Wann hochschalten und runterschalten?

9 Antworten

Die Sache ist eigentlich recht einfach:

  • Wenn man zum Beschleunigen oder bergauf etwas Power braucht, fährt man einen etwas kleineren Gang und höhere Drehzahlen. Weil der Motor bei höherer Drehzahl mehr Leistung bringt. Deshalb schaltet man z.B. für ein Überholmanöver herunter oder für die Beschleunigung, wenn man auf die Autobahn fährt.*
  • Wenn man bergab fährt und die Bremswirkung des Motors nutzen will, wird man ebenfalls einen etwas kleineren Gang und höhere Drehzahl wählen, weil der "geschobene" Motor dann eine stärkere Bremswirkung hat. Wenn du auf einer langen Abfahrt merkst, dass das Auto ohne Bremspedal immer schneller rollt, schaltest du nochmal einen Gang zurück, akzeptierst dass der Motor etwas lauter wird und bekommst eine stärkere Bremswirkung, ohne deine Bremsen heiß zu bremsen.
  • Wenn man mit konstanter Geschwindigkeit fährt, d.h. weder schneller noch langsamer werden will, wird man einen möglichst hohen Gang mit möglichst niedrigen Drehzahlen wählen. Weil ein langsam drehender Motor weniger Sprit verbraucht als ein schnell drehender Motor. Und Power oder Bremswirkung werden ja gerade nicht gebraucht.
Ich weiß dass man z.B. vor Kurven runterschalten muss und danach wieder hochschalten.

Nein, muss man nicht. Wenn man die Kurve in dem Tempo fahren kann, in dem man ohnehin schon fährt, braucht man weder Motorleistung noch Bremswirkung. Also gibt es auch keinen Grund, runter zu schalten.

Nur wenn man die Kurve langsam fahren muss und hinterher wieder heraus beschleunigen will/muss, dann wird man für das Beschleunigen entsprechend zurück schalten. Das Anbremsen vor der Kurve macht man aber mit der Fußbremse, weil man ja schnell langsamer werden muss, aber dafür nicht kilometerlang bremst. Das Runterschalten passiert also tendenziell erst dann, wenn man um die Kurve herum ist und Leistung braucht.

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*Ja, und wenn man auf die Autobahn fährt, heißt es: Beschleunigen was der Motor hergibt. Ich habe den Eindruck, dass es immer mehr von diesen Idioten gibt, die gleich am Beginn der Beschleunigungsspur mit 50 nach links ziehen. Das ist lebensgefährlich! Richtig ist, auf der Beschleunigungsspur durchzudrücken bis sie zu Ende ist. Dann hat man mindestens 80 km/h erreicht und kann sich stressfrei nach links einfädeln. Und ja, dabei wird der Motor etwas lauter. Das kann er ab.

Brittawahr 
Fragesteller
 15.08.2022, 01:13

Vielen lieben Dank!!!

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Der Verbrennungsmotor benötigt einen Optimalen Arbeitsbereich. Für höchste Leistung ist das i.dr. kurz vor "rotem Bereich". Effizient ist dieser Bereich jedoch nicht - der Verbrauch ist sehr hoch im Verhältnis zur abgegebenen Leistung. Beim Diesel liegt dieser meist um die 2500 U/min. Fällt die Drehzal ab, mußt du, wenn er auf mehr Gas nicht mehr oder nur noch träge an spricht, runter schalten. Durch die kleinere Abstufung erhöht sich die Drehzahl - der Motor befindet sich wieder in seinem Arbeitsbereich. Nun ist es so, daß der Motor beim Gas wegnehmen eine Bremswirkung entfaltet - die sogenannte Motorbremse. Je höher der Gang, desto geringer die Wirkung der Motorbremse. Gleichzeitig "schiebt" die Masse des Motors aber weiter. Solange du noch kein richtiges Gefühl für die Kräfte hast, ist es einfacher und sicherer, runter zu schalten. Die Bremswirkung entfaltet sich stärker.

 Ich weiß dass man z.B. vor Kurven runterschalten muss und danach wieder hochschalten.

wer hat dir den Blödsinn erzählt?? man kann locker die Kurve im gleichen Gang wie davor nehmen.

am besten erklärt dir das dein Fahrlehrer direkt am/im Auto

nach Erhalt des Führerscheins; Learning by Doing

RedPanther  05.08.2022, 19:47

Naja, es gibt schon Kurven, vor denen man ordentlich anbremsen und hinterher wieder beschleunigen sollte. Aber das sind halt bei Weitem nicht alle.

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Brittawahr 
Fragesteller
 07.08.2022, 15:05

Hat mir mein Fahrlehrer gesagt….

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Der Witz an einem Dieselmotor ist, dass er zwischen 2000 und 3000 U/min Kraft hat.

Also hält man ihn in diesem Drehzahlbereich, ist nicht wirklich schwer zu verstehen, oder?

Beim Einfahren in einen Kreisverkehr oder in eine enge Kurve schaltet man in den dritten Gang, um die Motorbremswirkung aus zu nutzen, dann wieder hoch.

Natürlich kann man einen Dieselmotor auch bis 4000 U/min drehen, aber das macht man nur dann wenn kurzfristig ein hoher Leistungsbedarf betseht, z.B. auf dem Beschleunigungsstreifen der Autobahn, oder bei schneller Autobahnfahrt.

Richtig sparsam ist der Dieselmotor dann, wenn er ziemlich konstant mit Drehzahlen zwischen 2000-3000 U/min gefahren wird. Deswegen ist das Getriebe auch oft länger übersetzt als bei Benzinern.

Wirst du langsamer und die Drehzahl ist niedrig runter schalten, wirst du schneller und die Drehzahl ist hoch, hoch schalten.

Im Berg auch gerne mal mit höherer Drehzahl hoch fahren und runter die Motorbremse nutzen.