Fiktives Szenario: FDP oder Bündnis 90/Die Grünen?
Liebe Leute,
stellt Euch bitte einmal das folgende fiktive Szenario vor:
Alle Parteien der Bundesrepublik Deutschland werden per verfassungsrechtlich legitimen Gesetz aufgelöst, bis auf die FDP und Bündnis 90/Die Grünen, die durch Verfassung vor der Auflösung geschützt sind.
Es wird in verfassungsrechtlich legitimen Gesetzen festgelegt, dass man nur noch die Wahl zwischen FDP und Grünen hat und dass ungültige Stimmen stets zugunsten der FDP gehen sollen. Wer nicht wählen geht, stimmt ebenfalls zugunsten der FDP ab.
Die Frage lautet nun:
Welcher Partei verhelft ihr durch Euer Wahlverhalten zur absoluten Mehrheit?
Das Ergebnis basiert auf 25 Abstimmungen
5 Antworten
Grüß Dich xxHistoryxx
Bündnis90/Die Grünen ist die einzige Partei, die ein Programm hat, dessen Inhalt weit über die jetzige Zeit hinaus und in die Zukunft weist. Sie will vorausschauend gestalten und im Jetzt das Nötige veranlassen, um wenigsten dazu beizutragen, das Überleben zu sichern. Die Welt kann nicht von Deutschland allein gerettet werden, ob es das Klima ist oder sonst was, aber unser Land kann als ein nachweisliches Ergebnis einer weltweiten repräsentativen Umfrage zum zweitbeliebtesten Land erkoren, ein Vorbild sein. Anhand unserer guten aber auch sehr leidvollen wie ebenso schuldbeladenen Geschichte, sollte uns eine ethische Verpflichtung für das Gute und Hoffnungsvolle erwachsen.
Nicht, am deutschen Wesen soll die Welt genesen, das hatten wir schon mal und ist böse schiefgegangen, sondern das Nötige und Unumgehbare zu tun, um die Welt hier in Deutschland anzufangen nachhaltig zu verbessern und andere machen es vielleicht nach, wenn sie es wollen. Bündnis90/Die Grünen treten auch für die Charta der Vereinten Nationen mit ihrem Völkerrecht, den Menschenrechten und dem Kinderrecht ein.
Durch ganzheitliches Denken alle Bereiche unseres Dasein ausnamslos zusammenzuführen und so die großen, reichen, kulturellen und wissenschaftlichen Ressourcen zu nutzen, Arbeitsplätze zu erhalten und zu schaffen und mit einer sozialökologischen Marktwirtschaft Wachstum im Einklang mit der Natur zu schaffen, ist das innigste Anliegen der Partei Bündnis90/Die Grünen.
Hieran mitzuarbeiten, soll trotz oder gerade wegen aller Unzulänglichkeiten des Menschen und der großen Härten des Lebens, Aufgabe für alle werden, die unsere Gesellschaft zum Besseren wendet. Unser Leben mit Energie neu zu gestalten, Probleme ohne wegzuschauen anzugehen und Zukunft zu vervollkommnen und dabei die Gewissheit nicht aus dem Auge zu verlieren, mit diesem Anliegen Fehler zu verantworten und daraus zu lernen. Fehler zu machen ist menschlich, aber man muss sie korrigieren.
Die Motivation für die Idee ergibt sich aus dem Parteiprogramm. Nicht alles daraus ist auch in den Koalitionsvertrag eingeflossen. Da wird ja schließlich verhandelt und jeder bekommt etwas, aber eben nicht alles. Man muss sich ja einigen und, das ist sehr wichtig, nicht ideologisch verbohrt zu sein, sondern pragmatische Politik zu betreiben und ohne sich selbst zu verraten. Auch wenn das andere so behaupten, so stimmt das nicht, denn die Politik von Bündnis90/Die Grünen ist eine ganzheitlich ausgerichtete Politik, weder links noch rechts sondern bewahrend und progressiv zugleich. Und was die grundsätzliche Haltung der Grünen ist, das ergibt sich aus ihrem Parteigrundsatzprogramm. Momentan gilt dieses und ein neues würde sicher noch verbessert sein.
Wenn das eintritt was Du meinst, ist es aber sicher nicht verfassungsrechtlich durchsetzbar und würde sich damit erledigen und tritt nicht ein.
Das ist der Maßstab!
Grundsatzprogramm von Bündnis90/Die Grünen
https://www.gruene.de/artikel/das-neue-grundsatzprogramm
Darauf zugeschneidert ist dieses Motivationsvideo für die grüne Idee.
