War Aleister Crowley gut oder böse?

Das Ergebnis basiert auf 13 Abstimmungen

Weder gut noch böse 54%
Böse 23%
Kein Ahnung 23%
Gut 0%

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Weder gut noch böse

Der Mann hatte eine streng religiöse Kindheit und sich sehr früh dagegen gewandt. Diese Distanzierung vom christlichen Glauben zieht sich durch Teile seiner Lehre.
So etwa die völlige Selbstverantwortung, statt die Abhängigkeit von göttlicher Gnade

Auch seine Hinwendung zu homosexuellen Praktiken und Sexualmagie kann neben okkultistischer Deutung ebenso als innere Revolte gegen die restriktive Sexualmoral der damaligen Gesellschaft verstanden werden.

Er hat sehr komplexe Gebiete des Okkultismus durchaus gut verstanden, seine Erkenntnisse und Ansichten aber in kryptischen Formulierungen versteckt. Somit wirkt oberflächlich vieles bizarr und unverständlich.

Problematisch war sein Drogenkonsum, der von der medizinischen Anwendung gegen sein Asthma schließlich in Drogenmissbrauch mündete - man denke an sein Werk "diary of a drug fiend". Durch seine Sucht vergeudete er viel Potential.

Charakterlich scheint er ein selbstbezogener Charakter gewesen zu sein, der gerne Kontrolle ausübte (was sich in der Übernahme anderer okkulter Gruppen zeigt) und dabei auch sehr offensiv gegen Menschen mit abweichenden Meinungen vorging.

Materiell gewann er viel, verlor aber auch so manches mal, etwa wenn er sich darauf verließ, mit seiner "Magick" gerichtliche Auseinandersetzung beeinflussen zu können

Alles in allem ein Mensch, der auf vielerlei Weise versuchte, Grenzen zu sprengen, neue Erfahrungen zu machen und Erkenntnisse zu gewinnen und zu vertiefen.

Manches Mal ging er dabei durchaus in Bereiche, die man moralisch fragwürdig finden mag.

Wer ihn einfach als "Satanisten" brandmarkt, sollte eine der Biographien über Crowley lesen, um ein besseres Verständnis über ihn zu erlangen.

Enzylexikon  09.11.2022, 21:11

Vielen Dank für den Stern. :-)

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Weder gut noch böse

In meinen Augen war er psychisch krank. Aber das ist nur meine bescheidene Meinung.

Denn tatsächlich darf jeder glauben, was er will ... egal ob er an Geld, Enten, Ufos, Gott oder Satan glaubt.

Aber AC hatte einen an der Waffel ;-)

Weder gut noch böse

Er war so, wie Menschen sind, die in einem strengen und lieblosen Umfeld aufwachsen, wegen ihrer Sexualität diskriminiert werden und mit sehr auseinanderfallenden Weltbildern konfrontiert werden:

Völlig verwirrt. Und auf Aufmerksamkeit aus.

Da er ausreichend Geld und Intelligenz hatte, konnte er das kreativ zum Ausdruck bringen. Und musste sich nicht aufs Körperverletzen verlegen, wie viele andere in ähnlicher Lage.

Wenigstens hatte er das Bergsteigen. Das hat wahrscheinlich am meisten Freude in sein Leben gebracht.

Ist ja oft so, dass das reine Naturerleben solchen verstörten Seelen wenigstens ein bisschen Frieden gibt.

Weder gut noch böse

Ich weiß nicht viel über ihn aber ich glaube generell nicht an das Konzept von gut und böse