UX/UI Designer werden Erfahrungsproblem+Studium?

3 Antworten

Du hast im Design-Bereich bisher doch wohl keinerlei Erfahrung gesammelt. Das solltest Du erst mal tun, bevor Du an einen Berufswechsel denkst. Der Design-Bereich ist überlaufen und wird generell schlecht bezahlt. Gäbe es denn keine andere (vielleicht selbstständige) berufliche Tätigkeit, in der Du deine bisher erworbenen beruflichen Kenntnisse und Erfahrungen einbringen könntest?

UX-Design, Hmmm. Das wollen viele, vor allem Quereinsteiger ohne große Erfahrung. Das ist wie mit Design überhaupt. "Ich habe "Paint" und habe eine Bild am Computer gemacht, jetzt kann ich Design". Ich habe Erfahrung im Design, d.h. in Marken-, Logo- und Packungsgestaltung und weiß, was alles dazu gehört. Meine Frau war in dem Bereich über 40 Jahre sehr erfolgreich für nationale und internationale Unternehmen tätig.

Als Ingenieur habe ich Anlagen konzipiert und Programmierern die die Pflichtenhefte geschrieben (Nutzer waren normale Anwender ohne besondere Kenntnisse), die Algorithmen vorgegeben und das Seitenlayout gestaltet. Im Grundprinzip ist es das, was heute ein UX-Designer macht. Wieder etwas, wie beim Design, von dem jeder glaubt, dass er das kann. Entsprechend groß wird anschließend die Konkurrenz sein und die Firmen sehen nicht immer den Grund dafür viel Geld auszugeben. Begründung: Ach, das kann ich ( oder der XY auch). Entsprechend sind Berufsaussichten.

Zurück zu deiner Frage: Wenn du wirklich dafür brennst, wenn du dir sicher bist, dass du besser sein wirst als andere, dann mach es! Aber wirklich nur dann. Durchschnittliche gibt es überall genug.

Wenn es dir möglich ist, wähle Variante eins (Teilzeit), so behältst du dir eine Rückfalloption und glaub mir, das beruhigt dich ungemein, wenn dir während des Studium Zweifel kommen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hi, ich studiere Medieninformatik an der IU umd bin sehr zufrieden mit meinem Studium dort. Ich schätze insbesondere die hohe Flexibilität und dass ich meine Klausuren online schreiben kann, wann ich will.

Was die Arbeit betrifft: Als Werkstudent musst du Vollzeit eingeschrieben sein und ab dem 30. Lebensjahr bedeutet das dann selber kramkenversichern, was bei den staatlichen Krankenkassen ziemlich teuer kommen kann. Ich hätte fast 200€ mtl zahlen müssen. Bin jetzt aber privat studentisch versichert und zahle um die 100€ monatlich. Dazu hab ich ne Werkstudenten-Stelle im Projektmanagement. Ich hab mich auch für Stellen im UX Design beworben, aber die meisten Firmen erwarten da auch im Studium bereits ein Portfolio, das du vorweisen kannst. Aktuell könnte ich innerhalb der Abteilung wechseln, aber muss einen ziemlich aufwendigen Bewerbungsprozess durchlaufen. Erst eine stundenlange Whiteboard Challenge und dann noch eine Aufgabenstellung, für die ich zwei Wochen Zeit hab. Ein Kommilitone meinte, seine Frau arbeitet seit einigen Jahren in UX und da sind die Bewerbungsprozesse wohl noch umfangreicher. Die hatte insgesamt sechs Termine bis das was wurde.

Die Konkurrenz ist groß, der Bewerbungsprozess super aufwendig und die Bezahlung mittelmäßig, wenn man nicht gerade bei Google & Co. arbeitet.

Für mich war das beispielsweise ein Grund, später lieber doch in die Webentwicklung zu schauen.

Der Studiengang an sich ist aber sicher spannend, man muss halt selber wissen was man möchte.

Viel Erfolg :)