Von Zuhause ausziehen (fliehen) - Wie am besten?
Hallo Zusammen,
ich bin schon volljährig und will in den kommenden Monaten von Zuhause ausziehen. Jedoch habe ich sehr strenge Eltern, die mir alles verbieten. Ich habe kleine Geschwister die ich (nach ihrem Willen) den ganzen Tag hüten muss. Ja ich weiss, ich müsste es nicht, da ich volljährig bin, aber leider wirkt die Erziehung halt immer noch...
Ich habe Angst auszuziehen, da ich schon als Kind niemals meinen Eltern widersprechen durfte. Ich musste immer das tun, was von mir verlangt wurde, sonst "klöpfte" es. Ich bin alt und reif genug, um eine Wohnung selber finanzieren und halten zu können. Meine einzige Sorge ist, dass ich die kleinen Kinder bei meinen Eltern (beide überlastet) allein lassen werde. Ich mache mir ausserdem Sorgen, wie meine Eltern darauf reagieren werden, da für sie kein ausziehen vor der Ehe immer noch an oberster Stelle ist. Auch kein Freund kommt in Frage... nicht mal jemanden kennenlernen... Ich weiss nicht, was geschehen würde, wenn sie mir auf der Strasse begegnen, ob mein Vater mich mitnehmen würde oder ob ich die Polizei dann gegen ihn anhetzen muss...keine Ahnung :(
Habt ihr irgendwelche Erfahrungen diesbezüglich gemacht? Ist meine Angst unsinnig? Weiss jemand vllt. woher die Angst auch noch stammen kann? Ich weiss es nämlich selber nicht recht... Was für eine Zeit wird bald auf mich zukommen? Meine Eltern sind sehr unberechenbar, ich kann nur hoffen, dass einigermassen Akzeptanz herrschen wird...Über eigene Erfahrungen und Gefühle wäre ich sehr dankbar.
Danke!
5 Antworten
klingt wie bei moslems.
ich würde mir, wenn dem so ist, noch wen an die hand nehmen und nicht einfach so allein ne bude suchen.
zum beispiel ne sozialarbeiterin.
wie deine eltern drauf sind, weiss ich nicht. kann mir schon vorstellen, dass sie dich suchen und überreagieren.
trotzdem würde ich gehen wollen.
mfg
Klar kann man das. Auch, wenn man nur Hilfe für Ämterschreiben braucht, Hartz4-Anträge ausfüllen oder einfach quatschen. Diakoniestiftung nennt sich das.
Gibt es fast überall und das kostenlos. In manchen Gegenden is das stattdessen Caritas.
Bei mir im Ort gehört auch zum Beispiel das Frauenhaus zur Diakonie.
Kommt auch drauf an, was für ne Generation Moslems und wie sie sich hier eingebürgert haben und nach dem Stil hier leben.
Bin 29 und hatte ne Nachbarsfamilie damals. Eines der jüngsten Kinder durfte sich den Mann aussuchen, alle Geschwister nicht und daher waren die sauer auf sie zum Beispiel und haben sie daher missachtet.
Die leben lange in Deutschland, so 40 Jahre, aber deren Mutter hat nie gelernt Deutsch zu reden. Nun sind die Eltern auch wieder in ihr Land, die Kinder alle hier geblieben und haben auch Nachwuchs, der zum Teil schon erwachsen ist.
MfG
Du hast schon recht, sie sind Moslems... Ich sag hier eher, Menschen mit arabischer Kultur, denn der Islam spielt hier echt keine Rolle mehr.
Ich denke auch, dass sie mich suchen werden. Davor hab ich ja solch ne Angst... Was kann mir denn ein Sozialarbeiter schon machen? Hab noch eine ältere Schwester, ich werde es nicht allein durchziehen. Sie geht auch schon an Beratungsstellen, aber niemand kann ihr da wirklich weiter helfen....
Danke für deine Antwort...
Ich meinte es auch gar nicht böse, aber so heftig geht es eben meistens bei Moslems ab. ( wäre gut gewesen, wenn es in der Frage direkt gestanden hätte. )
Es ist sehr traurig, auf der einen Seite mitzubekommen, wie alle (Schul-)freunde alles dürfen und man selbst sich so stark anpassen muss.
Meine Freundin aus meiner Kindheit, die sich da den Mann aussuchen durfte, meinte immer, sie finde sich damit ab und wirkte auch immer sehr bescheiden, was alles so anging.
Du bist in einer schweren Situation und es wäre echt eine große Leistung, wenn du das auch schaffen würdest, dich von deiner Familie zu entfernen.
Gut ist, dass du deine Schwester hast.
Letztens habe ich einen Bericht gesehen im TV / ich meine das war bei WDR - Menschen hautnah, wo ein Ehepaar für so ein junges Mädchen in deiner Lage "Ersatzeltern" auf unbestimmte Zeit sich annahmen.
Und das Mädchen auch weiter begleiteten.
Da lebt dann das Mädchen anonym und alles organisiert von einer Institution die Frauen vor der Zwangshochzeit bewahren sollen.
Abgeholt wurde das Mädchen aus einem Frauenhaus von den " neuen " Eltern. So stelle ich mir das sehr gut vor und würde mich an deiner Stelle auch mal nach solch einer Hilfe erkundigen, wenn dir/ euch das zusagt.
Allein die Tasche zu packen, da hätt ich auch Sorge.
Ich würde an deiner Stelle erstmal schauen, mich an eine Sozialarbeiterin von der Diakonie zu wenden, mit ihr darüber zu reden.
