Ist es stilistisch schlecht, Verben an den Satzanfang zu setzen?
Ich habe eine Arbeit verfasst und nun meinte meine Schwester beim Probelesen zu mir, es sei kein guter Stil, mit Verben einen Satz zu beginnen, wenn sie keine Fragen sind. Das waren dann Sätze wie beispielsweise der hier:
"Haben Kinder bisher aufgrund ihrer Behinderung im Umgang mit Anderen negative Erfahrungen gemacht, so ist die Angst vor Bloßstellung ein äußerst hemmender Faktor."
Darf man das wirklich nicht machen bzw. ist es stilistisch schlecht? Ich schreibe tatsächlich relativ gerne solche Sätze und zweifle nun sehr an meinen bisherigen Texten :D
7 Antworten
Was du da gemacht hast, ist ein vorzüglicher nicht eingeleiteter Konditionalsatz. Deine Schwester liegt mit ihrer Ansicht vollkommen falsch!
Nur "mit anderen" nicht großschreiben! Nur wenn wirklich betont wird, dass es sich um ein Nomen handelt, ist in einigen Fällen die Großschreibung nicht falsch. Da die Kleinschreibung aber immer richtig ist, schreibt man die anderen am besten immer klein
Wenn man das hin und wieder so einstreut, ist meines Erachtens nichts dagegen einzuwenden. Besser als ständig Subjekt - Prädikat - Objekt.
Ich schreibe tatsächlich relativ gerne solche Sätze
Dann achte darauf, dass du es damit nicht übertreibst...
Diese "Variante" erhöht die Spannung. 👍
Trotzdem sollte man es mMn nicht allzu oft tun, denn dann setzt der Abnutzungseffekt ein.
Darf man das wirklich nicht machen bzw. ist es stilistisch schlecht?
Finde ich nicht, kann man ruhig machen. Ich hab mir beim durchlesen überlegt, ob ich das 'äußerst' setzen oder einfach weglassen würde, aber das 'Haben' am Anfang hat mich nicht gestört.
Solche Sätze wie deiner (Konditionalsätze) kann man problemlos mit einem Verb einleiten. Es wäre aber stilistisch besser, wenn du den Satzbau variierst (mal mit „wenn“ beginnen oder mit dem Hauptsatz) und nicht immer dasselbe Modell verwendest.