Vorgehen in Texten mit Personalpronomen ,,Ich‘‘ beschreiben?
Beispiele:
•[…] Dies möchte ich am folgenden Beispiel noch einmal erläutern.
• Dennoch will ich erwähnen, dass das Argument in gegeben Umständen durchaus Sinn ergibt.
Findet ihr das ist ein guter oder schlechter Schreibstil, wenn man ich… schreibt?
3 Antworten
Der erste Satz ist inhaltsleer und es macht keinen Unterschied ob man den schreibt oder nicht. Besser ist so etwas "Dies zeigt sich inbesondere/u.a. daran, dass Beispiel Beispiel"
Der zweite Satz ist "solala". Würde ich eher tendieren zu "Trotz anzunehmender Widersprüchlichkeit mit xy, findet dieses Argument hier dennoch Anwendung, da"
(oder je nachdem was du damit ausdrücken willst)
Aber der Satz ist jetzt schon okay, nicht schrecklich oder so. Man sollte halt halt sowohl so kurze Sätze, als auch Bandwurmsätze vermeiden
.. in (den) gegebenen Umständen ...
Mit Klammer: die genaueren Umstände wurden im Voranstehenden erlâutert
Ohne Klammer: Die genaueren Umstände müssen erläutert werden, man kennt sie noch nicht.
Wennn man in der Aufgabenstellung deinen persönlichen kommentar erwartrt, ist die Verwendung der 1. Person durchaus möglich.
Generell hängt das ganz stark von der Situation ab, in der man "ich" verwendet. Wenn es ein Text über eigene Erlebnisse ist, z.B. eine Zeugenaussage, dann ist "ich" absolut passend. Wenn es einfach nur ein Essay ist, dann sollte man allzu viele "ich"s vermeiden.
Konkret zu deinen Beispielen:
Dennoch will ich erwähnen, dass das Argument in gegeben Umständen durchaus Sinn ergibt.
Hier ist der Einführungssatz komplett überflüssig und wirkt kindisch, unerfahren und verschult. Wieso erwähnst du es nicht einfach? Wieso musst du schreiben, dass du es erwähnen möchtest?
Viel besser wäre:
Das Argument ... ergibt unter den gegebenen Umständen durchaus Sinn.
Dies möchte ich am folgenden Beispiel noch einmal erläutern.
Gleiches gilt hier. Nenne das Beispiel, anstatt zu schreiben, dass du ein Beispiel nennen möchtest.
Viel besser wäre:
Zum Beispiel zeigt ..., dass...
Es ist halt typisch für unerfahrene, jugendliche Schreiber und es ist schlechter Stil -- und das war ja deine Kernfrage.
Stell dir mal vor, ich hätte den vorigen Satz so geschrieben:
Ich möchte dir sagen, dass es halt typische für....
Wäre das nicht dämlich? Was soll die Einführung "Ich möchte dir sagen"? Bringt Null. Komplett überflüssig,.
den Sinn hat den Text etwas zu gliedern
Das gliedert gar nicht besonders. Ein Satz wie "Ein gutes Beispiel für.... ist..." gliedert doch genauso stark, wenn du das Gliedern nennen willst.
Also ich finde es gliedert stärker, wenn man einen ganzen Satz schreibt, in dem man sein Vorgehen für den nächsten großen Abschnitt erläutert, als nur ein Beispiel für … schreibt. Abgesehen davon kann ich deine Auffassung verstehen.
Danke für deine Antwort
Naja, wieso das kindisch klingen soll kann ich nicht nachvollziehen, zumal das ja auch den Sinn hat den Text etwas zu gliedern.