Verschachtelte (?) Sätze besser lesen?
Ich hab irgendwie was Problem, dass ich Probleme damit hab verschachtelte Sätze zu lesen, die ich selber schreibe. Also ich vermute zumindest dass sie verschachtelt sind.
Kann sie nur etwas beschreiben, da ich nie Beispiele für sowas hab 🥲
Also grundlegend geht es darum, dass ich einen Satz anfange, dann einen Einschub mache, eventuell sogar mehrere und sobald ich wieder den Hauptsatz (keine Ahnung ob's einer ist) weiterführe, dann liest sich das für mich immer komisch, aber mein Gehirn führt mich immer wieder zu solch Sätzen.
Sprachen sind nicht meine Stärke und halte mich eher über Wasser soweit es geht, eventuell hab ich in dieser Frage das beschriebene Phänomen auch bereits wieder getan.
Wie kann ich das optimieren, dass ich keine simplen Sätze schreibe, aber dennoch zusammenhängend schreibe, bzw darauf achten kann?
Bisher wurde ich noch von niemanden darauf aufmerksam gemacht, eventuell sind die Sätze auch einfach normal und ich bin nur zu doof im Kopf diese so zu lesen, dass die auch Zusammenhängen.
Im Englischen hab ich das Problem auch oftmals.
Beispielsatz:
After a few seconds when plugged in, the led shines yellow for about 2 seconds and then stops lighting again.
Ich glaube das ist nun kein Beispiel für das beschriebene Phänomen, aber hier tritt dieser Cut auch auf. Bei dem Komma verliere ich den Fluss zum vorherigen Satz. Liegt das daran, dass der schlecht geschrieben ist, oder les ich falsch?
5 Antworten
Ich habe das Gefühl, dass du beim Schreiben vorauseilst und gar nicht mal inhaltlich, aber sprachlich den Überblick verlierst. Für mich liest sich dein Text, als tropften deine Gedanken ungefiltert aufs Papier und liefen ineinander – und dann bleibt es dabei. Diese Gedankenspuren haben mündlichen Charakter, zeigen die Eigenheiten von Mündlichkeit: geringe Planung, mitunter elliptisch, satzverschränkend oder -abbrechend, flüchtig, unstrukturiert. Und ganz deutlich bist du im Fluss – dein Text ist quirlig, nimmt jede Stromschnelle mit und fließt ohne Punkt und Komma. Kommas fehlen hier und da und Punkte wirken, als müsstest du mal einen Punkt setzen, um Luft zu holen. Sie fallen in vielen Fällen mit einem Absatzende zusammen; das bedeutet im Umkehrschluss, dass sie mitunter aus nur einem einzigen Satz bestehen, aus dem man leicht mehrere machen könnten. Mach also zwischendurch mal einen Punkt. Das gibt dir vielleicht auch Gelegenheit, dich zu orientieren und kurz innezuhalten.
Es gibt nun aber auch noch einen qualitativen Unterschied zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit. Dein Text ist medial schriftlich, er zeigt sich also schriftlich. Im Kern ist er jedoch mündlich – spontan, wenig durchdacht.
Versuch, deine Gedanken zu ordnen, zu strukturieren und richtig zu fassen, bevor du sie zu Papier bringst. Lass dich nicht so mitreißen vom Gedankenstrom. Dann kommt die sprachliche Struktur von alleine, denn dafür, dass deine Gedanken so ungestüm sprudeln, sind sie dennoch vergleichsweise gut verständlich. Es wäre schade, wenn du sie nicht gebändigt bekämst. Lass sie sich auf einem Konzeptpapier austoben und kritzel da alles drauf, was dir so in den Sinn kommt. Wenn dann der ganz große Sturm vorbei ist, ordnest du sie ein bisschen und schreibst dann.
Hab oftmals die Angst, dass ein Punkt den Satz komisch klingend lässt.
Dass ich Kommas vergesse liegt meist daran, dass ich in Rechtschreibung echt eine Niete bin 😂. Hatte dort immer meine Probleme, vorallem in der Schule. Kommas sind eher ein Gefühl, als wirkliche Expertise
Dass man mich versteht ist zumindest gut, wie du aber schön beschreibst sind meine Texte eher ein Ausdruck meiner Gedanken wie sie fließen. Eben mündlich. Zwar achte ich darauf jeden Satz nach Vollendung nochmal kurz auf Fluss zu prüfen. Aber dies misslingt mir teilweise.
Die Probleme, dass mein Gedankenstrom ungebändigt ihre schleifen ziehe hab ich in vielen Bereichen, wie man eventuell an meiner anderen Frage erkennen kann.
