Vollformat vs APS-C?

Das Ergebnis basiert auf 13 Abstimmungen

Anderes 62%
Einsteigermodell für Vollformat ist besser 23%
APS-C Modell der gehobenen Mittelklasse ist besser 15%

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Anderes

Die Größe des Sensors ist zwar nicht komplett irrelevant, aber nicht so wichtig wie sie häufig genommen wird. Man muss sich darüber klar sein, dass hier die beiden größten gängigen sensorformate miteinander Verglichen werden (MFT) kannst Du beinahe auch noch mit in den gleichen Topf werfen. Die "Ergebnisse" (Bilder) werden bei den von Dir als Alternativen genannten Kameras von folgenden Dingen maßgeblich beeinflusst.

  1. Erfahrung und Können des Fotografen. - Der Blick für den "richtigen" Ausschnitt, das Motiv das Licht u.s.w. gepaart mit dem Wissen was jetzt die richtigen, oder für den gewünschten Effekt gewollten Einstellungen der Kamera sind, das macht bei jeder Kamera der Fotograf. Er ist und bleibt maßgeblich und an erster Stelle der nahezu alles entscheidende Faktor.
  2. Die Qualität des Objektives. - Auch ein Kit Objektiv und ein Reisezoom sind Optisch um Klassen besser als eine Handy-Optik. Will man aber die Qualität, wenn Punkt 1. in trockenen Tüchern ist weiter verbessern, dann richtet ein Spitzenobjektiv an einer Einsteiger Kamera, weitaus mehr aus, als eine Profi Kamera mit einem Kit Objektiv. Die Sensoren der Kameras sind heute extrem gut. Profiqualität bei einer Kamera bedeutet dann zwar auch vielleicht einen noch besseren Sensor aber vor allem einen Prozessor mit mehr Rechenleistung, für noch schnelleren Autofokus, mehr Serienbilder, Ein schlagfesteres, besser abgedichtetes Kameragehäuse, 2 Kartenslots, mehr physische Schalter, ein Verschluss der für zigtausend Auslösungen spezifiziert ist u.s.w. Obwohl es fast schon zur Allgemeinbildung gehört schreibe ich es hier noch mal, die besseren Kameras haben dann regelmäßig auch nicht mehr X Belichtungsprogramme und keinen eingebauten Blitz.
  3. Der Sensor und die Kameraelektronik - Die richten nur noch wenig aus, vor allem ist ein größerer Sensor nicht immer und für alles besser. Größer heißt auch heute immer noch ein besseres Rauschverhalten, das spielt aber vor allem bei wenig Licht eine Rolle. Ein Größerer Sensor bedeutet aber vor allem einen besseren Freistell Effekt gegenüber dem Hintergrund. Der aber kann durchaus auch zum Problem werden. Denn für nicht wenige Aufnahmesituationen brauchst Du schon etwas Schärfentiefe. Nachteilig bei größeren Sensoren ist, dass Punkt 2. nämlich das gute Objektiv dafür groß, schwer und teuer wird. Brauchst Du z.B. ein gutes Tele, dann kaufst Du das bei einer MFT Kamera (1/4 von Vollformat) für kaum über 1.000,- € und das Objektiv wiegt unter ein Kilo. Bei gleicher Lichtstärke und gleichem Abbildungsmaßstab dürfte ein Vollformat Objektiv schon etliche Kilo wiegen und einem 5 Stelligen Preis schon näher sein.
Woher ich das weiß:Hobby – erste Spiegelreflex 1981, erste Digitalkamera 1999
Anderes

Die Qualität der Sensoren kann von den Herstellern erstaunlich genau ausgesteuert werden; das betrifft jeden Bereich der relevant sein könnte und dient wohl auch dazu die Preise der Bodys zu rechtfertigen. Wenn man den Tests (z.b. Traumflieger) glauben schenken mag, bieten Vollformat Sensoren grundsätzlich den Vorteil, dass mehr Fläche zur Verfügung steht: u.a. weniger thermische Belastung, zusätzliche Messeinrichtungen möglich... folglich bessere Abbildungsleistung. Die Aussage kann aber das Produktportfolio nicht global überspannen und als gemein festgelegt werden. Manche waren der große Wurf andere weniger.

