Vertrauensübungen für junge Stute?

4 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Dass sich junge Pferd noch viel durch Kleinigkeiten ablenken lassen ist völlig normal (Die Welt ist groß und es gibt immer wieder etwas Neues zu entdecken).

Korrektes Führtraining ist immer eine schöne Sache für junge Pferde. Hier kannst du viele und vor allem immer wieder neue Übungen und Aufgaben mit einbauen. Z.B. Slalom um Pilonen, oder ganz einfaches Stangenklettern oder Muster durchlaufen, verschiedene Bahnfiguren, Tempowechsel, Richtungswechsel, Lektionen wie Schulter herein.....usw.

Verlegst du das Training ins Gelände bietet sich auch dort eine Fülle an verschiedenen Möglichkeiten. z.B. Klettern über Baumstämme und Äste, durch Pfützen laufen, kleine Hügel erklimmen, usw.

Bei meinem Pferd habe ich relativ früh mit einfachen Zirkuslektionen angefangen, das kam bei dem Tier super an. Viele Pferde entwickeln eine unglaubliche Begeisterung dafür Zirkuslektionen zu lernen.

Auch Schrecktraining und die Möglichkeit sich immer wieder mit neuen Gegenständen zu beschäftigen kommt bei vielen Pferden super an. (So kannst du deinem Pferd mal einen Gymnastikball zum spielen mitbringen, oder eine Plane, Plastiksäcke, eine mit steinen gefüllte Konsverendose [unbedingt scharfe Ränder gut abkleben], Pylonen, Stangen, eine Gießkanne, Knallerbsen, Regenschirm, usw usw usw.)

Ich habe mit meinem Pferd viele Übungen vom Boden ausgemacht, da wir ein kleines Respektsproblem hatten. Dazu habe ich eine Technik angewendet bei der man in einigen Übungen gezielt Druck geben und in anderen Druck nehmen muss. Da dein Pferd schon an der Hand und somit mit einem gewissen Druck arbeitet, würde ich einfach die andere Seite dazu trainieren. Dabei bereitet man sein Pferd besonders auf Schrecksituationen vor. Denn je ruhiger sie wird, desto schöner wird das Training. Dazu habe ich angefangen im Round Pen und habe ihm Denkaufgaben gegeben beispielsweise Vorhand- und Hinterhandwendung. Aber auch ein "Anti-Schreck-Training". Dabei habe ich beispielsweise die Gerte neben ihn auf den Boden knallen lassen und wenn er flüchten wollte bin ich ihm nach gegangen. Ganz wichtig! Ich habe ihn nicht festgehalten. Der Strick war nie auf Spannung. Ich bin nur neben ihm her gelaufen weiter mit dieser knallenden Gerte (man muss ganz schön schnell sein) und er hat sich von selbst beruhigt, weil er gemerkt hat, dass eine Flucht nichts bringt. Er hat dadurch gelernt, dass Gegenstände ihm nicht weh tun oder ihn gar angreifen. Das gleiche habe ich mit einer Plane und Müllsäcken gemacht und mittlerweile kann ich ihm einen Müllsack über den Kopf ziehen und er bleibt ganz ruhig. Das Training kann dir bei späteren Ausritten sehr behilflich sein, weil dein Pferd nicht mehr in Panik verfällt, wenn eine Tüte am Straßenrand liegt oder aber auch wenn ein Polizeiauto mit Blaulicht und Martinshorn an euch vorbei rast. Du kannst alle Gegenstände nehmen, die dir einfallen, denn je weniger Angst sie hat, desto weniger Gefahrensituationen werdet ihr später beim Reiten haben.

Ich hoffe die Antwort kann dir etwas weiter helfen. :)


mfan1997 
Beitragsersteller
 19.03.2016, 15:07

Ich würde das ja sofort ausprobieren, allerdings habe ich aktuell echt Bedenken, dass sie mir vollkommen eskaliert. Manchmal wenn sie erschrickt oder auch nur ihre Anwandlungen hat. Springt sie kreuz und quer, sie rennt nicht, aber sie springt. Nie bösartig und sie bleibt auch immer bei mir, ich habe am Halfter nicht viel in der Hand aber sie geht eben wortwörtlich in die Luft :D Sie hüpft dann ein bis zweimal rum und dann ist auch ok...wenn ich sie aber "verfolge" habe ich allerdings Angst, dass sie mir davon rennt bzw eine furchtbare Angst vor mir bekommt bzw gar lernt vor mir zu flüchten...was sind deine Erfahrungen?

0
Pferdekind1993  19.03.2016, 17:39
@mfan1997

Die meiste Angst kommt immer vom Reiter aus. Der Trick bei der Übung ist es dass dein Pferd sich von selbst beruhigt. Du sollst die nicht festhalten sondern ihr zeigen, dass die Flucht kein Ausweg ist.  Sie beruhigt sich von selbst. Das konnte ich zu Anfang auch nicht verstehen aber es kommt so. Fang mit dem Strick an. Davor sollte sie nie Angst haben. Sie muss lernen, dass sie vor solchen Dingen keine Angst haben soll. Fang an sie mit dem Strick überall zu berühren. Hab keine Angst wenn sie springt. Halt Abstand zu ihr aber nicht zu viel, nur so, dass du nicht in Gefahr bist und hab selbst keine Angst. Du gibst deinem Pferd einen Mini Herzinfarkt aber sie lernt sich zu beruhigen. Aber wenn du selbst Angst hast oder wegläufst oder nicht konsequent bleibst, dann lass es lieber mit der Aufgabe sonst eskaliert es wirklich und du erreichst das Gegenteil. Also solange du keine Ruhe, Sicherheit und Konsequenz zeigst, dann rate ich dir diese Übung nicht zu machen. Du musst ihr Sicherheit geben.

0

Ich mach gerne mit meinen Pferden Bodenarbeit,freiarbeit oder auch ein paar tricks bei bringen :)


mfan1997 
Beitragsersteller
 15.03.2016, 20:32

Ja genau das ist die Frage, was man als Bodenarbeitsübungen machen kann. Für Tricks finde ich es zu früh, sie soll erstmal Reitpferd und Verlasspferd werden

0

Du kannst Dir einen Gelassenheitsparcour aufbauen. Eine Folie hinlegen, ein Labyrinth aus Springstangen hinlegen, einen Durchgang durch Flatterbänder, eine Wackelbrücke...........all das lässt sich relativ leicht aufbauen. Sie sollte Dir ohne Strick folgen. Das Ganze kannst Du natürlich mit Klickertraining verbinden. Natürlich zunächst nur, wenn der Platz begrenzbar ist. So lange kannst Du diese Sachen am durchhängenden Strick machen.