Verschwenden wir unsere Zeit in der Schule?

11 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich verstehe, dass wir die Schule brauchen, um später zu studieren/ eine gute Arbeit zu finden und auch, UM zu lernen.

Gewiss, die Schule dient Heranwachsenden dazu, um zu lernen, um sich, wenn sie Abitur machen wollen, auf ein Studium vorzubereiten, das schließlich in einem Beruf mündet. Aber das ist nur eine zweitrangige Aufgabe der Schule!

Andere Nutzer haben es schon angesprochen: die Hauptaufgabe der Schule ist, die jungen Leute in die kulturellen Aspekte und Errungenschaften ihrer Gegenwart orientierend und möglichst umfassend - daher die vielen Fächer - einzuführen. Auf welcher anderen Grundlage könnten junge Menschen denn sonst Interessen entwickeln, ihre persönlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten schulen?

Das Hauptziel der Schulausbildung ist daher keineswegs die spätere berufliche Tätigkeit! Die Schule bemüht sich vorallem darum, dass ihre Schüler lernen, im späteren Leben Menschen zu sein, menschlich zu leben, sich zu selbständigen, verantwortungsbewussten Persönlichkeiten zu entwickeln und einen Beitrag zu leisten, die Gesellschaft menschenwürdig zu gestalten und entsprechend weiterzuentwickeln! Studium und dann Beruf können allenfalls Hilfsmittel sein, dieses schulische Hauptziel auf einer genügenden materiellen Grundlage Wirklichkeit werden zu lassen.

Ist das nicht Zeitverschwendung, wenn wir was anderes in der Schule lernen könnten? Zum Beispiel, wie man im Leben erfolgreich wird, wie man sein Potenzial ausschöpfen kann oder was man braucht, um glücklich zu sein?

Wer den Beruf und das Materielle zum wichtigsten Lebeninhalt macht, hat das Hauptziel der Schulausbildung verfehlt! Erfolg stellt sich ein durch Fleiß und Engagement, aber es bedarf auch einer großen Portion zufälligen Glücks.

Was das Erreichen persönlichen Glücks angeht, da kann die Schule nur wenig ausrichten. Aber was ist "Glück"? Jeder Mensch muss im Laufe seines Lebens eine höchstselbsteigene Definition dafür finden, was das für ihn denn sei, das Glück. Allgemein versteht man wohl darunter das Zusammentreffen von vorteilhaften Umständen in verschiedenen Bereichen des menschlichen Daseins, die man nur beschränkt vorhersehen, deren Eintreten man nur teilweise oder überhaupt nicht bewusst herbeiführen kann, weil auch hier der Zufall eine große Rolle spielt. Aber die Schule kann die Heranwachsenden wenigstens befähigen, diese Definition für sich zu treffen, das Glück, wenn es eintrifft, zu erkennen - oder mit Unglück umzugehen und nicht zu verzweifeln.

Oft wird von Heranwachsenden beklagt, man lerne in der Schule nichts Lebenspraktisches. Einerseits kommt es natürlich darauf an, was man darunter versteht. Andererseits steht fest, dass alltägliche Dinge, die man im späteren Leben braucht, durch das Elternhaus zu vermitteln sind. Die Schule will nicht und kann auch nicht das Elternhaus ersetzen und die Aufgaben von Eltern und Familie übernehmen!

MfG

Arnold

Ich frage mich das auch immer ich würde es bevorzugen Grundschule zu machen bis 4 dann halt weiterführende Schule 3-4 Jahre und dann auf ne weitere Schule zu gehen, wo man nur seinen Schwerpunkt wählt.
Dort wurde man halt nur die Sachen lernen sie wirklich unserem Geschmack entsprechen oder uns auch interessieren und unserem weiterem Berufsleben mehr helfen würden.
Allerdings müsste man dann halt schon früher wissen was man später mähen möchte aber ich glaube das lässt sich auch regeln :)

konfettismile 
Fragesteller
 05.01.2017, 14:25

Stimme ich dir zu. :) Dann müssen sich Schüler auch früher über ihre Zukunft Gedanken machen. Aber das bringt uns einfach viel mehr, auch wenn wir im Studium schon mehr Vorkenntnisse über unseren Bereich haben. Grundschule war sowieso am Besten.. :')

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Ja ich finde auch, dass vieles in der Schule unnötig ist. Ich hab voll die Probleme mit Mathe, weil ich einfach nicht motiviert bin zum lernen, da ich keinen Sinn dahinter sehe. Meiner Meinung nach kann man manchmal Antworten oder Lösungsansätze auf die von dir in den letzten Sätzen angesprochenen Fragen in Fächern wie Religion, Wirtschaft  oder Deutsch (Lektüren) finden.

Aber ja, manchmal ist Schule echt verschwendete Zeit!

konfettismile 
Fragesteller
 05.01.2017, 14:17

Hey, ich sollte jetzt auch eigentlich Mathe lernen. ^^ Hab stattdessen diese Frage gestellt. Ich HASSE Mathe. 

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Bleiben wir mal bei deinem Informatiker-Beispiel: Jemand geht aufs Gymnasium, will später Informatik studieren. Er braucht Mathe, lineare Gleichungen sind da noch mit das Harmloseste, was er benötigt. Den Matheunterricht kriegt er aber nicht, weil er in der Schule lernt, wie man glücklich ist. Und unser Beispielschüler weiß auch lange nicht, was er später mal machen will und kommt erst sagen wir in der 11. Klasse auf seinen Berufswunsch.

Das Studium dauert nun deutlich länger, weil der Matheprofessor erstmal weit unter seinem Niveau arbeiten und absolute Grundlagen setzen darf - was die Schule verpasst hat. Meinst du wirklich, das wäre so optimal?

Die Schule ist nicht dazu da, um aus dir einen Spezialisten zu zaubern, sondern um dich allgemein so weit zu kriegen, dass du von allen wichtigen Themen ein bisschen verstehst, also ein bisschen Mathe, ein bisschen Chemie, ein bisschen Englisch usw. Die Spezialisierung kommt erst in der Ausbildung bzw. im Studium.

Davon mal abgesehen sind die linearen Gleichungen die Grundlage der Kurvendiskussion. Wenn du die auch einstampfen möchtest, dann kannst du dir das ganze Abitur gleich sparen. Was bringt einem die Hochschulreife, wenn der Schüler dann doch im Vergleich zu anderen Ländern nicht wirklich hochschulreif ist? Wer mit seiner aktuellen Schulform überfordert ist, dem steht es frei, auf eine niedrigere Schulform zu gehen und dort glücklich zu werden. Mmn. ist "glücklich sein" und auch "erfolgreich sein" von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich und nichts, was man in der Schule lernen kann. Was Person A glücklich macht, kann für Person B schon die Hölle sein. Person A träumt von einer großen Familie, Person B will später mal viel Geld verdienen - wie bringst du die beiden unter einen Hut?

Gehst du auf ein Gym, so bereitet dich dieses auf ein Studium vor. Studierst du z.B. Technik, so brauchst du viel, sogar sehr viel Mathematik. Daher ist es sinnvoll, dies auch schon vorher ein wenig zu üben. Natürlich brauchst du Mathe nie, wenn du nachher Sprachen studierst, umgekehrt gilt das aber ebenso. Betrachte "nutzlose" Dinge als Allgemeinbildung. Unsere Kultur baut darauf auf, daher schadet es nicht, auch als Germanist die Grundlagen der Mathematik einmal gehört zu haben.