ehefrau des Reichsjugendführers Baldur von Schirach fragte bei einer Teerunde den "Führer": "Mein Führer, ich habe kürzlich in Amsterdam einen Zug deportierter Juden gesehen. Es ist entsetzlich, wie diese Menschen aussehehn sie werden sicher sehr schlecht behandelt. Wissen Sie das, und erlauben sie das?" Da war es ganz schnell vorbei mit der Liebenswürdigkeit, Hitler verabschiedete sich und am nächsten Tag wurde die Dame in den nächsten Zug nach Wien gesetzt.

Marat  21.08.2021, 14:07

Nur zur Ergänzung: Henriette von Schirach beschreibt die Szene auch in ihrem Buch. Von da an waren beide von Schirachs bei Hitler nicht mehr willkommen. Baldur von Schirach hatte vorher oft persönlichen Kontakt mit Hitler gehabt, das war seit dem Vorfall vorbei.

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Es ist halt schwer, sich jemanden wie Hitler, der den Holocaust befohlen hat, als einen privaten, netten und umgänglichen Menschen vorzustellen. Es war eher viel einfacher, gerade für die Menschen nach 1945, sich Hitler als Monster oder Dämon vorzustellen, um sich von dieser Zeit und von diesem Menschen zu distanzieren.

Hitler war privat ein einfacher Mensch, der sich am liebsten auf seinem 1936 fertig umgebauten "Berghof" in den bayerischen Alpen zurückzog und dort hin und wieder politische Persönlichkeiten für Verhandlungen empfing. Ein Drittel seiner Regierungszeit als Diktator verbrachte Hitler auf dem Obersalzberg.

Ansonsten ging Hitler gerne lange spazieren, aß sehr gerne Kuchen und schlief den halben Tag. In den Gesprächsrunden mit Kaffee, Kuchen und Tee hielt Hitler oft lange Monologe, wo er dabei hin und wieder einschlief und sie meist Themen enthielten, die den anderen Teilnehmern in den Runden schon bekannt waren und sie diese Monologe daher mit gespielter Aufmerksamkeit verfolgten. Wenn Hitler schlief, unterhielt man sich in den Runden im Flüsterton weiter.

In den Kriegsjahren und als es dann zur Kriegswende und zu dem andeutenden Untergang des deutschen Reiches kam, ist bei Hitler nicht nur der gesundheitliche Zerfall zu merken gewesen, sondern auch seine immer steigernde Flucht vor der Realität. Es ging jetzt in seinen Monologen und Reden nicht mehr nur um die Hundezucht oder die Oper wie z.B. Wagner, den Hitler sehr gerne hörte, sondern es gab auch Filmvorführungen. Unter Anderem liefen sogar Mickey Mouse-Filme.

Es war zu bemerken, dass Hitler nur über Themen sprechen wollte, die in seinem Interesse lagen und er duldete sogar keine anderen Meinungen als seine eigene.

kiwirakete 
Fragesteller
 24.08.2021, 02:21

Ich denke sein gesundheitlicher Zerfall hatte seine Ursache darin, dass er jahrelang unter negativem Stress stand und viele negative Erlebnisse erlebt hat, nachdem klar war, dass das Deutsche Reich untergeht. Er hat glaube ich wenig geschlafen. Nächte oft gar nicht geschlafen etc. Die reinste Tortur für den Körper.

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auf eine sehr oberflächliche Art "Küss die Hand, gnä Frau..."anscheinend ja. Aber er hatte keine Nähe zu Menschen. Seine oberflächliche Freundlichkeit konnte sofort in gnadenlose Wut umschalten. So hat er den Schwager von Eva Braun sofort erschießen lassen, als der abhauen wollte.

Dieses Schwarz-Weiß Denken und Fühlen ist ein typischer Zug von Menschen mit narzist. (und anderer) Persönlichkeitsstörung.

kiwirakete 
Fragesteller
 21.08.2021, 21:12

Laut Rochus Misch, Angehöriger des Führer-Begleit-Kommandos und Zeitzeuge, gab Kriminalrat Peter Högl den Befehl, Hermann Fegelein zu erschießen. Adolf Hitler hat ihn lediglich degradiert, alle Orden und Ehrenzeichen wurden ihm aufgrund von Fahnenflucht aberkannt. Hitler gab aber keinen Schießbefehl.

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Dahika  22.08.2021, 13:41
@kiwirakete

Ach komm, erzähl keinen Quatsch. Ohne Hitler passierte nichts. Hitler wusste genau, was mit Fegelein passieren würde und er hat keinen Finger gerührt, den Mann seiner quasi Schwägerin zu retten. Deine Argumentation ist dumme rechtsradikale Spitzfindigkeit. Sonst gar nichts.

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Auf Anhieb fallen mir nur ein Paar Sachen ein.

Er liebte lange Spaziergänge mit seinem Hund. Dabei hat er sich auch öfters mit irgendwelchen Leuten/Untergebenen über Politik usw. unterhalten.

Wenn er in seine Wohnung eingeladen hat hat er sehr oft lange Monologe gehalten. Während er vor versammelter Manschaft (können auch so 20 zuhörer gewesen sein) da seine Monologe hält ist er öfter schonmal eingeschlafen.

Die Frau mit der er Jahrelang zusammen war hat er erst geheiratet als der gemeinsame Selbstmord geplant war. Er war zu einer Zeit Vegetarier wo sich kaum jemand vorstellen konnte warum jemand freiwillig auf Fleisch verzichten sollte.

Das sind so Sachen die mir über Ihn als Person einfallen die auch einfach so neutral und ohne nenenswerte Wertung erzählt werden können.

kiwirakete 
Fragesteller
 21.08.2021, 01:37

Er war weltweit der erste, der eine Anti-Rauch-Kampagne startete.

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Asporc  21.08.2021, 01:38
@kiwirakete

Er war sicher weder gut noch umgänglich. Aber durch diese Dämonisierung Hitlers die es gibt ist er nur interessanter als er wirklich wahr damit erreicht man nichts gutes.

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In seinen Memoiren schrieb Albert Speer, wäre Hitler freundschaftsfähig gewesen, dann stände er an erster Stelle. Er musste es Wissen, denn er war ständig als sein Architekt und später als Rüstungsminister, Hitler am nächsten, von allen Reichs- größen übrigens.

Er liebte nur seinen Schäferhund, Eva Braun/Hitler war ein Maskottchen und eher dümmlich einzuschätzen, was Hitler nicht weiter störte.

Wo sollte da Verträglichkeit herkommen, nimmt man noch dieses Bild zu Grunde, welches in den letzten Tagen noch geschossen wurde, dann ist das keine Fürsorge, es ist ein Verbrechen.

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