Da wird man echt umsonst beraten. Auch obwohl ich die Frau von der Diakonie lange nicht mehr brauche, könnt ich da jederzeit wieder anrufen und sie würde mir behilflich sein.
Und sie hilft dir ganz sicher weiter, nimmt Kontakt entweder zum Frauenhaus auf oder zu dieser Vereinigung die speziell solchen jungen Frauen wie dir helfen. Und die machen auch nichts, was du nicht möchtest.
Ich weiss ja nicht wo du lebst, aber es gibt ja auch Hilfen für Frauen die von der Zwangsheirat bedroht sind.
Wenn ich bei Google eingebe, Hilfe Zwangsheirat, finde ich direkt auch Seiten in meiner Nähe für Mädchen.
Ich weiss jetzt nicht, ob bei dir auch eine Zwangsheirat im Raum stehen könnte. Trotzdem finde ich es wegen dem heimlichen Auszug nicht verkehrt sich an solch eine Stelle zu wenden. Hilfe nur wegen Unterdrückung kenn ich nu so nicht.
Ich würde wie gesagt direkt mit der Diakonie einfach mal reden. Da kannst du dich ja informieren und alles weitere müsste eh alles gut geplant werden. Könntest ja mit deiner Schwester gemeinsam dahingehen.
Danke! sehr gute Antwort. Ich werde mich darüber informieren!
Danke für die Auszeichnung.
Wenn du magst, kannst mir ja gern mal schreiben, wie es so weitergeht. Oder wenn du noch Fragen haben solltest, könnt ich mich auch mal schlau machen. Je nachdem.
Wünsche euch viel Erfolg, damit ihr ein selbstbestimmtes Leben leben könnt.
Liebe Grüße
Vielen Dank!!! Ich werde sicher auf das Angebot eingehen, wenn ich dann soweit bin. :-)
Ja, würde mich freuen.
Hab noch weitere Fragen von dir gelesen, dass das ein hammer Schritt ist, weiss ich, total schwer.
Weil man hängt auf der einen Seite auch sehr an der Familie. Das wäre großartig, wenn du das packen würdest, das schaffen nicht viele.
Du bist jung und hier geht es um deine Zukunft, daher würde es sich lohnen.
LG
Hallo ich kenne das zu gut ich bin auch volljährig und ich hab die selben Ängste wie du! Ich würde auch am liebsten daheim ausziehen mein Vater ist sehr streng ich muss ebenfalls auf meine Geschwister aufpassen darf keinen Freund haben habe aber eine seit 1 1/2 Jahren meine Mutter weiss Bescheid es stört sie auch nicht aber mein Vater wenn der das wüsste dann wäre das eine totale Katastrophe!! Meine Schwester ist abgehauen von daheim mitten in der Nacht und mein Vater hat immer gesagt er würde sie umbringen aber dann haben wir es arrangiert das er mit ihr an einem neutralen Ort mit ihr spricht und da War nicht er War nicht sauer hat mit ihr ganz normal gerede!! Ich überlege mir auch von daheim abzuhauen da ich nicht weiss wie mein Vater auf meine freund reagieren wird da er Österreicher ist und ich Moslem! Ich würde gerne irgendwie Kontakt mit dir aufnehmen weil ich sehe das wir irgendwie die selben Probleme haben!!
Eine Lösung wäre ja direkt nach dem Auszug per Brief oder Anruf (oder eMail oder SMS) den Eltern mitzuteilen, das Du ein eigenes Leben ohne Sie führen willst, und jeder weiterer Kontakt als Stalking gehandhabt wird. Das sollte reichen. Vielleicht nicht gerade in den Nachbarort ziehen, sondern ein paar (hundert) kilometer weg. Sicher ist sicher :-) Ich selbst wohne seit meinem 19. Lebensjahr von meinen Eltern getrennt. Als ich raus war, waren Sie irgendwie froh wenn ich doch mal zu Besuch kam, das war dann ca. 1 mal im Monat. Bin ja auch kein Unmesch :-)
du bist vermutlich berufstätig. besteht die möglichkeit, daß du dich über die firma versetzen lassen kannst? dann könntest du offiziell nichts dafür, wenn du den wohnort wechseln mußt.
Dann heisst es, ich solle kündigen...Was anderes käme für sie nicht in Frage...
Aber an sich eine nette Idee.
einerseit sind dir deine eltern wichtig, sonst hättest du schon vor langer zeit denen gesagt, dass das so nicht geht, andererseits willst du autonom werden und hast angst, dass sie dich nie gehen lassen werden, um deine eigene sache durchzuziehen.
das beste wäre: gute vorbereitung. du sagst, dass dir finanziell dir eine wohnung leisten kannst, dann erkundige dich, wo do eine herbekommst, und wann du einziehen kannst. dann schau, wie du es schaffst, deine sachen auch rechtzeitig und schnell dorthin zu bringen. organisation ist dein bester freund! denn strenge eltern brauchen strenge planung, wenn du es denen zeigen kannst, dass du autonom arbeiten kannst und für dich selbst sorgen kannst, und sie damit überrascht, weil sie dauernd das gegenteil dachten, dann bist du auf dem guten weg, frei zu werden. zeig deinen eltern, dass du sie zwar liebst, aber deinen weg SELBER gehen musst! ;) lg
Also ich kenne viele Moslems, aber solche Zustände herrschen da nicht! Schade, dass so ein Verhalten immer noch mit de Islam in Verbindung gebracht wird. Und einen Sozialarbeiter kann man auch nicht einfach an jeder Ecke buchen, wo soll er denn hingehen um einen zu finden der da helfen kann?