Utilitarismus und Kategorischen imperativ verstehen?

2 Antworten

Abgrenzung der Begriffe :

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Utilitarismus fragt nach dem Guten, welches durch bestimmtes Handeln bewirkt wird, und nicht danach, was sich ein Mensch gedacht hat, oder wollte, während er handelte.

Dieser kann böswillig sein, schaden wollen, gedankenlos sein, chaotisch motiviert sein. Kommt Gutes dabei raus, ist ein Erfordernis des Utilitarismus erfüllt.

Deontologie ist ein logischer Gegensatz zum Utilitarismus, denn gemäß der D. ist es wichtiger, ob ein Mensch reinen Herzens handelte, ob er Gutes tun wollte, auch dann, wenn er nichts Gutes verrichten konnte, gemäß der Devise "Der gute Wille zählt !"

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Der Kategorische Imperativ erfordert von den Handelnden, dass sie vor ihrer Handlung überlegen, ob jeder Mensch gemäß denselben allgemeinen moralischen Erwägungen handeln kann. Wenn ein Mensch zu dem Ergebnis gelangt, dass andere Menschen, weil ihre Persönlichkeit und Wirklichkeit ganz anders beschaffen ist, niemals so handeln würden, wie man selbst, so handelt dieser nicht entsprechend dem Kategorischen Imperativ.

Das Handeln gemäß dem Kategorischen Imperativ ist darum deontologisch, und nicht utilitaristisch.

Problem :

Sind die Folgen eines bestimmten Handelns irreversibel, wie bpsw. durch die Verhängung einer Todesstrafe, so gibt es keine wissenschaftlichen oder sonstigen Mittel, herauszufinden, ob solches Handeln insgesamt wirklich nur gut gewesen ist, weil man nicht urteilen kann, ein hingerichteter Massenmörder hätte auf jeden Fall wieder mörderisch gehandelt, auch dann, wenn es wahrscheinlich ist.

Das bedeutet, die Rechtfertigung des Utilitarismus hat ihre Grenzen in solchen Handlungen, deren Konsequenzen unwägbar sind.

Die Deontologie wiederum führt nicht selbstverständlich zu konstruktiven Konsequenzen. Man kann der beste Mensch sein, das Beste wollen, ein reines Herz haben, und trotzdem allen Menschen, einschließlich einem selbst, schaden.

Der Utilitarismus fragt nur nach dem Nutzen eines Verhaltens, wobei die Moral ganz nebensächlich ist, während es im kategorischen Imperativ nichts wichtigeres gibt als die Moral, also nach ganz strengen Prinzipien und nicht nach Nützlichkeit gehandelt werden darf.