Vorgesetzte mit geringerem Bildungsstand als Untergebene?

6 Antworten

Ja, das gibt es durchaus.

Grund ist, dass früher für viele Positionen eine geringere schulische oder berufliche Qualifikation notwendig war, als dies heute der Fall ist..

U.a. auch aufgrund der Berufserfahrung würde ich natürlich nicht sagen, dass eine Person mit geringerer beruflicher oder schulischer Bildung auch tatsächlich unqualifizierter ist.

linuxmaverick 
Fragesteller
 04.01.2015, 16:56

Sehr guter Einwand. Bei uns würde so etwas der Tarifvertrag nicht mitmachen.

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Allexandra0809  04.01.2015, 16:57

Auf keinen Fall. Es gibt jede Menge Fortbildungen, die der höhergestellte besuchen kann und sich dadurch qualifiziert. Ebenso spielt die Berufserfahrung auch eine sehr große Rolle.

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Als ich noch ein Arbeitnehmer war war mein nächster Vorgesetzter eine Art Bauer ohne Schulabschluss aus der Türkei mit eingeschränkten Deutschkenntnissen, schreiben konnte er nichts, lesen nur wenig und sprechen und verstehen gingen einigermaßen.Und Ich als jemand der seine Ausbildung als Bester Absolvent in der 25 Jährigen Firmengeschichte mit 1,3 und 2,6 (der Bundesweite Durchschnitt liegt bei 3,2 und 3,8 weil es eine sehr anspruchsvolle und komplexe Ausbildung ist) muss sich von so jemanden sagen lassen was er wie zu tuen hat.

Kein wunder das ein solcher Saftladen in 15 Jahren ca 8 unterschiedliche Firmennamen hat weil sie immer wieder Insolvent waren so das mittlerweile niemand mehr weiß wer nun was ist wenn man inkompetenten Leuten die Führung der Mitarbeiter überlässt die noch nicht einmal in der Lage sind diese effektiv einzusetzten und zu motivieren.


Die Frage wer Arbeitgeber und wer Arbeitnehmer ist hat nichts mit dem Bildungsstand zu tuen den das was man als Arbeitgeber können muss wird in den Schulen nicht gelehrt, das kann man einfach oder man kann es nicht dann ist man als Arbeitnehmer besser dran. Als Arbeitgeber Brauchst du:

  • Wissen von dem was man tut
  • Erfahrung im umgang mit Menschen
  • Geschäftssinn
  • richtiger Umgang mit Geld (erst die Firma bezahlen und das was übrig bleibt darf man behalten)
  • die Breitschaft ein stark variierendes Gehalt zu haben (manchmal hat man sehr viel und manchmal sehr wenig oder man muss sogar von seinen privaten Vermögen Geld in die Firma Pumpen um wenigstens die Mitarbeiter und Lieferanten zu bezahlen)
  • Die Breitschaft jeden Tag die eigene Wirtschaftliche Existenz auf Spiel zu setzten
  • Die Bereitschaft jeden Tag mehr zu arbeiten als ein Arbeitnehmer je arbeiten wird
  • die notwendige Härte, Feingefühl und Selbstsicherheit im Umgang mit Konkurrenz, Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten
  • Die Breitschaft jeden Tag die Fehler der Mitarbeiter auf sich zu nehmen und dafür Grade zu stehen
  • Die Bereitschaft Mitarbeiter zu entlassen wen es notwendig ist, auch wenn dieser Familie hat

Das können nicht viele

Bildungsstand hört sich recht amtlich an und führt zu Schulbildungen (Hauptschulabschluss, Mittlere Reife, Abitur u.ä), Berufsausbildungen (Lehre, Meister, Techniker, Fachwirt, etc) und akad. Abschlüssen (Bachelor, Master, Diplom, Doktor).

Die Berufspraxis nimmt diese Abschlüsse als Grundlage für eine erste Einstellung, ignoriert dann aber diese formale Seite oft und orientiert sich nur an den gebrachten Leistungen der Person (Performance statt Papier). Damit kann es problemlos eine Umkehrung der formalen Qualifikation geben, weil die reale Qualifikation auch aufgrund von Berufserfahrung eben anders ist. (FH-Absolvent hat mehrere Doktoren als Mitarbeiter).

Das ist kein Problem sondern der Unterschied von Theorie und Praxis!

kenn ich,in meiner exfirma ist einer direktor,hat gesellenbrief und war zuvor 5 jahre betriebsratsvorsitzender.macht seine sache nicht schlecht und ist anerkannt bei 2800 beschäftigten

Bei uns gibt es eine Firma, der Inhaber hat "nur" Hauptschule, ist aber ein hervorragender Chef und kennt sich im Gewerbe sehr gut aus. Er hat Angestellte, die Realschule haben.

Das kann durchaus gut gehen, wichtig ist auch das Menschliche.