Habe einen Bekannten, der kürzlich mit zu Besuch war zum Burger-Essen. Da er vegan lebt, habe ich für ihn extra Patties aus Erbsenprotein gekauft und nicht wie für die anderen Freunde aus Hackfleisch.
Als ich ihm stolz seinen veganen Burger präsentierte, fragt er mich "Was sind denn das für Brötchen?". Also zeige ich ihm die Verpackung. Er wies mich dann darauf hin, dass da bei den Zutaten Milch steht und er daher die Brötchen nicht essen kann.
Ich sagte "Sorry, das muss man auch erstmal wissen." Und er drauf: "Ja, alle Leute denken, Brötchen seien unbedenklich, aber in Wahrheit sind die meisten Brötchen nicht vegan, weil da Milch oder Buttermilch drin ist, auch wenns nur ein Esslöffel ist."
Also hat er dann die Brötchen vom Teller geschoben und jeden kleinsten Brötchen-Krümel, der mit seinem veganen Laibchen in Berührung gekommen war, mit dem Finger raus gepickt und entfernt.
Er meinte dann noch "Keine Angst, ich esse das Patty und den Salat trotzdem, bin da eh nicht so"
Meine Frau war davon tierisch genervt und hätte ihn am liebsten rausgeworfen, sie hat weniger Verständnis für Veganismus als ich.
Was dann aber selbst mich verwundert hat war, als er später erzählt hat, dass er im Sommer in die USA fliegt und dort einen Roadtrip durch die Nationalparks im Westen macht. Unter anderem will er sich Las Vegas und den Grand Canyon ansehen.
Wir haben erst kürzlich eine Doku darüber gesehen, wie sehr die Indigenen in den USA unter dem Grand Canyon-Tourismus leiden und was für ein Moloch aus Geld, Konsum und Sex Las Vegas ist. Und die USA sind ja nun nicht gerade für ihren kleinen ökologischen Fußabdruck bekannt, und Fernreisen stehen ebenfalls in der Kritik.
Wie passt das zusammen, dass einer so eine Reise macht, aber dann ein Brötchen nicht isst, weil da ein Esslöffel Kuhmilch drinnen ist?
Danke für den stern 🌟