Wann bin ich ein Jude?

5 Antworten

Wenn deine weibliche Vorfahrenlinie seitdem keinen anderen Glauben angenommen hat, dann bist du aus Sicht aller jüdischen Glaubensausrichtungen Teil des jüdischen Volkes. Die Zugehörigkeit zum "Volk Gottes" wird nach Lehre der Rabbiner matrilinear, also über die mütterliche Linie, vererbt.

Problematisch wird es, wenn beispielsweise deine Mutter als Christin aufgewachsen wäre. Sie hätte sich ja dann vor deiner Geburt vom Judentum abgewandt und somit die matrilineale Linie "unterbrochen". In diesem Fall müsstest du vermutlich durch Konvertierung zum Judentum "zurückkehren", um von allen Lehrrichtungen der Rabbiner anerkannt zu werden.

Falls du gut Englisch lesen kannst, empfehle ich dir die Seite, die ich unten verlinkt habe. Hier wird auch ziemlich klar erklärt, dass sich das Judentum nicht allein als Religion definiert, wie es so mancher Schlaumeier gerne behauptet:

http://www.jewfaq.org/m/whoisjew.htm

Den Begriff Jude kann man mehrfach definieren, ist also auch irreführend! Eine im Staate Israel integrierte Person wird allgemein als jüdisch bezeichnet, obwohl sie nicht den jüdischen Glauben haben muss und auch ethnisch, also abstammungsmäßig, nicht jüdisch sein muss! Im Falle deiner Urgroßmutter ist es so, dass Du entweder ethnisch gesehen ein anteiliger Jude bist, oder falls deine Uroma nur den jüdischen Glauben angenommen hat, dann hast Du mit Judentum nichts zu tun!