Vater die Meinung geigen aus religiöser Perspektive?

2 Antworten

Für Dich ist eindeutig klar, der Vater ist der Schuldige. Er gehört an den Pranger gestellt.

Vor kurzem habe ich den Roman "Leotas Garten" von Francine Rivers gelesen. Dort wurde auf sehr gute Art gezeigt, wie die verschiedenen Menschen die gleiche Zeit - Streit in der Familie - Vater mehr abwesend als präsent - gesehen haben.

Man müsste, um ein faires Urteil fällen zu könenn, auch sehen, wie es der Vater sieht. Zum Beispiel was es für Vorwürfe von ihm sind.

Man müsste die Sicht der Mutter kennen. Müsste wissen, weshalb der Vater sich nicht um den Sohn gekümmert hat.

Ich habe meine Ansicht zu meinem Vater im Verlaufe der Jahre ändern müssen. Teils sehe ich ihn jetzt positiver, zum Teil auch das Gegenteil.

Auf jeden Fall ist ein destruktives Vorgehen aus Sicht der Bibel immer falsch. Ein Verhalten, das die andere Person mit Vorwürfen eindeckt, kommt nicht zu dem Ziel, das man möchte. Da wäre es dann gescheiter, ich glaube ein anderer User hat es vorgeschlagen, einen Brief zu senden. Doch auch der müsste wenn möglich ohne grosse Emotionen und rein sachlich verfasst sein.

Es gibt vor allem ein Buch, dass mich begeistert hat:

Kein Herz aus Stahl

Außenseiter, Bodyguard, Herzenskämpfer

https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1038260280

Mein Herz schlug wieder so wild wie nach dem Traum am Morgen. Wie würde Vater auf meinen Besuch reagieren? Seine Ablehnung und Verachtung hatte ich oft genug zu spüren bekommen. Ich ging die drei kurzen Schritte und klopfte. Dann drückte ich die flache Klinke herunter und öffnete vorsichtig die Tür. "Vater", begann ich zögernd, "ich muss dir etwas sagen "
Als Sohn eines gewalttätigen Alkoholikers wird Michael Stahl auch in der Schule gemobbt und herumgestoßen. Später macht er seinen Traum vom Starksein als Bodyguard wahr und schützt Stars wie Nena oder Boxlegende Muhammad Ali. Doch auch seine steile Karriere kann die quälende Vater-Wunde nicht heilen. Schließlich macht er sich auf den Weg, um Versöhnung zu finden und den Gott, der ihm damals auf den Bahngleisen das Leben gerettet hatte.
knattermann 
Fragesteller
 14.02.2023, 18:06

Danke für die ausführliche Antwort.

Habe die Frage absichtlich so formuliert. Eine Frage muss nicht zwangsläufig in direktem Zusammenhang mit dem Fragesteller in Verbindung gebracht werden.

Habe überlegt ob und wieviel ich zu dem Fall schildere aber es ist zu kompliziert. Aber die Sachlage ist relativ eindeutig das der Vater sich komplett daneben benommen hat und benimmt.

Das fängt beim Verlassen der Kinder an, über lange Haftstrafen und die seltsamen Vorwürfe und empathielosen Kommentare dem Sohn gegenüber. Ohne den Sohn würde gar kein Kontakt bestehen. Der Rest der Familie hat sich komplett vom Vater abgewendet. Von beiden Familien!

Der Sohn strebte wohl danach etwas nachzuholen. Er wurde nicht nur enttäuscht sondern auch üble Sachen an den Kopf geworfen die überhaupt keinen Sinn ergeben. Der Vater ist sehr ambivalent und die Meinung zu Dingen kann sich stündlich verändern sodass plötzlich eine Nachricht kommt wo ein Thema aufgerollt wird was eigentlich abgehakt war.

Ab einem gewissen Punkt ist für den Sohn das Faß übergelaufen und er würde gerne seine Meinung schonungslos äußern hat aber Angst zu verletzend zu sein denn die Wahrheit tut weh. Und in diesem Moment soll sie das auch. Der Sohn fragt sich wieso er sich alles gefallen lassen soll wenn seine Eltern scheiterten und er doch bloß Kontakt suchte.

Es ist erschreckend wie schnell ein Vater einen Joker zieht und die Schuld bei der Mutter gesucht wird. Dabei sagen alle Heiligen Schriften das der Vater die Verantwortung trägt. Aber Sprüche klopfen und sich verziehen ist genau das Gegenteil. In manche Vorwürfe gegenüber dem Sohn scheint auch sehr viel Projektion zu fließen. Eigene Fehler sind manchmal nur im außen ertragbar.

Ich konnte leider ebensowenig guten Rat bieten auf die Frage ob es aus religiöser Sicht vertretbar ist das ein (erwachsenes) Kind seinen Zorn äußern darf. Daher habe ich mir hier Erfahrungen erhofft.

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Bodesurry  14.02.2023, 18:37
@knattermann

Du wirst leider religiös nicht die Hilfe bekommen, die Du gerne hättest. Dazu muss man den zeitlichen Kontext der Bibel berücksichtigen. Kinder schlagen zum Beispiel gehörte damals zur Erziehung im positiven Sinne dazu. Was wir heute natürlich anders sehen.

