Urknall, Raumausdehnung, Zeit - Zusammenhang?
Nach der Urknall-Theorie dehnt sich der Raum, also das, worin alle Galaxien usw. "enthalten" sind, aus, Diese Ausdehnung ist prinzipiell bekanntermaßen nicht an die Lichtgeschwindigkeit gebunden, weshalb es so weit entfernte "Orte" gibt, deren zumindest "gegenwärtiges" Licht uns nicht erreichen kann.
Wie "reiht" sich die Zeit da eigentlich ein? "Dehnt" die sich auch irgendwie "aus"? Die Rotverschiebung ferner Galaxien zeigt doch auch, dass da die Zeit aus unserer Sicht immer langsamer zu werden scheint. Dicht vor dem "Horizont" wo sich die Galaxien dank der Ausdehnung uns nur noch (theoretisch) durch extrem langwellige Strahlung (1Hz und weniger) "mitteilen" könnten, scheint deren Zeit aus unserer Sicht fast stehengeblieben sein, wir bekommen somit auch keinerlei Informationen (Spektren, ...) mehr von denen.
Die Raumausdehnung bedeutet doch zwangsläufig, dass die Zeit abhängig von der Entfernung langsamer zu vergehen scheint aus unserer Sicht und wir somit innerhalb einer Stunde bei uns nur eine mit wachsender Entfernung der Galaxien einen immer kürzeren Zeitraum, also immer weniger als eine Stunde, von diesen Galaxien beobachten können, der zudem noch, zunehmend aus der Vergangenheit stammt.
Ein bissel wie ein Schwarzes Loch, Es gibt einen Horizont (sorry, Name grad nicht parat), ab dem wir nichts mehr "sehen" können, nicht mal Gravitation(swellen)!?
Ist zunehmende Entropie vielleicht die "Ausdehnung" der Zeit? Entropie stellt gewissermaßen die unumkehrbare Zunahme der Zustände der Elemente des Raumes dar?
3 Antworten
Die Raumzeit-Ausdehnung wurde erst in den letzten Jahrzehnten entdeckt und ist nach wie vor ein Raetsel. Offenbar wirkt sie in materielosen Raeumen (voids) staerker als beispielsweise in Galaxien. Ausserdem nimmt diese Dunkle Energie einen Grossteil der im Universum vorhandenen Energie ein, weil sie die Galaxien auseinandertreibt.
Dass man als Mensch, Raum und Zeit trennt, ist normal. Man sieht einem Stern nicht an, dass das Licht ein gewisses Alter hat. Man denkt das ist realtime. Ist es aber nicht, dank Einstein.
Das eine hat mit dem anderen eigentlich nichts zu tun, beides sind Facetten des Ganzen. Einstein wusste ja noch nichts von der Dunklen Energie. Der einzige Ansatzpunkt ist, dass sich Gravitation mit nahezu Lichtgeschwindigkeit ausbreitet. Falls es also zu einem Ueberschreiten der Lichtgeschwindigkeit beim Ausdehnen der Raumzeit kommt, reisst die Raumzeit quasi ab.
Allerdings wurde die beschleunigte Expansion der Raumzeit und der damit verbundene Begriff Dunkle Energie erst Ende der 1990er entwickelt.
die beschleunigte expansion. die expansion selbst ist wie gesagt schon viel länger bekannt. auch ganz ohne kosmologische konstante.
Die Raumausdehnung bedeutet doch zwangsläufig, dass die Zeit abhängig von der Entfernung langsamer zu vergehen scheint aus unserer Sicht und wir somit innerhalb einer Stunde bei uns nur eine mit wachsender Entfernung der Galaxien einen immer kürzeren Zeitraum, also immer weniger als eine Stunde, von diesen Galaxien beobachten können, der zudem noch, zunehmend aus der Vergangenheit stammt.
ja, aber das allein ist jetzt nichts sooo besonderes.
das hast in der klassischen physik ganz ohne relativitätstheorie beim klassischen dopplereffekt auch.
Wegen der Zeitdehnung, Rotverschiebung sehen wir von fernen Galaxien, wenn wir sie eine Stunde lang beobachten, nur einen dort viel kürzeren Zeitraum - oder? Würden uns Aliens aus einer fernen Galaxis per "Funk" eine Stunde lang Musik zusenden, würden wir länger als eine Stunde brauchen, um alles zu hören. Auch die Tonlage stimmt dann natürlich nicht mehr... Oder? ;-)
Ein gravierender Unterschied ist doch aber, dass beim klassischen Dopplereffekt die Uhren der gegeneinander bewegten Objekte (nahezu) gleich gehen. Bei dier Urknallbedingten Rotverschiebung ist das aber ganz anders. Ein Punkt genau an unserer Wahrnehmungsmöglichkeit müsste aus unserer Sicht einen "Uhrenstillstand" haben. Und wie wäre das bei Punkten, die sich per Raumausdehnung mit Überlichtgeschwindigkeit von uns fortbewegen?
Ein gravierender Unterschied ist doch aber, dass beim klassischen Dopplereffekt die Uhren der gegeneinander bewegten Objekte (nahezu) gleich gehen
rotverschiebung beschreibt das was du siehst. und auch in der klassischen physik siehst du eine sich von dir entfernende uhr langsamer gehen.
Ein Punkt genau an unserer Wahrnehmungsmöglichkeit müsste aus unserer Sicht einen "Uhrenstillstand" haben
ja, licht das heute (fast) vom kosmischen ereignishorizont ausgesendet wird, wird bis zu uns "unendlich rotverschoben".
auch das gibt es beim klassischen dopplereffekt, für v->c.
(ich sage übrigens nicht dass sich kosmologische rotverschiebung klassisch korrekt beschreiben lässt. nur dass die von dir angesprochenen effekte jetzt nicht so außergewöhnlich sind)
Und wie wäre das bei Punkten, die sich per Raumausdehnung mit Überlichtgeschwindigkeit von uns fortbewegen?
das ist (in der in der kosmologie üblichen definition von zeit und räumlicher distanz) noch kein problem. auch von solche orten kann uns noch licht in endlicher zeit mit endlicher rotverschiebung erreichen (einfach weil diese "geschwindigkeit" rein von der koordinatenwahl abhängt und daher unphysikalisch und willkürlich ist).
die grenze ist nicht der Hubble-radius (von dem du sprichst), sondern der schon oben erwähnte kosmische ereignishorizont. der liegt noch ein bisschen weiter entfernt.
und von jenseits dessen kann uns einfach kein signal jemals erreichen.
Und wenn es so wäre, fände ich trotzdem egal.
naja, ca hundert jahre sind es jetzt.