versteht jemand wie das geht, biologie?

2 Antworten

Also, Rekombination, Mutation und Selektion sind alles Evolutionsfaktoren, die sich auf die langfristige Entwicklung und Veränderung einer Population auswirken.

Der Genpool ist die Anzahl aller Allele (Allel sagt dir was?) einer Population. Die Evolutionsfaktoren wirken sich teilweise auf den Genpool aus. Mutation und Selektion verändert ihn zufällig. Rekombination wirkt sich als einziger Evolutionsfaktor nicht auf den Genpool aus, weil keine neuen Allele entstehen oder wegfallen.

Evolution von Merkmalen ist eigentlich alles zusammen. Die Evolution von Merkmalen ist auch die Evolution der Population. Die Evolutionsfaktoren bewirken, dass eine Evolution von Merkmalen stattfindet.

Mapagutefrage 
Fragesteller
 23.04.2020, 14:07

Ok, 😊 und welcher hängt von welchem ab?

ich muss das als Schema zeigen durch Striche und weiß nicht wie ich das machen soll😂

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Eine Population ist eine Fortpflanzungsgemeinschaft von Individuen, die mehr oder weniger in sich geschlossen ist. Es kann aber auch Zu- und Abwanderung zwischen Populationen stattfinden.
Als Genpool bezeichnet man die Gesamtheit der Allele (Allel = eine bestimmte Variante eines Gens) einer Population. Die Häufigkeit, mit der ein Allel im Genpool vertreten ist, wird als Allelfrequenz bezeichnet. Bei diploiden Lebewesen (den meisten Tieren) kommt jedes Gen in doppelter Ausführung vor. Sind die beiden Allele identisch, spricht man von Homozygotie. Sind die Allele unterschiedlich, nennt man dies Heterozygotie. Die Genotypfrequenz gibt an, wie groß der Anteil der Individuen ist, die in bezug auf ein bestimmtes Merkmal hetero- bzw. homozygot sind.

Die Variation ist die Gesamtheit der unterschiedlichen Erscheinungsformen der Gene sowie deren unterschiedliche Kombination. Damit ist also gemeint, wie viele Allele von einem Gen in einer Population vorkommen und wie die Allele verschiedener Gene miteinander kombiniert sind. Die Neuanordnung von Allelen wird Rekombination genannt. Man unterscheidet dabei die intrachromosomale (innerhalb eines Chromosoms) und die interchromosomale Rekombination (zwischen Chromosomen). Intrachromosomale Rekombination bezeichnet den Austausch von Teilen homologer Chromosomen in der Meiose während des Crossing Over. Interchromosomale Rekombination ergibt sich durch die zufällige Verteilung der Chromosomenpaare auf die haploiden Tochterzellen während der Meiose und durch die Verschmelzung des väterlichen und des mütterlichen Chromosomensatzes bei der Verschmelzung der Gameten zur Zygote (befruchteten Eizelle).
Als Mutation bezeichnet man das Entstehen neuer Genvarianten (Allele). Mutation führt also zur Erhöhung der Variation, indem sie dem Genpool neue Allele hinzufügt.

Selektion ist die Auswahl bestimmter Allele. Allele werden bevorzugt, weil sie ihrem Träger in seiner jeweiligen Umwelt einen Überlebensvorteil verschaffen (natürliche Selektion) oder sein Fortpflanzungserfolg vergrößert wird (sexuelle Selektion). Selektion kann somit zu einer Veränderung der Allelfrequenzen führen. Wenn eine Mutation nachteilig ist, wird deren Allelfrequenz kleiner, bis das Allel im Extremfall vollständig verschwunden ist. Mutationen, die sich positiv auswirken, spiegeln sich in einer Zunahme ihrer Allelfrequenz wider. Neutrale Mutationen (Mutationen ohne Auswirkung) werden von der Selektion nicht erfasst und verbleiben deshalb im Genpool. Ihre Frequenz ändert sich nur durch zufällige Selektionsprozesse, die man als Gendrift bezeichnet.
Wenn sich die Allelfrequenzen des Genpools ändern, verändert sich damit auch die Verteilung der Merkmale (des sichtbaren Phänotyps) in der Population. Man unterscheidet hier zwischen stabilisierender Selektion (der durchschnittliche Phänotyp wird bevorzugt), gerichteter oder transformierender Selektion (einer der Extremwerte des Phänotyps wird bevorzugt) und spaltender oder disruptiver Selektion (beide Extremwerte eines Phänotyps werden bevorzugt).

Das Auftreten neuer Allele durch Mutation, die Rekombination, Selektion und Gendrift führen so in einem graduellen (schrittweisen) Prozess von Generation zu Generation dazu, dass Merkmale sich verändern - es kommt also zu einer Entwicklung oder eben einer Evolution von Merkmalen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig