Vom Auto/Lichtmaschine erzeugter Strom nutzbar im Haushalt?

9 Antworten

Die Rechnung geht nicht auf. Je mehr Strom die Lichtmaschine erzeugen muss, desto schwerer lässt sie sich drehen. Je schwerer sie sich drehen lässt, desto mehr muss der Motor leisten, um die Lichtmaschine anzutreiben und verbraucht dadurch eben auch mehr Sprit. Und das verbrauchte Benzin ist deutlich teurer, als das bisschen Strom, was du damit erzeugen könntest. Mal davon abgesehen würden die zusätzlichen Batterien das Auto auch noch schwerer machen, wodurch noch mehr Sprit verbraucht wird und die Anschaffungskosten von Batterien und Wechselrichter wären wahrscheinlich auch größer, als die Stromkosten, die man dadurch zu Hause spart.

Eine große Autobatterie mit 70Ah kostet 100€. Ein Wechselrichter mit 300W Ausgangsleistung kostet 130€. Du müsstest, also Strom im Wert von 230€ damit erzeugen, damit die Ausgaben wenigstens gedeckt werden. Das sind grob 1000kWh. Das ist ungefähr mein gesamter Stromverbrauch in 8 Monaten, wo auch große Verbraucher, wie z.B. Herd oder Fön regelmäßig mit betrieben werden. Das würde mit dem 300W Wechselrichter ja garnicht gehen. Wahrscheinlich werden sowohl die Batterie, als auch der Wechselrichter den Geist aufgegeben haben, bevor überhaupt soviel Strom durchgeflossen ist, dass sich die Kosten amortisiert haben.

Was sich wenigstens ein bisschen lohnt, ist Bremsenergierückgewinnung. Also beim Bremsen wird die Energie nicht genutzt, um die Bremsscheiben aufzuheizen, sondern um Batterien damit zu laden. Das wird in den meisten Hybrid- und Elektroautos so gemacht. Würde sich aber für den Haushalt trotzdem nicht lohnen.

daCypher  24.01.2014, 14:43

Ich hab grad mal versucht, zu berechnen, wieviel Benzin man bräuchte, um 1000kWh Strom zu erzeugen. (Ich weiß nicht, ob meine Rechnung richtig ist, falls sich jemand genauer mit Physik auskennt, darf er mich gerne korrigieren)

Laut Wikipedia ist der Brennwert von Benzin 11,9-12,3 kWh/kg. Die Dichte von Benzin ist 0,720-0,775 kg/L. Ich rechne jetzt der Einfachheit halber einfach mal mit 12 kWh/kg und 0,75 kg/L. Würde bedeuten, dass ein Liter Benzin einen Brennwert von 9kWh hat. Der Wirkungsgrad eines modernen Benzinmotors wird mit 35-40% angegeben. Den Wirkungsgrad der Dinge, die danach kommen, lasse ich jetzt erstmal außen vor.

Man könnte also theoretisch aus einem Liter Benzin 3,6kWh Strom herstellen. Bei einem relativ hohen Strompreis von 28 Cent pro kWh wären das 1,01€. Ein Liter Benzin kostet aktuell aber etwa 1,50€.

Dazu kommt noch, dass beim laden, entladen und umtransformieren auch noch Strom verloren geht. Es würde sich also hinten und vorne nicht lohnen.

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Du stellst hier die Verhältnisse völlig auf den Kopf. Energieverschwendung bzw. Stromver-schwendung wäre der unnötige Betrieb von "Stromverbrauchern" im Auto, z.B. durch Einschalten der Heckscheibenheizung im Sommer. Die Energie, die durch "Stromverbraucher" dem Auto-Akku entzogen wird, wird ihm über die Lichtmaschine wieder zugeführt, und das kostet Treibstoff. Der Regler sorgt dafür, dass die Batterie immer wieder aufgeladen wird. Und wenn sie geladen ist, kann sie keine Energie mehr aufnehmen (und somit Kosten verursachen), sondern nur abgeben.

.die erzeugte Energie die nicht genutzt wird z.B. in einem Akku speichern...

Wie soll das nun heißen? Zunächst wird Energie nicht erzeugt, sondern bestenfalls umgewandelt: Die chemische Energie des Treibstoffs wird in Wärme und in Bewegungsenergie gewandelt, zum Teil in elektrochemische Energie für den Akku (Autobatterie). Solange die nicht genutzt wird, ist die Energie dort gespeichert, und das verursacht keine Kosten.

Ganz so einfach ist das nicht. Der Generator im Auto läuft praktisch nie unnötig mit. Also erzeugt er auch keine Energie die sozusagen verschwendet wird. Je mehr verbraucher im Fahrzeug eingeschaltet werden, desto höher ist der Wiederstand den der Generator dem Motor entgegensetzt, was natürlich auch den Spritverbrauch beeinflußt. Wird keine (theoretisch) Energie vom Fahrzeug gebraucht....dann läuft der Generator praktisch leer. Deshalb ist er zusätzlich auch noch mit einem "Generatorfreilauf" ausgestattet.

Du siehst also........Es wird praktisch keine Energie verschwendet, bzw. steht keine ungenütze Energie zur verfügung.

Solange Energie von einem Verbraucher "angefordert" wird, solange benötigt der Generator (Lichtmaschine) Bewegungsenergie vom Motor und das kostet Sprit, wenn auch nicht sehr viel. Wenn du also zusätzliche Akkus laden willst, steigt der Spritverbrauch, ein so erzeugter Strom ist wesentlich teurer als der aus der Steckdose. Zudem benötigst du dann einen DC-AC Wandler um den Gleichstrom aus dem Akku nutzen zu können. Insgesamt ergibt das kein Nullsummen- sondern ein dickes Draufleggeschäft.

Theoretisch wäre das technisch sicher machbar,aber ob es sich rechnet? Bedenke mal, dass Du im Haus 240 Volt Spannung und Wechselstrom hast, im Auto aber 12 Volt Gleichstrom. Es müsste also die Spannung von 12 auf 240 Volt erhöht werden, dazu benötigst Du einen Transformator. Und aus dem Gleichstrom müßte Wechselstrom werden, dafür benöigst Du einen Gleichrichter bzw, Wechselrichter. Und dann wäre da ja auch noch der Akku, der ein nicht unerhebliches Gewicht haben dürfte..

LemyDanger57  24.01.2014, 14:08

Kleine Korrektur: Der Wechselrichter muss vor dem Transformator kommen, da dieser nur mit Wechselstrom funktioniert.

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