Hab bei dieser Antwort Mal versucht nicht ganz so schnell zu schreiben und 2x zu denken. Ist's mir gut gelungen, oder gibt's noch stellen worauf ich achten sollte?
Ich hab irgendwie was Problem, dass ich Probleme damit hab verschachtelte Sätze zu lesen, die ich selber schreibe.
Dein erster Satz ist schon ein schönes Beispiel ;-)
Dir fallen nach und nach Sachen ein, die du noch unterbringen möchtest. Das ist auch nicht weiter schlimm, nur dass es zu den Verschachtelungen führt.
Du solltest zu Übungszwecken sie dann noch einmal überarbeiten:
Was möchte ich aussagen?, fragst du dich als Erstes.
Wie kann ich es präzise formulieren?
Hier: Ich schreibe verschachtelte Sätze, die unverständlich sind.
Stimmt, ich Versuche immer während des Schreibens Informationen nachträglich hinzuzufügen. Nur hab ich im Kopf immer diesen dran schnell zu arbeiten und tatenlos zu denken macht mich fummelig 😅 aber sollte ich wohl Mal üben
Ein gutes Rezept: Latein lernen. Aber das braucht lange. Und ist anstrengend ...
Sonst: Viel lesen ...
Also ich hab in den 4 Pflichtjahren eigentlich nur hola gelernt 🥲
Jep bin da überhaupt nicht zu fähig, Englisch, deutsch, Spanisch alles mittelmäßige Katastrophe. Bin eher logisch orientiert
Hab auch ein Problem mit Gedächtnis, daher vergesse ich sowas schnell, vorallem diese ganzen sonderbegriffe. Da ich die Informatik einfacher für mich
Gute Frage!
Schauen wir uns doch mal gemeinsam deinen englischen Satz an. Was dir hier helfen könnte, Schachtelungen zu vermeiden: Du schaust, was am wichtigsten ist und in welcher logischen Folge das Ganze abläuft. Dann könnte dein Satz so lauten:
- When you plug it (was auch immer das ist) in, the LED shines yellow... and then vanishes.
Hier hast du auf die logische Folge der Ereignisse geachtet. So kannst du natürlich auch im Deutschen vorgehen.
Überlege dabei immer, ob die von dir "hassgeliebten" Einschübe wirklich nötig sind - oder die Sache nur verkomplizieren.
Du kannst ja mal einen "typischen deutschen Stalker-Satz" einstellen...
Gruß, earnest
Also kann man so abbrechend (zumindest wirkt es auf mich so) schreiben?
Genauer meine ich dass ich kein direkten Fluss vom Haupt, zum Nebensatz hab. (Wenn's denn welche sind 🥹)
Ich weiß nicht, was du jetzt (in Bezug auf meine Antwort?) mit "abbrechend" meinst.
Beziehe mich auf den englischen Satz. Für mich klingt das then so hart und kontextlos, andererseits auch leicht an den Hauptsatz gebunden.
Verstehst du was ich meine?
Jetzt ja.
Das ist - in meinen Ohren und in meinen Augen - flüssiges, idiomatisches Englisch. Ich bin sicher, dass das Muttersprachler auch so sehen würden.
Augenscheinlich hast du eine andere Wahrnehmung.
Kann auch sein, bin in Sprachen nicht wirklich begabt🥲
Was die deutsche Sprache betrifft: mit Sicherheit nicht. Das zeigt allein schon die Formulierung deiner Frage. Das zeigt - noch viel mehr - das Problembewusstsein, das sich in deiner Frage dokumentiert.
Hier hast du viele gute Hinweise bekommen. Berücksichtige sie. Und hab Geduld mit dir selbst.
Ich bin überzeugt: Du. Schaffst. Das.
Verabschiede dich von dem Ziel, dass du schon beim ersten Entwurf einen guten Schreibstil schreiben willst. Das kann kaum jemand. Ich auch nicht.
Schreib zuerst deine Gedanken auf, das werden dann eben lange Sätze mit Einschüben. Dann lies deinen Text durch und überarbeite ihn. (So lange du noch weißt, was du meintest und worauf du hinauswolltest.)
Zuerst die inhaltlichen Aussagen: Formuliere die Sätze um, bringe Struktur und eine klare Linie in den Inhalt.
Und dann der Sprachstil: Lies alles noch einmal durch und verbessere die Formulierungen.
Also wäre es sinnvoll, erst mein chaotisches schreiben zu vollenden. Dann kurze Denkpause einzulegen und dann den Inhalt herausnehmen und den Text dann so umstrukturieren, dass der Inhalt optimal rüberkommt?
Das wird nix, ich bin damals schon sehr hart an Spanisch gescheitert in der Schule 🥲 6 setzen war angesagt 😅