Gerne übersehen wird, dass für die Bildqualität entscheidender als der Sensor und der Body sind die Gläser sind!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
GS2000  17.02.2023, 13:43

Die meisten Fotografen sind Gefangene ihres Systems... so auch ich.

Vielleicht macht sich das erst bei Ausschnittvergrößerungen bemerkbar?

Habe einige Canon jeder Sensor-Größe. Da die Objektive durchweg L-Objektive sind und bei allen Kameras gleich verwendet werden, fallen Unterschiede diesbezüglich nicht an (sofern man Crop Effekte wegläßt)! Bei extremen Vergrößerungen (unbearbeitet) ist sogar sofort sichtbar welche der Kameras verwendet wurde, jede einzeln unterscheidbar.

0
Welcher Sensor liefert die besseren Ergebnisse?

Keiner, denn was besser ist, hängt davon ab, was du fotografieren willst und welche Kompetenzen du besitzt. Ein Anfänger wird auf einem Steinway Flügel genau so schlecht spielen wie auf einem billigen Piano. Auch wirst du kein 5 Sterne Koch, nur weil dein Topf 1000 Euro und der Herd 5000 Euro gekostet hat.

Die Kamera, die du dabei hast und die du flüssig bedienen kannst, ist zunächst die bessere. Es ist nicht die Kamera, deren Labormesswerte einen Spitzenwert erreichen.

Woher ich das weiß:Hobby
Nofear20 
Fragesteller
 17.02.2023, 09:06

Es geht mir nicht um die Kreativität beim Fotografieren, sondern zunächst nur um die technischen Eigenschaften wie Auflösungsvermögen, Rauschverhalten und Dynamikumfang usw.. Da müßte es doch objektive Bewertungskriterien geben.

0
darkhouse  17.02.2023, 09:24
@Nofear20

Rein objektiv kann man mit den Pixelzahlen oder Sensorabmesungen um sich werfen, es macht aber keinen Sinn. Es sind nur Zahlen. Ab APS-C hast du gutes Rauschverhalten und Dynamikumfang erhältst du nur komplett, wenn du RAW-Aufnahmen nachbearbeitest. JPG stampft hier schon in der Kamera einiges ein.

3
darkhouse  17.02.2023, 09:17

Ja, aber wenn das Piano nur 24 Tasten hat, nützt sie einem Profi auch nichts. Die Sensorgröße würde ich schon auf APS-C empfehlen. Dann reicht aber erstmal eine günstige Kamera, um damit "spielen" zu lernen.

1
APS-C Modell der gehobenen Mittelklasse ist besser

Ich finde APS-C als vernünftiges Einsteigerformat schon am besten. Kleiner kostet echt Qualität, größer (Vollformat) verlangt auch gute Optiken und Bildbearbeitung, da man professionell zunächst in RAW speichert. Vor allem - kleiner kostet wirklich deutlich erkennbar Qualität durch Rauschen, also Verhalten bei dunklen Situationen.

Dabei reicht jedoch auch schon eine günstige Kamera. Ich bin mit einer Sony Alpha A5100 mit Standardobjektiv plus Tele sehr zufrieden. Für meine gelegentlichen Zwecke, meist Familienbilder und Urlaub, reicht das völlig aus.

Wenn du dann noch semiprofessionelle Ansprüche hegst, kannst du allemal noch auf hochwertiges und großformatiges umsteigen.

Wichtig: Den Blick für's Motiv und die Umsetzung nimmt dir keine noch so teure Technik ab. Fotografieren ist Handwerk.

Anderes

Das ist ungefähr wie zu fragen: Was ist besser ein Smart oder ein Jeep?

Kommt wohl immer auf die Anwendung an. Beide Sensortypen haben ihre Vorteile.

Ein Wildlife-Fotograf wird auf einen Crop-Sensor schwören, weil er damit 1.5/1.6x mehr Zoom hat, als mit einer Vollformatkamera.

Ein Portraitfotograf wird eher einen Vollformatsensor bevorzugen, weil er damit mehr Hintergrundunscharfe und feineres Rauschen bekommt.

Wenns um reine Bildqualität geht und du alles andere was ein Bild ausmacht (wie Kreativität, technisches Handwerk) außen vor lässt, dann ja liefert ein Vollformatsensor natürlich die bessere Bildqualität ab.