Weshalb sucht der Sohn Kontakt? Ist es Rache, Hoffnung auf Entschuldigung, späte Liebesbezeugungen... je nachdem ist ein Vorgehen völlig falsch oder "angemessen". Rache, Vergeltung oder Hass ist bei so einer Sache kein guter Ratgeber.

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knattermann 
Fragesteller
 15.02.2023, 15:25
@Bodesurry

Es geht nicht darum die Hilfe zu bekommen die man gerne hätte, sondern die jeweiligen Regularien hätten mich interessiert auch um Rat geben zu können da ich mich diesbezüglich in dieser Konstellation zu wenig auskenne. Trotzdem danke für die Mühe.

Geht schon gar nicht um Erlaubnis zur Rache sondern eher ob es generell verboten ist Eltern banal gesagt zu widersprechen, etc.

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Solche Lebenswege darf /kann man nicht in richtig oder falsch einteilen weil jeder Mensch aus seiner Sicht erstmal "recht hat".

Der Sohn sollte mal mit seiner Mutter reden was da damals gelaufen ist.

knattermann 
Fragesteller
 14.02.2023, 12:56

Spielt das eine Rolle? Was hat der Sohn mit den Problemen der Eltern von vor 40 Jahren (fiktive Zahl) zu tun? Es geht um die Beziehung zwischen Vater und Sohn.

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Gorkon193  14.02.2023, 13:21
@knattermann

Es gibt keine "Beziehung" zwischen Erzeuger und Sohn und das ist wichtig warum der Vater fehlte, ihm jedenfalls. Klären kann das aber nur die Mutter.

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knattermann 
Fragesteller
 14.02.2023, 13:23
@Gorkon193

Sorry aber das ergibt für mich keinen Sinn. Es geht doch darum das zwei erwachsene Männer etwas klären wollen.

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Gorkon193  14.02.2023, 13:51
@knattermann

Es geht auch nicht darum,dass du das nachvollziehen kannst.....aber ein Erzeuger, der sich wohl nie als Vater eingebracht hat das hat schon so seine Gründe die mit der Mutter zu tun haben.

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knattermann 
Fragesteller
 14.02.2023, 13:56
@Gorkon193

Selbstverständlich geht es darum. Wenn der Vater mit dem Sohn ein Problem hat kann man es doch nicht der Mutter in die Schuhe schieben. Das ergibt keinen Sinn.

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Gorkon193  15.02.2023, 13:15
@knattermann

Dann hast du es eben nicht verstanden, ich kenne jedenfalls genug die den Mann nicht gefragt/oder ihm gesagt haben,dass es ein Kind gibt bzw. dem Mann ein Kind untergejubelt haben ,dass ER gar nicht haben wollte. So rum stimmts auch. Keiner kann gezwungen werden Umgang zu haben, macht doch auch keinen Sinn.

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knattermann 
Fragesteller
 15.02.2023, 15:29
@Gorkon193

Selbstverständlich bezweifle ich nicht das auch die Mutter schuldig sein kann. Ich urteile nicht über jeden Vater oder Mutter. Es geht um diesen einen konkreten Fall bei welchem ich genau weiß wer "schuldig" ist. Manchmal ist die Sachlage in der Hinsicht glasklar.

Umgang ist keine Pflicht das stimmt. Aber Unterhalt beispielsweise. Aber noch wichtiger ist es negativen Einfluss zu unterlassen.

Kompliziert.

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Gorkon193  15.02.2023, 15:38
@knattermann

>>negativen Einfluss unterlassen<<, naja, da du so genau Bescheid weißt wird dich diese Sache wohl auch persönlich betreffen. Fordern kannste viel was eine Person unterlassen soll, ob sie sich dran hält ist was anderes. Ich denke der Sohn um den es hier geht, ist erwachsen? Dann wird er selber wissen wieviel Einfluß er zulässt. Und wer beurteilt das eigentlich was ein negativer Einfluß ist, zunächst ist es doch etwas was dir nicht in den Kram passt.

Überhaupt sollte man sich nicht ungebeten in fremde Angelegenheiten reinhängen.

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knattermann 
Fragesteller
 15.02.2023, 17:25
@Gorkon193

Sehr anstrengend. Kommt mir vor als würde ich hier nur mit frustrierten Männern schreiben. Es wird nicht auf die eigentliche Frage eingegangen stattdessen interpretiert um wen es geht und so weiter. Sehr merkwürdig.

Wer beurteilt negativen Einfluss? Primär der Gesetzgeber. Sekundär jedes Individuum selber.

Nach wie vor konnte ich kaum etwas herausfinden bezüglich der Kernfrage. Schade.

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Gorkon193  16.02.2023, 08:45
@knattermann

frustrierte Männer.....aha, so viel zur verbohrten Religiosität, der einzige Frustrierte bist du der religiöse Ansichten hernehmen will um seine Vorstellungen erfüllt sehen will. Schon mal überlegt,dass die Religion gerade das Problem ist in den Familien, Gesellschaft usw.? Am Besten die gehst mal zum Pastor/Pfarrer mit deinem Problem....

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