Waldorfschule oder öffentliche Schule

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Die Kompetenz von Waldorfschullehrern ist genau so unterschiedlich wie die von Lehrern an staatlichen Schulen, von daher kannst Du nicht von vornherein davon ausgehen, daß jeder Lehrer und jede Lehrerin dort besser mit Deinem speziellen Fall umgehen kann.
Trotzdem hat Dein Kind an der Waldorfschule natürlich bessere Chancen, weil mehr Zeit zur Verfügung steht: In der 10. oder 11. Klasse kommt der mittlere Schulabschluss und im Jahr danach entscheidet sich, ob Dein Kind zum Abitur zugelassen wird. Auf einer staatlichen Schule bleibt Euch nur dieses eine Jahr, um zusätzlich zum Umgebungs- und Schulwechsel auch noch die Rechtschreibprobleme in den Griff zu kriegen - nach der 4. Klasse wird aussortiert.
Du solltest aber vorher klären, ob Du Dich an einer Waldorfschule überhaupt wohl fühlst. Mach am besten mal einen Kurztrip nach Trier und sieh Dir die Schule an, sprich mit den Leuten dort. Bei Waldorfs gibt es dazu jede Menge Gelegenheiten: Sommerfest, Monatsfeiern, Tag der offenen Tür, Adventsbasar usw. Der beste Tipp zur Beurteilung einer Schule steht wahrscheinlich schon in der Bibel: "An ihren Früchten sollt Ihr sie erkennen." Ob eine Schule gut ist, sieht man am besten an den älteren (bzw. ehemaligen) Schülern, finde ich.

Frag doch mal nach ob's in Trier auch eine internationale Schule gibt... das wäre wohl die optimale Lösung. Ansonsten: auch auf Regelschulen sind die Lehrer normalerweise keine Monster ;-) eventuell wird es notwendig sein, dass er ein Schuljahr wiederholt, aber davon geht die Welt meist auch nicht unter. Waldorfschule ist sicher auch nicht schlecht, nur dann hat er den Übergang auf eine Regelschule halt später- und spätestens für's Abi muss er auf dem Stand der "normalen" Schulen sein.

ryanelpaso 
Fragesteller
 12.07.2010, 08:23

Es gibt die Europa-Schule in Luxemburg, wobei mir mitgeteilt wurde, dass die Englisch Sprachigen Klassen total überfüllt sind und keine Kinder mehr aufnehmen. Sonst gibt es leider keine Internationale Schule die für mich finanzierbar währ.

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heffenberg  12.07.2010, 09:36

Die Trierer Waldorfschule führt bis zum Abitur, ein späterer Wechsel an eine staatliche Schule wäre also nicht nötig.
Die Abiturnoten von Waldorfschülern scheinen im Durchschnitt ähnlich zu sein wie die von staatlichen Schülern: http://www.effenberg.de/waldorf-abitur.htm
(Spezielle Zahlen aus Trier habe ich allerdings nicht gefunden.)

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ich bin im moment abiturientin an der waldorfschule mittelrhein, also rheinland pfalz. ich bin froh dahin gegangen zu sein von der 1. klasse an, jedoch merkt bei uns jetzt jeder, dass die oberstufe in waldorfschulen in rlp echt schlecht ist. das abitur ist doppelt so anstrengend als auf staatlichen schulen weil: 1. erst (bei uns) in der 12. klasse realschulabschluss ist, d.h. nur 1 jahr zur abivorbereitung bleibt 2. bei uns NUR die letzten prüfungen zählen, nicht das jahr davor, weil unseren lehrern angeblich nicht vertraut wird, dass die gerecht bewerten 3. wir in 8 (!) fächern statt 4 geprüft werden, weil, wie gesagt, uns rlp nicht zutraut, dass unser abi sonst genauso anspruchsvoll wäre wie ein staatliches. -> ich ärger mich jetzt ziemlich, dass ich nicht gewechselt habe in ein anderes bundesland, wo das z.t. besser geregelt ist, da es mir so vorkommt, als ob ich ein schwereres abi mache, es jedoch keinen interessiert, im gegenteil noch, viele denken das waldorf-abi wäre leichter... --> genau überlegen und, wie schon viele gesagt haben, schüler fragen, nicht nur lehrer, die erzählen einem eh nur die guten sachen.

Hallo Ronny,

ich bin selbst Waldorfschüler, ich kann mich aber muss mich mancher Antworten anschließen und auch ablehnen. Wenn ein Test Eurerseits möglich ist, nehmt ihn bitte wahr. Die Waldorfschulen sind regional total verschieden. Eine kleine Checkliste: -Konservenmusik, kein Interesse an Instrumenten -Affinität zu Technik, Forschung im Bereich Molekularem oder Astronomie -Sprachgenie, Interesse an internationalen Schriftstellern -Computer/Games usw. >> Würde ich nicht zur Waldorfschule schicken

Diese Affinitäten waren bei mir vorhanden und ich kann nicht sagen dass mich die Waldie´s weitergebracht haben. Ich habe mein Abi nachher auf einer staatlich orientierten Einrichtung gemacht nachdem mir die Schule gesagt hat, das ich es eh dort nicht schaffe. Danach habe ich nebenbei auch noch den Betriebswirt gemacht. Ich bin da sehr kritisch...

ich kenne von meiner zeit als betreuungskraft an einer grundschule den fall eines kleinen mädchens welches an der walddorfschule war. sie wurde nach 2 jahren per gerichtsbeschluss / jugendamt zwangsweise auf einer normalen grundschule eingeschult. ihr wissenstand? NULL rechtschreibung? NULL sozialkompetenz? NULL lesen? NULL

ich habe nur schlechtes von waldorfschulen gehört und kann nicht verstehen warum ein so dermaßen schlecht umgesetztes schulkonzept immer noch erlaubt ist.

dann lasst ihn lieber in deutschland in der 3. klasse wiedereinschulen, sichert von anfang an eine umfassende förderung, auch nach schulschluss und ruck zuck hat er den anschluss