Verletzungen im Judo vermeiden?
Sehr geehrte Leser und Leserinnen,
diese Frage stelle ich Primär an die erfahrenen Judoka da draußen. Wie ihr wisst ist Judo kein Zuckerschlecken. Es kann auch gefährlich sein und möglicherweise sind Verletzungen unvermeidbar. Doch ist das auch wirklich so?
Darum geht es bei meiner Frage. Welche Tipps, Empfehlungen oder Meinungen habt ihr darüber im Judo, so gut es geht, Verletzungen vorzubeugen oder sich entsprechend, bei der Ausübung dieser Sportart verhalten kann, sodass es gar nicht zu einer Verletzung kommt?
Um meiner Frage einen Kontext zu Verleihen möchte ich hier eine Persönliche Anegdote erzählen. Damals hatte ich mit zirka 16 Jahren mit Judo angefangen. Dabei habe ich in einem Randori als auch beim Sparring jeweils einen Knochenbruch erlitten. Was sehr tragisch war. Ich bekam dadurch das Gefühl als wäre diese Sportart nichts für mich. Gleichzeitig wusste ich aber von Judoka in meinem Alter die sich bisher nichts gebrochen haben. Vielleicht hatte ich mich ja auch einfach dumm angestellt?
Spaß an dieser Sportart hatte ich aber nach wie vor, trotz Knochenbruchs.
Heute habe ich vor wieder Judo auszuprobieren aber nahm mir auch vor eine ganze zeitlang meine Wurftechniken mit einer Sandpuppe zu üben sowie die Körperkraft im insgesamt noch mehr zu stärken.
Ich möchte zum Schluss nochmals betonen das mir bewusst ist das Judo keine ungefährliche Sportart ist. Trotzdem hoffe ich das erfahrene Judoka den ein oder anderen Tipp oder ihre Erfahrung mit mir teilen möchten.
Mit vollem Respekt und liebe Grüße, Moe.
4 Antworten
Ich fasse mal ein paar Dinge zusammen die ich aus meiner Erfahrung heraus als nützlich erachte:
1. Klopf ab wenn du in einem Hebel bist. Das gilt für jede Kampfsportart in der Hebel verwendet werden. Lerne eine Niederlage zu amzeptieren anstatt dich für eine Medaille zu verkrüppeln.
2. Übertreib es nicht. Klingt allgemein, aber denke an deinen Körper und seine Limitationen. Ich habe mir mal die Schulter gebrochen weil ich mit aller Gewalt unbedingt einen Gegner werfen musste der doppelt so schwer war wie ich. Ein anderer übereifriger Judoka rollte sich in einem Wettkampf aus einem Schulterhebel heraus, leider in die falsche Richtung.
3. Muskeltraining gehört zum Judo dazu. Muskfln schützen deine Gelenke und Sehnen. Man darf darauf nicht verzichten.
4. Regelmäßiges Dehnen, bestenfalls täglich. Deine Muskeln und Sehnen bleiben so flexibel und Zerrungen oder Risse werden unwahrscheinlicher.
5. Lass Verletzungen ausheilen bevor du weiter trainierst. Ich weiß es ist nervig aber die meisten Körperverschleiserscheinungen sind absolut vermeidbar.
Ich bin seit über 10Jahren aktiv in einem Judoverein und habe nur von 4 schlimmeren Verletzungen/Brüchen mitbekommen. Ich hab mich noch nie schlimmer verletzt. Der rest waren nur kleinigkeiten wie blutende Nasen, Prellungen etc. Wenn ich mir dagegen ansehe wie oft und schewer sich Leute beim Fußball verletzen ist das echt gut. Nicht ohne Grund ist es der sanfte Weg! ;-)
Tipps:
- gut aufwärmen! Das Aufwärmtraining sollte passend zu dem sein was man im Training vor hat
- höre auf deinen Körper! wenn du dir etwas nicht zutraust oder schon müde wirst, mach es nicht
- halt dich fern von partnern, denen du nicht vertraust bzw die zu grob sind
- sei weich! Siegen durch Nachgeben. Metaphorisch: die Äste eines baums sind Biegsam und nicht komplett starr, damit sie sich unter Schnee runterbiegen können dass er abfällt
Was dann noch passiert, kann niemand was dafür.
Hallo,
wie in jeder Sportart gilt hier:
- regelmäßiges dynamisches und disziplinspezifisches Dehnen
- regelmäßige Kräftigung
- intensives Aufwärmen der gesamten Muskulatur vor der Hauotbelastung
- dynamisches Dehnen vor und statisches nach der Belastung
Da beim Judo viele unerwartete Bewegungen passieren, um Stürze abzufangen oder Attacken auszugleichen und Balance zu halten, würde ich sagen ist das wichtigste hier, dass die Flexibilität und Kraftausdauer der gesamten Skelettmuskulatur ausgebildet wird.
Höchste Priorität dabei haben in meinen Augen: Adduktoren, Kniestabilität, Rumpfmuskulatur.
Alles Gute
Verletzungen im Judo kannst eigentlich nicht du selbst vermeiden (mal davon abgesehen, dass du fallen können musst), sondern nur dein Partner.
Judo ist ein extrem gefährlicher Kampfsport, der nur deswegen funktioniert, weil er sehr weit entschärft wurde.
Wenn dein Partner sich nicht an die Regeln hält, komplett durchzieht, keine Hilfestellung gibt, dann sind Verletzungen so sicher wie das Amen in der Kirche.