Und das hier, das gilt ganz sicher weiter:
Zukunft wird aus Mut gemacht
Herzlichen Gruß
Rüdiger
Parteimitglied bei Bündnis90/Die Grünen
Das ist wohlgemerkt nur ein fiktives Szenario. Natürlich ist dieses Szenario so nicht möglich. Dafür müssten die Stellschrauben der Verfassung schon erheblich gedreht werden, insbesondere wenn es um den sehr sensiblen Bereich der Grundrechte in den Art. 1-20 GG geht. Davor schützt sich die Verfassung aber selbst sehr hervorragend durch die sog. Ewigkeitsklausel in Art. 79 Abs. 3 GG.
Vielen Dank für den Beitrag!
Niemals die FDP. Die Grünen sind bei weitem nicht perfekt, aber sie sind definitiv besser als jede andere Partei rechts von ihnen.
Wer möchte schon in einer Diktatur leben, wo es nur noch FDP und Grüne gibt?
Warum sollte man über ein fiktives Szenario debattieren, das so eigentlich gar nie eintreten kann?
Zumindest für die nächste Zeit ist ein Szenario mit viel FDP und Grünen glücklicherweise sowieso nicht realistisch. Jetzt kommt dann die bürgerliche Wende mit der AfD. Die FDP wird bei der nächsten Bundestagswahl wohl unter die 5%-Hürde sinken und auch die Grünen werden nicht mehr mitregieren.
Die Grünen sind links, aber sicher nicht liberal. Du schreibst ja selber, dass sie gerne als "Verbotspartei" bezeichnet werden.
Die Frage, welche Partei von beiden für die Mehrheit das kleinere Übel darstellt, kann man m.E. so nicht beantworten, da es eben keine Mehrheit in der Bevölkerung für beide Parteien gibt, wie im Übrigen auch für alle anderen Parteien. Sicher, unter Zwang würden Rechtswähler eher zur FDP tendieren und Linkswähler eher zu den Grünen. Doch manche würden damit nicht wirklich leben wollen. Zudem zeigt ja die FDP derzeit einmal mehr, dass sie viele ihrer eigenen Positionen zugunsten von rot-grün preisgibt. Bürgerliche Politik sieht anders aus. Bei den Grünen kann man wenigstens sagen, dass diese ihre linke Politik immer irgendwie durchsetzen können, selbst wenn sie in der Minderheit mitregieren. Das hat sicher auch damit zu tun, dass die Medien kräftig mithelfen, die Grünen zu unterstützen.
Man ist sich eigentlich ziemlich einig, dass die Grünen "linksliberal" sind, auch wenn das sicherlich nicht so ganz zum Vorschein kommt, dass man in diesem Zusammenhang von einer "liberalen Partei" sprechen könnte.
Des Weiteren stimme ich Dir zu, bis zu dem Part "Bei den Grünen kann man wenigstens sagen...".
Die Grünen konnten auch häufig nicht immer ihr Programm umsetzen. Z.B. wollte Habeck ursprünglich Finanzminister sein, worauf er sicherlich auch als Mitglied der zweitstärksten Partei der Koalition ein theoretisches Anrecht gehabt hätte. Weil sich die Liberalen aber durchsetzten, ist er heute Energie- und Wirtschaftsminister. Wenn Du da auch noch einmal zu dem Thema weiter recherchierst, wirst Du feststellen, dass die Grünen sehr viele Kompromisse geschlossen haben. Was sie auch mussten. Da ihre Politik in vielen Augen alles andere als salonfähig betrachtet wird.
Das tut mit Blick auf die hiesige Frage aber auch nichts zur Sache.
Zur dahinter stehenden Motivation habe ich ja schon zu Genüge ausgeführt.
Moin,
das wäre so gar nicht möglich ... Und das würden nur die Grünen mit der FDP zusammen beschließen können ... Die kommen nie und nimmer zusammen ... (Also momentan ...)
(Die FDP ist ja die Opposition in der Regierung... kann sie aber nicht verlassen ... oder sie wird Bedeutungslos!)
Grüße
Ist auch nur ein fiktives Szenario. Natürlich ist das nicht möglich.
Vielen Dank für den Beitrag!
Ist aber eine Wahl zwischen Pest und Cholera
So gesehen ist Deine Antwort jetzt eine Stimme für die FDP.
Aber um Deine Frage zu beantworten: Mich hat einfach mal interessiert, welche Wahl zwischen diesen beiden Parteien eher bevorzugt würde, wenn es die anderen Parteien nicht gäbe.
Warum ausgerechnet die FDP und die Grünen?
Weil die FDP rechtsliberal und die Grünen linksliberal sind und beide über die reichste Wählerschaft verfügen. Daher ist die Vergleichbarkeit gegeben. Zudem weiß ich, dass sich viele Menschen verweigern, die FDP als stigmatisierte "Partei der Reichen" zu wählen. Gleichzeitig gibt es aber auch viele Gegner der Grünen, die sie für ihre ideologische Verbohrtheit kritisieren und sie gerne auch mal als "Verbotspartei" bezeichnen.
Ich habe mir einfach die Frage gestellt, was von beidem für die Mehrheit wohl das kleinere Übel darstellt.