Vom Gymnasium zum Lernbehindertenbereich?

4 Antworten

Ich kenne die umgekehrte Geschichte. Bei uns hiess dies damals Hilfsschule und jemand den ich kenne, kam in die Hilfsschule, wurde später aber ein erfolgreicher Ingenieur.

Und auch mit meinem Bruder ging jemand auf die Fachhochschule im Ingenieurswesen, der einfach einen Hauptschulabschluss hatte und das Diplom schaffte.

So kann auch die umgekehrte Geschichte stimmen. Denn man kann in den ersten Schuljahren vieles einfach auswendig lernen und später funktioniert dies eben nicht mehr.

Oder mit mir kam einer aufs Gymnasium, der dann in eine andere Klasse als sein Freund eingeteilt wurde. Notabene, dem Freund, dem er alles in der Grundschule abgeschrieben hatte...

Das machte dann auch nur noch ratsch und er fand sich auf der Hauptschule wieder. Wie das dann weiter ging, weiss ich auch nicht. Es war nur einfach auch erstaunlich.

Eines ist klar, wenn man nicht wirklich seinen persönlichen Fähigkeiten nach eingeschult wird, was noch rein gar nichts über die Intelligenz des Einzelnen aussagt, man aber überhöht eingestuft wird, dann führt dies zu psychischen Erkrankungen und man kann nicht mal mehr einfache Dinge lernen.

Dabei hätte das Kind eben nur gerade mal etwas länger gebraucht, hätte sich aber ein gutes Grundwissen aneignen können, einfach etwas langsamer, bis es den Knopf aufmacht, bei Dingen die es persönlich interessiert, muss man nämlich nicht wirklich pauken dafür.

Von daher ist die Geschichte gut möglich und einfach ein trauriges Beispiel, was passiert, wenn ein Kind permanent überfordert, statt einfach nur gefördert wird.

Zu wenig Info. In der 5./6. Klasse kommt es generell häufiger zu Wechseln zw. weiterführenden Schulen.

Z. B. könnten die Eltern dermaßen Druck erzeugt haben, dass sie ein Medizin-Studium-taugl. Abi macht (1,0?), dass sie darunter psychisch zusammengebrochen ist. Oder die Eltern sind anderweitig psychisch krank und haben sie generell immer fertig gemacht, wa soft zu Borderline führt (schau z. B. in die entspr. Playlist im Youtube-Kanal von Tom Harrendorf). Ggf. hat sie auch genetische Veranlagungen, dass gewisse Dinge für jmd. schlimmere psychische Auswirkungen haben. Oder es hat sie zu sehr mitgenommen, dass z. B. ein Elternteil gestorben ist.

Oder es wurden bei ihr starke Lern-/Rechen-/Rechtschreibschwäche/soziale Behinderung diagnostiziert, wg. der sie ständig zu stark gemobbt wurde.

Rein theoretisch kann sie auch unterfordert gewesen sein und deswegen dauernd gestört haben etc. Wobei das am Gymnasium unwahrscheinlicher ist. Kenne aber einen störenden Ex-Hauptschüler, der dank Druck seines Vaters ggü. der Schule auf die Realschule durfte. Dort war er dann beim Abschluss Jahrgangsbester, hat Abi gemacht und ist nun Ing.

Im Normalfall wechselt man aber wenn man absehbar das Gymnasium nicht packt, entweder schon in der 5./6. Klasse in die Realschule (und wenn man dort gut ist, kann man wieder auf's Gymnasium, wenn auch effektiv G9 und nicht G8, sonst Ausbildung) oder schaut, dass man am Gynnasium zumindest die Mittlere Reife hinbekommt und dann z. B. eine Ausbildung macht.

notting

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Wie findet ihr das?

Dass Leute durch Unfälle oder Krankheiten eben nicht mehr das leisten können was sie zuvor hätten leisten können? Tragisch aber lässt sich wenig machen.

Allein das Gymnasium hat aber nicht Schuld an diesem Zusammenbruch, da spielen noch ganz andere Sachen mit rein.

Warum schafft man das Abitur nicht und warum muss man im Lernbehindertenbereich runtergesetzt werden, wenn man sich ständig verrückt macht und Angst hat?

Muss man nicht. Du vermischst hier, wenn die Story überhaupt wahr ist, eine ernsthafte psychische Krankheit mit ständiger Sorge.
Selbst mit psychischen Krankheiten können Schüler noch ausgezeichnete Leistungen erbringen und Abschlüsse machen. Ich hab selbst enorme Prüfungsangst aber meine Klausuren in der Schule, um Abitur und auch jetzt im Studium sind und waren insgesamt eigentlich mehr als passabel.

Das was hier erzählt wurde ist ein Einzelfall. Und wie gesagt... da stecken dann meist noch vollkommen andere Aspekte dahinter.

Das hier ist in etwa vergleichbar mit der Geschichte eines Sportlers, der immer trainiert, trainiert, trainiert, Verletzungen ignoriert und deswegen irgendwann ungünstig landet weil ein Sprung nicht glückt und der sich dann die Wirbelsäule verletzt und an sämtlichen Extremitäten gelähmt ist.

Das ist tragisch, es ist Einzelfall und es heißt gerade nicht, dass es sämtlichen EHrgeizigen Sportlern, die es mit dem Training übertreiben und ggf. auch Verletzungen ignorieren genauso passieren wird. Es kamen einfach nur viele Unglücksfälle zusammen.

Naja.. das Abitur schaffen ist ja ansich nicht das Thema. Ich denke, dass sie sich Druck wegen dem Schnitt gemacht hat.

Und das hat nichts mit einer Behinderung zu tun, das haben viele auch im alltäglichen Job und sind deshalb noch lange nicht behindert 🤣.

Und sie hat aufgrund des Drucks dann eben gar nichts mehr hinbekommen bzw. resigniert.

Manche können eben besser mit Druck umgehen und andere schlechter.

Ich kann es nicht verstehen, warum der Lehrer sie deshalb für einen Lernbehindertenbereich empfohlen hat.

Viel mehr sollte sie beigebracht bekommen, wie man mit Drucksituationen umgeht und das Beste aus sich rausholt.

Ich bin auch so ein Fall. Ich mach mir übermäßigen Druck, obwohl ich sehr gut in der Schule bin. Ich kann aber relativ gut damit umgehen, weil ich weiß, dass es noch andere Möglichkeiten gibt mein Traumstudium zu bekommen, wenn ich den Schnitt nicht schaffe.

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Was soll man machen? Gute Frage. Wenn du Angst vor spinnen hast und ich zu dir sage: "Hab jetzt keine Angst mehr!", hilft das dann dagegen?

Ich weiß nicht also entweder man sieht halt ein, dass man nicht alles zu 100% unter Kontrolle haben kann oder man muss im Leben noch viel lernen.

Aber da sind die Eltern auch mitverantwortlich.