Verschwindet das Sexuallleben nach der Geburt?
Momentan wirbelt das Thema Kinder kriegen im Freundeskreis herum und da kamen einige Fragen auf, unbegründete Angst oder Realität ?
Das finanzielle und die Bildung ( Was kann ich meinem Kind bieten?) sind die einen großen Fragen, aber selbst wenn Paare gut gebildet sind, ein gutes Einkommen haben und sogar sehr gut leben (Eigentumshaus mit Garten in ruhiger Lage) und sogar die Großeltern & Freunde aushelfen wollen, möchten viele keine Kinder.
- "Sind wir gute Eltern ?"
- "Wie riskant ist eine Geburt, werde ich mich als Frau verletzen?"
- "Wird mein Kind gesund sein oder übernimmt es die Gene von..."
- "Wird die Lust auf Sex rapide sinken oder sogar verschwinden?"
Was meint ihr, sind Sorgen und Ängste begründet oder sollte Paare bei einem eigentlichen Kinderwunsch mehr die vielen positiven Aspekte sehen?
Das Ergebnis basiert auf 11 Abstimmungen
5 Antworten
"Sind wir gute Eltern ?"
Naja, wie kann man das vorher wissen? Ich würde eigentlich sagen, jeder, der sich vorher über die Frage Gedanken macht, wie er eine gute Mutter/ ein guter Vater sein kann, wird seine Sache so schlecht nicht machen.
Wenn ein beidseitiger Kinderwunsch besteht, dann ist glaube ich die Sorge, dass man kein guter MaPa sein wird, eher noch das geringste Hindernis beim Kinderkriegen.
"Wie riskant ist eine Geburt, werde ich mich als Frau verletzen?"
Verletzungen sind wahrscheinlich. Studien zufolge erleiden etwa 80% der vaginal gebärenden Frauen Geburtsverletzungen irgendeiner Art. Das Spektrum reicht von oberflächlichen Rissen etwa an den Schamlippen oder der Scheidenschleimhaut, die häufig unbehandelt wieder abheilen, bis hin zu tiefen Dammrissen, die quer durch den Beckenboden gehen und im schlimmsten Fall auch den Analkanal erreichen.
Solche tiefen Risse müssen dann genäht werden und es dauert natürlich seine Zeit, bis alles verheilt ist.
In Deutschland sind außerdem ca. 30% aller Geburten Kaiserschnitte, also eine massive, große Bauch-OP mit jeder Menge möglicher Spätfolgen (Wucherungen, Verwachsungen, beeinträchtige Funktion der Eierstöcke, Unfruchtbarkeit, Wundschmerzen, erhöhtes Risiko einer Plazenta accreta,...) und Komplikationen (Lungenembolie, starker Blutverlust, Thrombosen, ...).
Insofern kann Angst vor Schwangerschaft und Geburt schon ein guter Grund sein, doch keine Kinder zu bekommen.
Andererseits: wenn Geburten wirklich so schlimm wären, dann hätte jede Frau nur ein Kind. Das ist aber ja nicht der Fall. Außerdem ist das Leben an sich manchmal schmerzhaft und man kann dem nicht immer entkommen.
"Wird mein Kind gesund sein oder übernimmt es die Gene von..."
Das ist bei Menschen mit einer vererbbaren Krankheit ein valides Risiko. Falls der Kinderwunsch groß ist, lohnt sich der Gang zum Humangenetiker, der einem das individuelle Risiko berechnen kann.
"Wird die Lust auf Sex rapide sinken oder sogar verschwinden?"
Das ist individuell verschieden. Direkt nach der Geburt haben die meisten Frauen erst mal keine Lust mehr, insbesondere wenn es Geburtsverletzungen gab oder wenn voll gestillt wird. Wann das Sexualleben zurückkehrt, ist natürlich individuell, aber auch da der Hinweis: die meisten Paare haben nicht nur ein Kind, also müssen sie ja Zeit gefunden haben, das Geschwisterchen zu zeugen.
Wenn vor der Geburt ein reges Sexualleben vorhanden war, dann wird das nach der Geburt nicht einfach für immer verschwinden.
selbst wenn Paare gut gebildet sind, ein gutes Einkommen haben und sogar sehr gut leben (Eigentumshaus mit Garten in ruhiger Lage) und sogar die Großeltern & Freunde aushelfen wollen, möchten viele keine Kinder.
Die Gründe, warum Paare kinderlos bleiben, sind sicher vielfältig.
- es gibt Menschen, die einfach keine Kinder wollen.
- man scheut die Verantwortung
- berufliche Situation ungeeignet: viele Dienstreisen, Schichtdienst, lange Arbeitstage, geforderte Flexibilität etc.
- Wunsch nach Karriere ohne Einschränkungen
- Wunsch nach eher genussorientiertem Leben
- Kinder verursachen hohe Kosten und zumindest zeitweise fällt ein Einkommen weg
- Kinder verursachen auch viel Stress; Beruf, Partnerschaft, tägliches Leben und Kinder unter einen Hut zu kriegen, ist harte Arbeit - trotz Großeltern in Reichweite. Tendenziell sind die Kinder dann krank, wenn MaPa einen wichtigen Termin im Büro hat, aber Oma keine Zeit hat. Mit nur zwei Stunden Schlaf, weil das Kind nachts schlecht geschlafen hat, morgens ins Büro zu gehen, ist auch nicht so einfach. Da hilft es dann im Zweifelsfall auch nicht, dass das Kind tagsüber gut betreut wird.
- es fehlen Kinderbetreuungsmöglichkeiten, die es beiden Elternteilen ermöglichen würden, ihrem Beruf weiterhin nachzugehen
Und, nicht zu unterschätzen:
- etwa 10% der Paare in Deutschland mit Kinderwunsch sind ungewollt kinderlos (medizinische Ursache). Darüber geredet wird aber selten, weil es immer noch ein Tabuthema ist.
Ja, Sorgen und Ängste sind begründet.
Von Mensch zu Mensch sind sie individuell und werden unterschiedlich bewertet. Das ist völlig normal.
Sich mit den eigenen Sorgen/ Ängsten auseinanderzusetzen ermöglicht es einem sich mit dem jeweiligen Thema zu beschäftigen. Man bereitet sich dann zumindest gedanklich vor, überlegt wohin man sich in welchem Fall wenden könnte, überlegt wie man reagieren könnte, wie man damit umgehen kann.
Meine Frau hat tatsächlich gar keine Lust mehr auf Sex. Ich hoffe das renkt sich wieder ein. 😬
Wird es. Gerade in der Wochenbettzeit, ist es normal das die Frau gar keine Lust hast.
das verschwindet nicht. Man muss allerdings erstmal das Wochenbett hinter sich bringen und mit Stillen usw. nachts aufstehen klarkommen
Es ändert sich im Prinzip gar nichts.