Wann ist man in der Industrie nicht mehr austauschbar?
Bin aktuell ungelernt und arbeite in einer Ziegelei.
Dort bin ich sowas ähnliches wie ein Anlagen und Maschinenführer. Diese Ausbildung möchte ich demnächst dann auch anfangen (weil ich verkürzen kann) und somit erstmal überhaupt was handfestes habe.
Danach dann entweder den Industriemechaniker oder direkt den Meister.
Nach dem Meister dann entweder Techniker oder Technischer Betriebswirt.
Doch ich frage mich: Ab wann ist man in der Industrie nicht mehr austauschbar?
Also zumindest durch Hilfsarbeit/Zeitarbeit.
5 Antworten
Streng genommen ist jeder ersetzbar. Es gibt einfach keinen klassischen Job, der so sehr von genau dieser einen Person mit all ihren persönlichen Merkmalen abhängt, dass ihn nur diese eine Person machen kann.
Je höher man qualifiziert ist und je länger man einen komplexen Job schon macht, desto schweriger und teurer wird es aber für ein Unternehmen, eine neue Person für diese Stelle zu finden und dort einzuarbeiten. Wann dieser Punkt erreicht ist, hängt weniger von Titeln, als vielmehr von der jeweiligen Tätigkeit ab.
Aber jetzt geh doch erst mal den ersten Schritt und mach deine Ausbildung! Du planst da einen Weg, der viele Jahre dauert und viele Hürden bietet, bei denen noch lange nicht klar ist, ob das welche sind, die du wirklich nehmen kannst. Bevor du also über das, was in 10 Jahren mal sein könnte, nachdenkst, solltest du erst mal den allerersten Schritt gehen und deinen allerersten Tag in der Ausbildung und den allerersten Schultag in der Berufsschule erlebt haben!
Jeder kann von einem anderen ersetzt werden.
Selbst wer schon 10 oder 20 Jahren fest im Job ist kann durch günstigeres junges Personal ersetzt werden. So war das zumindest bei uns der Fall. Da hat es auch nichts genützt daß Du all die Jahre sehr gute Arbeit verrichtet hast. Du bist dem Unternehmen durch Dein sehr gutes Gehalt einfach zu teuer geworden und wirst durch viel günstigeres Personal ersetzt.
Bei uns war es in der Bank so. Da hat sogar der Praktikant die Vertretung für einen Prokuristen übernommen. Echt nicht zu fassen.
Man ist immer ersetzbar.
Durch Hilfsarbeiter und Zeitarbeiter ist man in der Regel durch ne gute Ausbildung nicht mehr so leicht ersetzbar.
Aber dafür hat man dann in der Regel (je nach Unternehmen) trd genug Konkurrenz. Es wird z.B. genug Industriemechaniker geben, um dich dennoch zu ersetzen. Ein Chef bei uns meinte Mal "in der Industrie ist man nur ne Zahl, die leicht zu ersetzen ist".
Selbst mit nem Dr. Titel wird man dich leicht ersetzen können...
Aber wie bereits erwähnt... es kommt vorallem aufs Unternehmen an.
Warum hast du denn so große Sorgen, ersetzt zu werden?
Und den Meister zu haben, ist dann nur sinnvoll, wenn das Unternehmen eher klein ist und sie dort nicht so viele Mitarbeiter haben.
Ist es eher ein größerer Betrieb, bzw. ein bekanntes Unternehmen, dann bringt dir der Meister vermutlich relativ wenig.
Die Meisterstellen werden vermutlich besetzt sein und im Unternehmen werden mindestens ne handvoll von Meister (die als Mechaniker arbeiten) auf die Stelle warten. Aber dennoch gut so ein Abschluss zu haben. Wenn ne Stelle frei wird, hast du wenigstens die Chance, die Stelle zu bekommen. Aber in der Industrie ist es anders als im Handwerk... so schnell wirst du keine Stelle als Meister bekommen.
Bei uns im Unternehmen bekommen die wenigsten mit nem Meister eine Stelle... und die glücklichen, die so ne Stelle bekommen, warten in der Regel 15 bis 30 Jahre nach ihrem Meisterabschluss.
Ich bin z.B. Chemielaborant. Bei uns gibt es weniger Meister, sondern mehr Chemietechniker. Zum Glück dauert es zum Techniker etwas länger (8 Semester) weshalb viele Laboranten nach ihrem Abschluss keine Weiterbildung machen. Deshalb hat man dann als Chemietechniker gute Chancen ne Führungsposition im Labor zu bekommen. Bessere Chancen hast du jedoch mit nem Studium. Deshalb studiere ich derzeit... aber am Ende wird es vermutlich ne Technikstelle sein, die ich bekomme. Denn ich studiere Berufsbegleitend und will nur den Bachelor erstmal machen... und ein Bachelor in Chemie bringt dir relativ wenig für ne sehr höhe Position. Denn ohne Promotion (Dr.) hast du nicht viel zu sagen.
Nach einer Ausbildung musst du weder als Hilfsarbeiter noch in einer Leiharbeitsfirma arbeiten..
Leute werden immer gesucht, austauschbar ist aber jeder
Maschinen und Anlagenführer sind doch aber zu ersetzen oder nicht durch Hilfsarbeiter? Drückst paar Knöpfe, lernst bisschen die Probleme und Lösungen kennen, maximal 2-3 Monate (bei denen du aktiv arbeitest) - mach ich ja jetzt auch mit jemandem der 26 Jahre dort arbeitet.
Mit einer Ausbildung verdienst du mehr und bekommst auch einen festen Arbeitsvertrag
Das kenne ich aus dem Handwerk in Hamburg ...